Literaturpreis Alois Hotschnig mit Christine Lavant Preis 2022 ausgezeichnet

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Der österreichische Schriftsteller Alois Hotschnig ist mit dem Christine Lavant-Preis ausgezeichnet worden. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung soll am 2. Oktober im Wiener RadioKulturhaus verliehen werden. Am Veranstaltungsabend wird der Schauspieler Florian Teichtmeister Texte der Schriftstellerin Christine Lavant lesen.

Der österreichische Autor Alois Hotschnig erhält Christine Lavant Preis 2022. Bild: Rupert Larl

Der Schriftsteller Alois Hotschnig erhält den mit 15.000 Euro dotierten Christine Lavant-Preis. Katja Wasser, die zur Preisverleihung am 2. Oktober auch die Laudatio auf Hotschnig halten wird, zur Jury-Begründung:

"Alois Hotschnigs Prosa ist Wort für Wort gebaut. Seine Texte bestehen aus Sätzen, die mehrfach durch die Gegenwart und Vergangenheit, das Leben und die Literatur gedeckt sind, um letztlich ein Haus zu ergeben, in das es hineinregnet und das zugleich Schutz bietet - Alois Hotschnigs Werk nimmt sich des Menschen ungeschützt und zärtlich an. Seine Texte sind Gewissensprüfungen, sind Prüfungen von Gewissheiten. Sie zeigen nicht zuletzt, dass jedes Ende auch „Der Anfang von etwas ist“ – so der Titel einer seiner Erzählungen. Nie greift sein Werk in etwas ein, nie geht es darin handfest zu, vielmehr ist es ein intensives sprachliches Umkreisen, das es kennzeichnet. Zugleich sind diese Texte von einer Entschiedenheit, die nur einer haben kann, der mit beiden Füßen fest im Leben steht – und dieses Leben: es ist ohne den Schrecken nicht zu haben und ohne die Schönheit nicht zu ertragen – beides, Schönheit wie Schrecken, pulsieren in den Tiefenschichten dieser dem Schweigen und dem Verschweigen abgerungenen Literatur."

Der Christine Lavant-Preis

Der Preis wurde 2016 von der internationalen Christine Lavant-Gessellschaft ins Leben gerufen, um an die Dichterin und ihr großartiges Werk zu erinnern. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt Lyrik- und Prosawerke von SchriftstellerInnen, die in ihrem literarischen Schaffen - so wie auch Christine Lavant - einen hohen ästhetischen Anspruch mit humaner Haltung und gesellschaftskritischem Blick vereinen. Auf Vorschlag des Literarischen Beirats wird der Preis an Personen vergeben, die in deutscher Sprache schreiben und von der Öffentlichkeit als wichtige literarische Stimme wahrgenommen werden. Bisherige PreisträgerInnen sind: Kathrin Schmidt, Bodo Hell, Klaus Merz, Angela Krauß, Judith Schalansky und Maja Haderlap.

Der diesjährige Lavant-Preis wird am 2. Oktober im RadioKulturhaus in Wien verliehen. Der österreichische Schauspieler Florian Teichtmeister wird am Abend Texte der Schriftstellerin Christine Lavant lesen. Außerdem wird das "Duo Sonoma" für musikalische Unterhaltung sorgen.

Alois Hotschnig

Alois Hotschnig wurde 1959 in Kärnten geboren und lebt heute als freier Autor in Innsbruck, wo er zunächst Medizin, Germanistik und Anglistik studierte, allerdings ohne eines der Studien abzuschließen. Er ist Verfasser von zahlreichen literarischen Werken.

1992 erschien Hotschnigs erster Roman "Leonardos Hände". 2000 folgte "Ludwigs Zimmer". Im vergangenen Jahr erschien mit "Der Silberfuchs meiner Mutter" sein letzter Roman. Außerdem veröffentliche Hotschnig mehrere Erzählbände, darunter etwa "Eine Art Glück" oder "Im Sitzen läuft es sich besser davon". Für den Erzählband "Die Kinder beruhigte das nicht" wurde er 2008 mit dem Erich-Fried-Preis ausgezeichnet.

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