Die Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden hat entschieden: "Zeitenwende" ist das Wort des Jahres 2022. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte den Begriff kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine geprägt, um die Notwendigkeit eines rigorosen Kurswechsels deutlich zu machen.
Seit 1977 kürt die Gesellschaft für deutsche Sprache jährlich Wörter und Wendungen, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahren sprachlich in besonderer Weise bestimmt und geprägt haben. In diesem Jahr fällt die Wahl auf das von Bundeskanzler Olaf Scholz gebrauchte Wort "Zeitenwende", welches dieser kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gebraucht hatte. Ihre Entscheidung gab die Jury am Freitag in Wiesbaden bekannt.
Folgende Wörter sind in diesem Jahr unter den
Im vergangen Jahr "Wellenbrecher"
Zur Debatte standen auch in diesem Jahr 10 Begriffe, die die Jury aus mehreren tausend Belegen aus Medien und Einsendungen als Anwärter herausgestellt hatte. Für einen Platz auf der Liste der "Wörter des Jahres" sei nicht die Häufigkeit der Verwendung der Wörter entscheidend, sondern vielmehr die Bedeutsamkeit und Popularität, betont die Gesellschaft für deutsche Sprache. Auch seien die ausgewählten Wörtern Wendungen mit keinerlei Werbung oder Empfehlung verbunden, so die Sprachwissenschaftler.
Im vergangenen Jahr hat es "Wellenbrecher" auf die Liste der "Jahreswörter" geschafft. Der Begriff umschrieb Maßnahmen, die zur Brechung der Corona-Wellen führen sollten. Auf den zweiten Platz schaffte des "SolidAHRität", eine Kreuzung des Flussnamens Ahr mit der Solidarität der Menschen, die der dortigen Flutkatastrophe zum Opfer fielen.
Folgende Wörter und Wendungen wurden von der Jury als Anwärter auf das Wort des Jahres 2022 ausgewählt:
- Zeitenwende
- Krieg um Frieden
- Gaspreisbremse
- Inflationsschmerz
- Klimakleber
- Doppel-Wumms
- neue Formalität
- 9-Euro-Ticket
- Glühwein-WM
- Waschlappentipps