Mecklenburg-Vorpommerns Ex-Ministerpräsident Berndt Seite (CDU) stellt an diesem Samstag sein neues Buch vor. In "Augentrost" blickt Seite auf die Gegenwart als "rätselhafte Sache", betrachtet die Widerspenstigkeit des Menschen und fragte was bleibt, wenn wir unsere Ziele verfehlen. Am Samstag liest Seite in der Kunst- und Kinokirche Nossentin.
Mecklenburg-Vorpommerns Ex-Ministerpräsident Berndt Seite (CDU) hat ein neues Buch mit dem Titel "Augentrost" geschrieben. Ein Jubiläumsbuch, wie Seite gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte, denn es sei zugleich seine 20. Veröffentlichung. Auf 128 Seiten widmet sich der 82-Jährige darin in Lyrischen Versen aktuellen Themen aus Politik, Natur und Religion. So betrachtet er beispielsweise das Leben und Überleben von Menschen in Gesellschaftssystemen, die allesamt ihre schmerzhaften Seiten hatten. Ergänzt werden die Texte des ehemaligen Ministerpräsidenten von farbigen Kunstgrafiken des Künstlers Skip Pahler. "Augentrost" ist im Weimarer Bertuch-Verlag erschienen.
Mt einer Lesung gewährt Seite am Samstag einen ersten Einblick in sein Buch. "Es wird die erste Lesung in der Kunst- und Kinokirche Nossentin seit 2019 sein", sagte Seite. Veranstaltungen dieser Art waren aufgrund der Corona-Pandemi in den vergangenen Jahren nicht möglich gewesen.
"Augentrost"
Die Gegenwart ist eine rätselhafte Sache. Von allen Zeitsorten ist sie womöglich die am wenigsten Greifbare: Im jetzt verfangen wir uns zwischen eben und gleich und tun gut daran, auch im Kleinen zu lesen. In den vielen Werkstätten des Anthropozän zieht Berndt Seite an den Fäden des Moments und befragt mit ihnen den längst abhanden geratenen Sinn des Lebens. Er verwickelt uns in Vergangenheitswolle und Zukunftszwirn, blickt in klappernden Erbsenfeldern auf den Spaß, den der Tod an uns hat, stöbert im grasgewimperten Auge des anderen die Wirklichkeit des Ich auf und erzählt von dem, was bleibt, wenn wir ins vermeintlich Leere greifen.
Berndt Seite
Berndt Seite wurde 1940 in Hahnswalde (Landkreis Trebnitz) geboren. 1945 kam er mit seiner Familie nach Ostdeutschland, wo er eine Schule in Schulpforte (Sachsen Anhalt) besuchte. Später zog er nach Mecklenburg, wo er sich als Tierarzt in Walow bei Röbel niederließ. Mit der friedlichen Revolution kam er 1989/90 in die Politik.
Von 1992 bis 1998 war Seite CDU-Ministerpräsident in Schwerin. 2002 schied er aus dem Landtag aus. Schon vorher hatte er mit dem Schreiben begonnen. Politisch hielt er sich zurück, bis zur MV-Landtagswahl im Herbst 2021. Da warnte er die CDU öffentlich davor, noch einmal ein Regierungsbündnis mit der SPD in Schwerin einzugehen - was dann auch nicht passierte.