Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) hat den Michael-Althen-Preis für herausragende Kritik an den Journalisten und Schriftsteller Adam Soboczynski verliehen. Ausgezeichnet wird damit Soboczynskis Rezension "So schön stirbt das Abendland", die sich mit dem Roman "Vernichten" des französischen Schriftstellers Michell Houellebecq befasst. Die Rezension erschien am 13. Januar 2022 in der Wochenzeitschrift "Die Zeit".
Der Journalist und Schriftsteller Adam Soboczynski hat den Michael-Althen-Preis für herausragende Kritik für seine Rezension "So schön stirbt das Abendland" erhalten. Die im Frühjahr in der Wochenzeitung "Die Zeit" erschienene Besprechung widmet sich dem letzten Roman des französischen Schriftstellers Michel Houellebecq. Die Jury - bestehend aus der Schauspielerin Claudia Michelsen, dem Schriftsteller Daniel Kehlmann und den beiden Autoren und Filmregisseuren Dominik Graf und Tom Tykwer - betonte, Soboczynskis Text habe sie von Houellebecqs Roman, dem sie bis dato kritisch gegenüberstand, überzeugt.
Adam Soboczynski
Adam Soboczynski wurde 1975 im polnischen Torun geboren. Seit 2004 arbeitet er für die ZEIT. Nachdem er zunächst im Ressort Leben tätig war, ist er heute Literaturchef im Ressort Feuilleton. Als Schriftsteller debütierte Soboczynski 2008 mit dem Buch "Polski Tango. Eine Reise durch Deutschland und Polen". Zuletzt erschien der Roman "Fabelhafte Eigenschaften" bei Klett-Cotta.
Michael-Althen-Preis für Kritik
Der Michael-Althen-Preis wird von der Frankfurter Allgemein Zeitung (FAZ) seit 2012 vergeben. Der Preis erinnert an den FAZ-Filmkritiker Michael Althen, der bereits als 19-Jähriger seine ersten Filmkritiken schrieb und bis heute als einer der bedeutendsten Filmkritiker seiner Generation gilt. Von 2001 bis zu seinem Tod 2011 war Althen Redakteur der F.A.Z.
Der Preis würdigt journalistische Beiträge aus den jeweils vorangegangenen 12 Monaten. Ausgezeichnet werden Kritik-Stücke, denen es nicht darum geht, Recht haben zu wollen, und die von dem Bewusstsein leben, dass analytische Schärfe und Wahrhaftigkeit der Emotion einander nicht ausschließen. Der Preis ist mit 5 000 Euro dotiert. Texte einreichen können Autoren oder Leser, die eine Kritik besonders bemerkenswert finden. Die bisherigen Preisträger sind Sarah Khan (2012), Willi Winkler (2013), Hans Hütt (2014), Prof. Dr. Rupprecht Podszun (2015), Dr. Kia Vahland (2016), Lara Fritzsche (2017), Antje Stahl (2018), Verena Lueken (2019), Mareike Nieberding (2020) und Ulrich Gutmair (2021).
Hier bestellen
Topnews
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Jenny Erpenbeck gewinnt Internationalen Booker-Preis 2024
Karl Ove Knausgård: Das dritte Königreich
Romanverfilmung "Sonne und Beton" knackt Besuchermillionen
Asterix - Im Reich der Mitte
Rassismus in Schullektüre: Ulmer Lehrerin schmeißt hin
14 Nominierungen für die Literaturverfilmung "Im Westen nichts Neues"
"Die Chemie des Todes" - Simon Becketts Bestsellerreihe startet bei Paramount+
Michel Houellebecq und die "Aufstachelung zum Hass"
"Zukunftsmusik" von Katerina Poladjan auf Platz 1 der SWR-Bestenliste
SWR Bestenliste: Emmanuel Carrères "Yoga" auf Platz 1
SWR Bestenliste: Alois Hotschnig mit "Der Silberfuchs meiner Mutter" auf Platz 1
SPIEGEL Bestseller Update: Michel Houellebecq mit "Vernichten" auf Platz 1
Michel Houellebecqs neuer Roman "Vernichten": Es kursieren bereits Raubkopien
Aktuelles
„Tschick“ von Wolfgang Herrndorf – Warum dieser Jugendroman längst ein moderner Klassiker ist
„Die Hüter der Sieben Artefakte“ von Christian Dölder – Wie ein Fantasyepos die klassischen Regeln neu schreibt
„Blood of Hercules“ von Jasmine Mas – Dark Romantasy trifft Mythos und Macht
„Nebel und Feuer“ von Katja Riemann – Wie vier Frauen inmitten der Krisen unserer Zeit Gemeinschaft, Mut und Sinn finden
Der Pinguin meines Lebens – von Tom Michell - Buch & Filmstart 2025: Rezension einer besonderen Freundschaft
„Mama, bitte lern Deutsch“ von Tahsim Durgun – TikTok trifft Literatur
"The Loop – Das Ende der Menschlichkeit“ von Ben Oliver: Was passiert, wenn Künstliche Intelligenz den Wert des Lebens bestimmt?
„Déjà-vu“ von Martin Walker – Brunos siebzehnter Fall und die Schatten der Geschichte
„Der Besuch der alten Dame“ – Wie Dürrenmatts Klassiker den Preis der Moral entlarvt
„Der Hundebeschützer“ von Bruno Jelovic – Wie aus einem Fitnessmodel ein Lebensretter für Straßenhunde wurde
Für Martin Suter Fans: „Wut und Liebe“ -Wenn Gefühle nicht reichen und Geld alles verändert
„Rico, Oskar und die Tieferschatten“ – Warum Andreas Steinhöfels Kinderbuchklassiker so klug, witzig und zeitlos ist
Abschied: Peter von Matt ist tot
„Hoffe: Die Autobiografie“ von Papst Franziskus – Was sein Leben über die Welt von heute erzählt
„Hunger und Zorn“ von Alice Renard – Was der stille Debütroman über Einsamkeit und Empathie erzählt
Rezensionen
„Der Gesang der Flusskrebse“ – Delia Owens’ poetisches Debüt über Einsamkeit, Natur und das Recht auf Zugehörigkeit
„Der Duft des Wals“ – Paul Rubans präziser Roman über den langsamen Zerfall einer Ehe inmitten von Tropenhitze und Verwesungsgeruch
„Die Richtige“ von Martin Mosebach: Kunst, Kontrolle und die Macht des Blicks
„Das Band, das uns hält“ – Kent Harufs stilles Meisterwerk über Pflicht, Verzicht und stille Größe
„Die Möglichkeit von Glück“ – Anne Rabes kraftvolles Debüt über Schweigen, Schuld und Aufbruch
Für Polina – Takis Würgers melancholische Rückkehr zu den Ursprüngen
„Nightfall“ von Penelope Douglas – Wenn Dunkelheit Verlangen weckt
„Bound by Flames“ von Liane Mars – Wenn Magie auf Leidenschaft trifft
„Letztes Kapitel: Mord“ von Maxime Girardeau – Ein raffinierter Thriller mit literarischer Note
Good Girl von Aria Aber – eine Geschichte aus dem Off der Gesellschaft
Guadalupe Nettel: Die Tochter
„Größtenteils heldenhaft“ von Anna Burns – Wenn Geschichte leise Helden findet
Ein grünes Licht im Rückspiegel – „Der große Gatsby“ 100 Jahre später
"Neanderthal" von Jens Lubbadeh – Zwischen Wissenschaft, Spannung und ethischen Abgründen
