Nur 900 Sonderexemplare wurden von Bob Dylans aktuellem Buch "The Philosophy of Modern Song" gedruckt. Stückpreis der angeblich "handsignierten" Werke: 599 Dollar. Doch offenbar hat der Musiker keines der Werke selbst unterschrieben. Wie der Verlag Simon & Schuster am Sonntag auf Instagram mitteilte, handle es sich zwar um "Bobs Originalunterschrift, aber in Form einer geschriebenen Replik." Vermutlich setzte eine Signiermaschine die Unterschriften in die Exemplare.
In seinem Anfang November erschienen Buch "The Philosophy of Modern Song" beschäftigt sich der Musiker und Literaturnobelpreisträger Bob Dylan mit den Stücken anderer Künstler. Er schaut auf mehr als 60 Songs, die sein Leben und künstlerisches Schaffen geprägt haben. Nun, kurz nach der Veröffentlichung, steht das von Fans lang erwartete Buch in der Kritik. Zumindest die 900 Sonderausgaben, die, so warb der Verlag, von Dylan handsigniert bei Sammlerinnen und Sammler eintreffen sollten. Nach diese ihre Exemplare im Netzt miteinander verglichen hatten, stellte sich heraus, dass sich die Signaturen ungewöhnlich stark ähneln. Nun räumte der Verlag Simon & Schuster ein, dass die angeblich "handsignierten" Werken gar nicht individuell beschriftet waren, und entschuldigte sich öffentlich bei "denjenigen, die "The Philosophy of Modern Song" in limitierter Auflage gekauft haben".
"Wie sich herausgestellt hat, enthalten die Bücher der limitierten Auflage zwar Bobs Originalunterschrift, aber in Form einer geschriebenen Replik. Wir werden uns sofort darum kümmern, indem wir jedem Käufer eine sofortige Rückerstattung zukommen lassen.", heißt es in der am Sonntag auf Instagram veröffentlichten Mitteilungen weiter.
Herausgeber von Simon & Schuster verbürgte sich für Echtheit der Unterschrift
Dass es sich hierbei keineswegs um ein Versehen oder fehlerhafte Kommunikation handelte, verrät ein den Büchern beigelegtes Schreiben des Simon & Schuster-Herausgebers Jonathan Karp, der sich darin für die Echtheit der Unterschriften verbürgt.
Käuferinnen und Käufer hatten wohl am Freitag die ersten Exemplare erhalten. Nachdem die ersten Unterschriften abfotografiert im Netzt auftauchten, regte sich schnell der Verdacht, diese könnten mechanisch mit einer Signiermaschine erstellt worden seien. Laut dem US-amerikanischen Branchenblatt "Variety", stehen Fans nun vor der Frage, wie der Verlag die Signaturen als echt herausgeben konnte.