"Fairy Tale" ("Märchenwelt") - so lautet der Titel des neuen Stephen King-Romans, in welchem sich der Meister des Horrors tatsächlich in andere Gefilde begibt. Ein Siebzehnjähriger begibt sich in ein fantastisches Märchenreich, wo er mit einer großen Aufgabe konfrontiert wird. "Ich wollte über eine andere Welt schreiben, eine Märchenwelt, und ich wollte die Seiten mit Abendteuern (und ein wenig Romanze) füllen.", erklärt King.
Sicher, es steckt immer ein wenig Märchen im Horror. Umgekehrt lauern auch in Märchenerzählung hin und wieder unheimliche Momente, sonderbare Gestalten und übernatürliche Begegnungen. Dass der Meister des literarischen Horror-Genres, Stephen King, seinen neuesten Roman "Fairly Tale" zu weiten Teilen in einer Märchenwelt spielen lässt, ist also naheliegender als es zunächst scheinen mag. King erzählt hier die Geschichte des siebzehnjährige Charlie, der mit einem schweren Schicksalsschlag zu leben hat: Seine Mutter starb bei einem Verkehrsunfall, als er drei Jahre alt war. Im Roman erinnert er sich zurück, sieht Bilder, die sekündlich aufflackern.
"Sicher weiß ich nur, dass die Schnauze des Kastenwagens sie schließlich an eine Strebe auf der dem Zip Mart zugewandten Brückenseite presste. In meinem Geldbeutel steckt ein Bild von uns beiden. Sie trägt mich auf der Hüfte, eine meiner Hände ist in ihrem Haar vergraben. Sie hatte wunderschöne Haare."
Mysteriöser "Weltenbrunnen"
Nach dem Tod der Mutter fällt die Familie in sich zusammen. Der Vater wird zum Alkoholiker und macht Charlies Leben zur Hölle. Eines Tages erfährt er von einem mysteriösen, im Sterben liegenden Nachbarn von einem Schuppen, in dem es einen geheimen Zugang in eine andere, fantastische Welt geben soll, einen Weltenbrunnen, mehr als fünfzig Meter tief, mit einem mit Stein verkleideten Tunnel am Ende ... "das heißt, vielleicht sollte man ihn eher als Korridor bezeichnen. Er ist so hoch, dass du hindurchgehen kannst, ohne den Kopf einzuziehen, Charlie. Du hast sogar mehr als genügend Platz."
Neugierig macht sich Charlie direkt auf den Weg in die Tiefe und traut am Ende des langes Tunnels seinen Augen nicht. Als er zum Horizont blickt, kann er die schimmernde Silhouette einer großen Stadt erkennen, in deren hohen Türmen sich matt das Tageslicht spiegelt: "Ich hatte den Zauberer von Oz gelesen und den Film gesehen, und ich erkannte eine Smaragdstadt, wenn ich eine vor mir hatte."
Nur ein einfacher Bursche
Doch was zunächst für Faszination sorgt, schlägt bald bedrohlich um. Denn mächtige Kreaturen trieben in dieser fremden, strahlenden Welt ihr Unwesen, Kreaturen, die die Prinzessin Leah, rechtmäßige Gebieterin des Märchenreichs, gefangen halten. Die unterdrückten und geknechteten Bewohner treten an Charlie heran, er solle ihnen doch bitte helfen, das Leid beenden und Leah befreien. Charlie zögert. Wie soll er, ein einfacher junge, ein so heroisches Abenteuer überstehen?
"In einem Märchen wäre dem Prinzen hier etwas Findiges eingefallen. Allerdings war ich kein Prinz, bloß ein junger Bursche, der in eine andere Realität gelangt war, und mir fiel nichts Schlaues ein. Mich beschlich eine dunkle Ahnung, dass weder Prinzessin Leah noch ich die Welt draußen je wiedersehen würden."
Wie die Geschichte um den sechzehnjährigen Charlie Reade ausgeht, können Leserinnen und Leser ab den 14. Februar bei Heyne erfahren.
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