Die Literaturverfilmung "Im Westen nichts Neues" von Edward Berger soll den Oscar in der Kategorie "Bester Fremdsprachiger Film" für Deutschland holen. Der auf den gleichnamigen Roman von Erich Maria Remarque basierende Film feiert im September seine Premiere, und soll anschließend bei Netflix zu sehen sein.
Die auf Erich Maria Remarque´s 1929 erschienenen Roman "Im Westen nichts Neues" basierende, gleichnamige Literaturverfilmung von Edgard Berger soll im kommenden Jahr ins Rennen um den Oscar in der Kategorie "bester fremdsprachiger Film" gehen. In der Begründung zur Auswahl des Film erklärte die Jury, Erich Maria Remarque Buch seit heute, beinahe 100 Jahre nach Erscheinen, "leider" relevanter als erwartet. Der Roman gilt als Klassiker der Anti-Kriegsliteratur und wurde gleich nach seinem Erscheinen zu einem Bestseller.
"Im Westen nichts Neues" - Die Romanvorlage
Remarque beschäftigt sich darin mit Agitation, blindem Patriotismus und den Gräueln des Ersten Weltkrieges. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erinnerungen und Erfahrungen des Protagonisten Paul Bäumer, der sich, wie seine Klassenkameraden auch, aufgrund der patriotischen Reden seines Lehrers Kantorek freiwillig für den Kriegsdienst gemeldet hat. Bereits während der Grundausbildung zerfallen die Glorreichen Worte des Lehrers, die in der Schule vermittelten Werte verlieren augenblicklich ihre Gültigkeit. An die Westfront verlegt, lernt Bäumer das Kriegshandwerk. Bald lernt er, Geschosse anhand des Klanges zu unterscheiden und unter widrigsten Umständen zu überleben. Doch desto stärker die Bindung zu den Kameraden an der Westfront, desto schwächer die Verbindung zur eigene Familie, der Paul nicht von den schrecklichen Bildern, von seinen furchtbaren Erfahrungen erzählen kann. Schließlich stirbt er an einem Tag, an dem der Heeresbericht verkündete: Im Westen sei nichts Neues zu melden.
Acht weitere Bewerber
Bergers Film konnte sich gegen acht weitere Bewerber durchsetzen. In der engeren Auswahl stand auch das Familiendrama "Lieber Kurt" von Regisseur, Produzent und Schauspieler Til Schweiger, welches ebenfalls auf eine Buchvorlage zurückgeht. In ihrem 2019 erschienene Roman "Kurt" erzählte die Fernsehmoderatorin und Autorin Sarah Kuttner vom Schicksal einer jungen Patchwork-Familie. Til Schweiger spielte in dem Film eine der Hauptrollen.
Außerdem standen zur Auswahl: "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" von Andreas Dresen, "Alle reden übers Wetter" von Annika Pinske, "Alles in bester Ordnung" von Natja Brunckhorst, "Der Passfälscher" von Maggie Peren, "Nico" von Eline Gehring, "Niemand ist bei den Kälbern" von Sabrina Sarabi und "Wir könnten genauso gut tot sein" von Natalia Sinelnikova.
Wie es jetzt weitergeht
Mit der Auswahl des Films "Im Westen nichts Neues" ist ein erster Zwischenschritt getan. Jetzt muss sich dieser gegen die anderen internationalen Bewerber durchsetzen. Im Dezember wird dann eine 15 Titel umfasende Shortlist vorgestellt. Aus dieser werden dann Wiederrum fünf nominierte Filme gekürt. Die Verleihung der Oscars ist fr den 12. März 2023 angesetzt.
"Im Westen nichts Neues" soll im September 2022 beim Toronto International Film Festival seine Premiere feiern. Ab Oktober 2022 soll der Film ins Programm des Streaming-Anbieters Netflix aufgenommen werden.
"Im Westen nichts Neues": Eine Szene war zu grausam
Quentin Tarantino schreibt jetzt Romane
Kafka. Um sein Leben schreiben
Literaturverfilmung "Im Westen nichts Neues" mit vier Oscars ausgezeichnet
Literaturverfilmung "Im Westen nichts Neues" räumt bei den britischen Filmpreisen ab
Ins neue Jahr mit Marcel Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit"
Die besten Youtube-Kanäle: Kultur, Literatur und Gesellschaft
Albert Camus: "Die Pest" kommt als Miniserie
ZDF verfilmt den Bestseller "Unterleuten" von Juli Zeh
"Deutschstunde" von Siegfried Lenz: Die Romanverfilmung
"A Clockwork Orange" - Eine Fortsetzung?
Von Zeit zu Zeit schweigen
"Zwischen uns die Mauer" - ZDF-Koproduktion verfilmt Katja Hildebrands autobiografischen Roman
Halloween: Die besten Horror-Filme zum Lesen
Topnews
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Jenny Erpenbeck gewinnt Internationalen Booker-Preis 2024
Karl Ove Knausgård: Das dritte Königreich
Romanverfilmung "Sonne und Beton" knackt Besuchermillionen
Asterix - Im Reich der Mitte
Rassismus in Schullektüre: Ulmer Lehrerin schmeißt hin
14 Nominierungen für die Literaturverfilmung "Im Westen nichts Neues"
"Die Chemie des Todes" - Simon Becketts Bestsellerreihe startet bei Paramount+
Michel Houellebecq und die "Aufstachelung zum Hass"
Jahresrückblick 2022: Die besten Bücher
Aktuelles
Karibu Verlag und Plan International Deutschland: Ein gemeinsames Buchprojekt zur kulturellen Vielfalt
Orell Füssli übernimmt Verlag SKV AG – Expansion im Bildungssektor
Der Sandkasten
Bald ist es wieder soweit: Leipzig wird zum Literaturhotspot
Christoph Peters "Innerstädtischer Tod" darf weiter erscheinen
Simons Linien" von Kerstin Fischer – Ein ergreifendes Porträt auf der Suche nach Identität
Literatur im Rampenlicht: ARD, ZDF und 3sat setzen auf Buchmesse-Glamour
Robert Habeck: Den Bach rauf – Der schmale Grat zwischen Ehrlichkeit und Inszenierung
Die besten Psychothriller Bücher: Bestseller & Geheimtipps für Nervenkitzel
