Am 14. Oktober lädt Gastgeberin Thea Dorn zu einem nächsten "Literarischen Quartett". Gäste der kommenden Sendung sind der Schauspieler und Schriftsteller Joachim Meyerhoff, die Journalistin und Schriftstellerin Mithu M. Sanyal sowie der Philosophen und Schriftsteller Philipp Tingler. Wie gewohnt besprechen und diskutieren die vier aktuelle Neuerscheinungen.
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Verbrenn all meine Briefe: Roman | »Sein Buch ist kein Krimi und könnte doch aufregender nicht sein.« Christine Westermann
Am 14. Oktober geht das "Literarische Quartett" in eine nächste Runde. Thea Dorn diskutiert mit Joachim Meyerhoff, Mithu M. Sanyal und Philipp Tingler über Neuerscheinungen von Martin Mosebach ("Taube und Wildente"), Christine Koschmieder ("Dry"), Alex Schulman ("Verbrenn all meine Briefe") und Ian McEwan ("Lektionen"). Das "Literarische Quartett" findet wie gewohnt im Rang-Foyer des Berliner Ensembles statt und wird mit Publikum aufgezeichnet. Im Folgenden eine grobe Vorstellung der zu besprechenden Romane.
Martin Mosebach - "Taube und Wildente"
Es ist nur ein kleiner rötlicher Punkt in der Mitte des Stilllebens "Taube und Wildente", der einen gewaltigen Ehestreit zur Folge hat. Marjorie Dalandt möchte das Gemälde aus dem 19. Jahrhundert gern verkaufen. Ihr Ehemann weigert sich. Ihre Ehe ist über die Jahre hinweg starr und staubig geworden, Frust hat sich auf beiden Seiten angesammelt, jetzt kommt es zur Überspannung. Der Bruch aber, ist durchaus produktiv. Er führt dazu, dass man über die eigene Illusion, über die geschürten Erwartungen, über die Hoffnungen des Ehelebens nachdenkt. Eine Geschichte über Liebe und Verrat und über die Geschichte eines Gemäldes.
Christine Koschmieder - "Dry"
In ihrem autofiktionalen Roman "Dry" schreibt Christine Koschmieder von einer sich sukzessiv ausbreitende Alkoholsucht, die bald schon das gesamte Leben bestimmt. Koschmieder scheint alles geschafft zu haben. Sie hat den Tod ihres Ehemannes verarbeitet, hat ihre drei Kinder großgezogen, Karriere im Kulturbetrieb gemacht. All diese Erfolge aber stehen im Schatten des Trinkens. Mit 40 entscheidet sie sich für eine Therapie in einer Suchtklinik. Ein Schritt, der zugleich Ende und Anfang signalisiert.
Alex Schulman - "Verbrenn all meine Briefe"
Die 24jährige Karin verliebt sich in den jungen Schriftsteller Olof. Das Problem: Karin ist mit Sven verheiratet, der ebenfalls schriftstellerisch tätig ist und eine grausame Ader hat. So beginnt im Sommer 1932 die Geschichte einer großen Liebe. 86 Jahre später blickt Karins Enkel Alex, dreifacher Vater und ebenfalls Autor, auf die Familiengeschichte und sucht nach einer Erklärung für die eigene, tiefsitzende Wut. Er stößt auf die Geschichte zweier unglücklich Liebender, die auch davon erzählt, wie Leidenschaft, Eifersucht und Wut über Generationen weitergetragen werden. Auch nach Jahrzehnten sind sie noch immer wirkmächtig.
Ian McEwan - "Lektionen"
Roland Baines ist Barpianist, Tennisspieler und Werbetexter - und seit kurzem alleinerziehender Vater. Gerade ist er von seiner Frau Alissa verlassen worden, die eine große Schriftstellerinnen-Karriere anstrebt. Es ist das Jahr 1986. In den Nachrichten wird der Super-GAU von Tschernobyl vermeldet. Baines sitzt mit seinem sieben Monate alten Sohn Lawrence in London, bekommt es mit der Angst zu tun und beginnt über sein bisheriges Leben nachzudenken. Im Rückblick beginnt er in der Kindheit, und endet im hohen Alter. Dabei erzählt "Lektionen" nicht weniger als die Geschichte der großen Umbrüche des 21. Jahrhunderts.
Termine und Formate
- Das "Literarische Quartett" wird am Freitag, 14. Oktober um 23:30 Uhr im ZDF gesendet
- Das "Literarische Quartett" in der ZDF Mediathek (am Sendetag bereits ab 10:00 Uhr abrufbar)
-
Das "Literarische Quartett" bei Deutschlandfunk Kultur als Podcast.
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