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Neuer Roman "Nachleben" Der Literaturnobelpreisträger Abdulrazak Gurnah bei "ttt"

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Der neue Roman "Nachleben" des Literaturnobelpreisträgers Abdulrazak Gurnah wird Thema der kommenden Ausgabe von "ttt - titel, thesen, temperamente" sein. Darin vergegenwärtigt Gurnah den Kolonialismus als eine nie vergehende Vergangenheit.

Max Moor gibt Informationen über aktuelle Ereignisse und wichtige Trends im deutschen und internationalen Kulturleben. Bild: ARD/Herby Sachs

Der vor etwa einem Monat erschienene, neue Roman des Literaturnobelpreisträgers Abdulrazak Gurnah - "Nachleben" - wird Thema der kommenden Ausgabe von "ttt - titel, thesen, temperamente" sein. In "Nachleben" erzählt Gurnah die Geschichte dreier junger Menschen, die vor dem kriegerischen Hintergrund einer Kolonialgeschichte zu lieben beginnen und zu vergessen versuchen. Eine bestürzende aber doch nicht humorlose Geschichte, die der kolonialen Weltordnung und den festen Grenzen die aufsprengende Kraft jugendlicher Neugierde entgegensetzt. "ttt" hat den 1948 in Sansibar geborenen Autor in seiner jetzigen britischen Heimat, in Canterbury besucht. (Sendetermin: Sonntag, 16. Oktober 2022 um 23:05 Uhr / oder in der ARD-Mediathek ab 20:00 Uhr)

"Nachleben"

Der Roman "Nachleben" spielt zu Beginn es 20. Jahrhunderts in Deutsch-Ostafrika - dem heutigen Tansania. Der elfjährige Ilyas wird von einem Soldaten zwangsrekrutiert und muss für die deutschen Kolonialherren in den Krieg ziehen. Als er nach mehreren Jahren in sein Heimatdorf zurückkehrt, sind seine Eltern bereits tot. Er macht sich auf die Suche nach seiner Schwester Afiya, die er bei Verwandten findet, wo sie wie eine Sklavin gehalten wird. Afiya Talente werden von der Familie vollkommen übersehen.

Auch Hamza, der von seinen Eltern als Kind verkauft wurde und sich später freiwillig den deutschen Truppen anschloss, kehrt nach Jahren des Krieges ins Dorf zurück. Er trifft auf Afiya, die beiden verlieben sich. So führt das Schicksal drei junge Menschen zusammen, die leben, lieben und versucht sind, das Vergangene zu vergessen. Währenddessen formiert man sich in Europa. Ein nächster Weltkrieg ist längst entflammt, und rückt allmählich näher.

Außerdem bei "ttt"

  • Vom Leben auf gepackten Koffern - Russische Künstler im Exil
  • Wird es in Deutschlands Museen bald dunkel und kalt? - Im Gasnotfallplan der Bundesregierung wurde die Kultur "vergessen"
  • Neue deutsche Helden - Faith Aken und sein Film "Rheingold"

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