Der Schriftsteller, Essayist und Intellektuelle Hans Magnus Enzensberger ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Das teilten die Verlage Suhkamp und Hanser am heutigen Freitag mit. Enzensberger galt weltweit als einer der wichtigsten Publizisten Deutschlands, und hat die Kulturlandschaft der Bundesrepublik mit seinem Wirken und Denken nachhaltig geprägt.
Der Schriftsteller und Publizist Hans Magnus Enzensberger ist tot. Wir der Suhrkamp Verlag am Freitag unter Berufung auf die Familie mitteilte, starb Enzensberger am Donnerstag im Alter von 93 Jahren in Münche. Der Publizist gehörte neben Alexander Kluge und Jürgen Habermas zu den wichtigsten Intellektuellen der frühen Bundesrepublik, und prägte die Kulturlandschaft und das geistige Leben des Landes nachhaltig.
Hans Magnus Enzensberger
Enzensberger wurde 1929 in Kaufbeuren geboren, und wuchs in Nürnberg auf. Er studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Erlangen, Freiburg, Hamburg und Paris. 1955 wurde er mit einer Arbeit über Clemens Brentanos Poetik promoviert. Anschließend arbeitete er für den Schriftsteller Alfred Andersch als Hörfunkredakteur beim Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart.
1957, im Alter von 28 Jahren, debütierte Enzensberger mit dem Gedichtband "Die Verteidigung der Wölfe", in welchem er Sprachspiele, Weltekel und politische Empörung miteinander verzahnt. Bereits hier zeigte sich der Anspruch, Lyrik als politisches und gesellschaftskritischen Instrument zu begreifen.
Enzensberger nahm regelmäßig an den Treffen der Gruppe 47 teil, und galt dort als eine der Zentralfiguren. Im Alter von 33 Jahren wurde Enzensberger mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Die von ihm ins Leben gerufene Kulturzeitschriften "Kursbuch", seine Essays und Gedichte waren wegweisend für Studentenbewegung der 1960er Jahre.