Mit dem Roman "Samson und Nadjeschda" des ukrainischen Autors Andrej Kurkow als Vorhut, präsentiert der Diogenes Verlag sein August-Programm. Wir haben reingeschaut und stellen die Ende Juli erscheinenden Bücher in aller Kürze vor.
Vier Romane kündigt der Diogenes Verlag für den August an. Ganz vorn, als Zugpferd des Sommerprogramms, steht mit Andrej Kurkow einer der wichtigsten ukrainischen Gegenwartsautoren. Kurkow´s Roman "Samson und Nadjeschda" erscheint am 27. Juli. Ebenfalls an diesem Datum erscheinen folgende Titel: Der Roman "Die Welt" des neuen Diogenes Autors Arno Camenisch; Petros Markaris´Buch "Verschwörung" und Jörg Fauser´s Nachlass-Roman "Die Tournee".
Andrej Kurkow: "Samson und Nadjeschda"
Andrej Kurkow, einer der wichtigsten ukrainischen Autoren der Gegenwart, erzählt in seinem neuen Roman von Wirren der Russischen Revolution und dem anschließenden Bürgerkrieg in der Ukraine. Die Bolschewiken haben die Kiew bereits erobert, aber noch nicht vollständig unter Kontrolle. Mafiöse Banden treiben ihr Unwesen, die Menschen leben in ständiger Ungewissheit. Hier siedelt Andrej Kurkow die Geschichte seines Protagonisten, des jungen Samsons, an, der durch dubiose Verkettungen zum Polizeidienst kommt und im Zuge einer Mordfall-Ermittlung auf die Bolschewikin Nadjeschda stößt, in die er sich verliebt.
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Kiew, 1919: In den Wirren nach der Russischen Revolution stößt der junge Samson, gerade zur Vollwaise geworden, beinahe durch Zufall zur neuen sowjetischen Polizei. Sein erster Fall ist gleich äußerst mysteriös: Ein abgeschnittenes Ohr, ein Knochen aus reinem Silber und ein Anzug aus feinem englischem Tuch geben ihm Rätsel auf. Doch die Zeiten sind gefährlich und halten jeden Tag neue Überraschungen bereit. Zum Glück lernt Samson die patente Nadjeschda kennen, die ihm bei den Ermittlungen hilft und an die er schon bald sein Herz verliert.
Arno Camenisch: "Die Welt"
Der Schweizer Arno Camenisch erzählt in seinem Roman "Die Welt" von einer Zeit der Unbefangenheit. Seine "Welt" ist dabei die Welt der Nullerjahre, die vielversprechend, laut und ungestüm daherkommt, deren Enge aber zugleich zum Aufbruch treibt. Camenisch erzählt auch von einer Dynamik, die ihr Ende finden musste, von einer Sorglosigkeit, die das Morgen nicht sah.
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Arno Camenisch erzählt von den Jahren, als er in seinen Zwanzigern war, sein Leben auf den Kopf stellte und über die Kontinente zog, die Sorgen fern waren und das Leben um die Liebe kreiste. Es waren die Nullerjahre, die Welt war im Wandel, die Orte wechselten sich ab, und die Tage wurden zu Nächten, Moby und die Rolling Stones lieferten den Soundtrack zu dieser Zeit. Und immer wieder waren da dieses Gefühl der Enge und die Neugier auf die Welt, die am Anfang jedes neuen Aufbruchs standen.
Jörg Fauser: "Die Tournee"
Aus dem Nachlass des viel zu früh verstorbenen Jörg Fauser, wird "Die Tournee" neu aufgelegt. Drei Personen stehen hier Mittelpunkt: Harry Lipschitz, Mitglied der Schöneberger SPD und ehemaliger Mitarbeiter des Ostbüros; der Münchner Galerist und gescheiterte Lebenskünstler Guido Franck; und die ebenfalls gescheiterte, alternde Schauspielerin Nataschas Liebling, die Frau, "mit dem Lächeln für alle Fälle". Zusammengehalten werden diese Leben von den ebenso planvollen wie rätselhaften Aktivitäten eines Mannes, "der sich Charles Kuhn nannte ...".
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Drei auf dem absteigenden Ast: SPD-Mitglied Harry Lipschitz, dem nicht nur das Herz zu schaffen macht. Der Münchner Galerist und gescheiterte Lebenskünstler Guido Franck. Und die alternde Schauspielerin Natascha Liebling, die mit einem Provinztheater durch die Lande tingelt. Verknüpft wird alles durch die rätselhaften Aktivitäten eines Charles Kuhn, der "sich benahm wie ein Ganove und sich ausdrückte wie ein Philosoph", und der ehrgeizigen Journalistin Vicky Borchers-Bohne.
Petros Markaris: "Verschwörung. Ein Fall für Kostas Charitos"
Wie so viele andere Familien auch, ächzt Familie Charitos unter dem Lockdown in Athen. Die Familie kommt zusammen, Kostas und Adrian kümmern sich um ihren Enkel, dessen Eltern bis zum Hals in Arbeit stecken. Morde und Überfälle bleiben weitestgehend aus, auch Kriminelle scheinen in ihren eigenen vier Wände zu verweilen. Dann aber wählt ein alter Mann den Freitod und hinterlässt ein ein merkwürdiges Schreiben in dem es heißt: "Es lebe die Bewegung der Selbstmörder". Es wird nicht der letzte Brief dieser Art bleiben.
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Athen in der Pandemie. Die Läden sind geschlossen, viele Menschen am Rande der Existenz. Da verwundert es nicht, dass sich auch alte Leute das Leben nehmen. Und doch horcht Kostas Charitos auf, als ein Neunzigjähriger in seinem Abschiedsbrief schreibt: Es lebe die Bewegung der Selbstmörder! Steckt hinter seinem Freitod mehr als die pure Verzweiflung? Charitos ermittelt – und lernt seine Stadt Athen und den Widerstandsgeist ihrer Bewohner neu kennen.