"Resilienter Journalismus" Journalismus in Krisenzeiten: Wie wird der öffentliche Diskurs widerstandsfähiger?

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Wie werden die Menschen resilienter in ihrer digitalen Mediennutzung? Und was muss getan werden, damit der Journalismus selbst robuster durch die vielfältigen Krisen kommen kann? Darauf antworten 40 Autorinne und Autorin in dem Buch "Resilienter Journalismus" Bild: journalist - Magazin für Journalist*innen

Wenn der feste Boden unter den Füßen allmählich zu bröckeln beginnt, schlägt die Stunde des Populismus. In Krisenzeiten haben jene Weltanschauungen Hochkonjunktur, die eine schnelle und einfache Lösung versprechen. Schon finden wir uns in einem Szenario wieder, in dem ein gewaltiger Informationsbedarf auf Meinungsmacherei trifft. Eine Kombination, die nicht selten Stress und Überforderung hervorruft. Wie dem entkommen? Wie mit diesem Ausnahmezustand umgehen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Buch "Resilienter Journalismus". Es versammelt 40 Positionen, die unterschiedlichste Ansätze zum Thema mediale Widerstandsfähigkeit hervorbringen. Herausgeber des Buch sind Matthias Daniel und Stephan Weichert.

Die Welt gerät zunehmend aus den Fugen. Pausenlos dringen Meldungen in uns ein, unheilbringende Berichterstattungen, die im Radio, im Fernsehen, im Smartphone oder auf dem Laptop, die in sämtlichen Geräten lauern. Coronamaßnamen ab Herbst, Kriegsentwicklung der vergangenen Nacht, Waldbrände in Europa, Waldbrände in Deutschland, Waldbrände in Sachsen, in Brandenburg. Das Klima, als über alle Krisen thronende Krise. Die Medien als Anheizer. Die Direktmedien als Rekrutierungsprogramme, über die sich militante Formationen bilden, die mit Fackeln durch Dörfer ziehen... Und während die Welt also allmählich aus den Fugen gerät, wird der Ruf nach Resilienz lauter, nach einer Widerstandsfähigkeit, die uns entweder diese aufgerüttelten Zeiten halbwegs unbeschadet überstehen, oder uns aber an jene neue instabile Welt gewöhnen lässt.

"Resilienter Journalismus. Wie wir den öffentlichen Diskurs widerstandsfähiger machen"

Wie aber macht man das; resilienter werden? Wie schaut ein resilienter Umgang mit den digitalen Medien aus? Und was muss getan werden, damit auch der Journalismus robuster durch die vielfältigen Krises kommt? Von diesen Fragen getrieben, begannen Matthias Daniel (Chefredakteur und Publisher des Medienmagazins journalist) und Stephan Weichert (Direktor des VOCER Institut für Digitale Resilienz) ihr Buchprojekt "Resilienter Journalismus. Wie wir den öffentlichen Diskurs widerstandsfähiger machen". Das Buch am 28. Juli im Herbert von Halem Verlag erschienene Buch versammelt 40 Positionen, die sich auf unterschiedliche Weise für einen widerstandsfähigen Journalismus stark machen. Daniel und Weichert haben das Buch herausgegeben.

Wenig Vertrauen in den öffentlichen Diskurs

"Globale Krisen und eine komplexe Welt sind für den Journalismus eine Herausforderung. Es braucht einen langfristigen Blick, neue Strukturen in Redaktionen und in Arbeitsprozessen.", sagt Matthias Daniel zur Veröffentlichung. Stephan Weichert ergänzt: "Das Vertrauen in den öffentlichen Diskurs ist stark rückläufig, viele Menschen sind aufgrund der Krisenlage und ihrer Darstellung in den Medien ausgebrannt. Wir müssen als Medienschaffende schon im eigenen Interesse dafür sorgen, dass unsere Gesellschaft robuster im Umgang mit Krisen wird." Ein wenig erinnern diese Sorgen und Beweggründe an das Interview mit den Autoren Richard David Precht und Harald Welzer, die in ihrem im September erscheinenden Buch "Die vierte Gewalt" ähnliche Ansätze verfolgen.

In "Resilienter Journalismus" reflektieren die Autorinnen und Autoren über Potenziale und Probleme des gegenwärtigen Journalismus. Wie stark engagiert sich dieser gegen die Klimakrise? Welche neue Spielarten von Lokaljournalismus sind denkbar? Wo gibt es berufsethische Zwickmühlen? Bleibt der Dialog mit dem Publikum zunehmend auf der Strecke? Ein Buch, das sich an alle Medienschaffenden und MediennutzerInnen richtet, die sich mit der Frage beschäftigen, wie Journalismus - und damit auch der öffentlichen Diskurs - widerstandsfähiger werden kann.

Die Autorinnen und Autoren

Zu den Autorinnen und Autoren gehören Medienprofis, journalistische Gründer, Nachwuchstalente, Autodidakten ebenso wie renommierte Wissenschaftler. Mit Beiträgen von: Stephan Anpalagan, Dennis Ballwieser, Wolfgang Blau, Ingrid Brodnig, Sophie Burkhardt, Astrid Csuraji, Matthias Daniel, Marianna Deinyan, Nicole Diekmann, Carsten Fiedler, Felix Friedrich, Paul Haase, Frauke Hamann, Barbara Hans, Mark Heywinkel, Tanja Köhler, Tanja Krämer, Leif Kramp, Nicola Kuhrt, Stephan Lamby, Verena Lammert, Christian Lindner, Stella Männer, Alexander Marinos, Christian Meier, Jon Mendrala, Daniel Moßbrucker, Dario Nassal, Anna Paarmann, Marc Rath, Maximilian Rosch, Stephan Russ-Mohl, Christian Sauer, Isa Sonnenfeld, Björn Staschen, Meena Stavesand, Peter Turi, Maren Urner, Anke Vehmeier, Jakob Vicari, Alexander von Streit, Ronja von Wurmb-Seibel und Stephan Weichert.

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