Bertelsmann will Verlage fusionieren Stephen King als Zeuge vor Gericht: Je mehr Verlage, desto besser!

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Der Bestsellerautor Stephen King hat sich in einem Gerichtsverfahren für mehr Pluralität und gegen Vereinheitlichung innerhalb der Verlagswelt ausgesprochen. Verhandelt wurde der Versuch des Bertelsmann-Konzerns, die Verlage Simon & Schuster und Penguin Random House zu fusionieren. Damit gäbe es ein großes Verlagshaus weniger in den USA. King warnte vor monopolisierenden Tendenzen. Für Schriftsteller werde es "immer härter", ausreichend Geld zu verdienen.

Das US-Justizministerium klagte gegen den Versuch des Medienkonzerns Bertelsmann, den Verlag Simon & Schuster mit der Verlagsgruppe Penguin Random House zu fusionieren. Der Bestsellerautor Stephen King sagte im Gerichtsverfahren als Zeuge für das Ministerium aus. Bild: Pinguino Kolb - Flickr (Wikipedia)

Der Bestsellerautor Stephen King hat als Zeuge in einem Gerichtsverfahren gegen die Übernahme des Verlags Simon & Schuster durch den Medienkonzern Bertelsmann ausgesagt. Das Verfahren fand vor einem Bundesgericht in Washington statt. Dort verteidigte der Bestsellerautor die Unabhängigkeit des Verlags Simon & Schuster. "Ich denke, Konsolidierung ist schlecht für den Wettbewerb", so King. "Je mehr Unternehmen es gibt, desto besser." King selbst hatte seine Romane "Shining" und "Es" bei Simon & Schuster veröffentlicht. Im Verfahren sagte er freiwillig für den Kläger, das US-Justizministerium, aus.

Der Hintergrund

Bereits im November 2020 hatte Bertelsmann verkündet, dass die dem Medienkonzern angehörende US-Verlagsgruppe Penguin Random House den Verlag Simon & Schuster für knapp 2,2 Milliarden Dollar von der US-Mediengruppe ViacomCBS kaufen will. Das US-Justizministerium klagte darauf hin, um die Übernahme zu verhindern.

Stephen King: Für Schriftsteller wird es "immer härter"

Eine Übernahme würde nicht nur dem Wettbewerb, sondern auch den Autoren und damit letztlich den Leserinnen und Lesern schaden, argumentierte das Ministerium. "Die Fusion würde Penguin Random House einen übergroßen Einfluss darauf geben, wer und was publiziert wird, und wie viel Autoren für ihre Arbeit bezahlt werden", hieß es. Sollte die Klage abgewehrt werden und es zu einer Übernahme des Verlags kommen, gäbe in den USA statt fünf nurmehr vier große Verlagshäuser. Neben Penguin Random House und Simon & Schuster zählen auch Macmillian Publishers, HarperCollins und die Hechtete-Buchgruppe zu den "Big 5" der amerikanischen Verlagsbranche.

King bezog sprach von einer grundlegenden Veränderung des Literaturbetriebs, von dem Wegfall immer weiterer Verlags. "Als ich begonnen habe, gab es Hunderte Verlage", sagte der Autor. "Einer nach dem anderen wurde entweder von anderen Verlagen übernommen oder hat dichtgemacht." Für Schriftsteller werde es "immer härter", mit dem Schreiben ausreichend Geld zu verdienen. King erinnerte sich daran, wie er nach dem Erfolg von Shining von seinem Verleger zwei Millionen Dollar für die nächsten drei Bücher verlangte hatte, und ausgelacht wurde. Er habe daraufhin den Verlag gewechselt.

Penguin Random House und Simon & Schuster weisen Vorwürfe zurück

Penguin Random House und Simon & Schuster haben die Vorwürfe des Justizministeriums zurückgewiesen. Die geplante Übernahme sei von Vorteil für Autoren, Leser und den Buchhandel, heißt es von Seiten der Verlage. Zudem ermögliche eine Fusion zusätzliche Investitionen in Veröffentlichungen. Penguin Random House mit Sitz in New York ist der weltgrößte Buchverlag und gehört vollständig zu Bertelsmann.

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