Die Wahl-Berlinerin Marion Poschmann wird die 49. Stadtschreiberin in Frankfurt-Bergen-Enkheim. Anfang September löst sie damit die Schweizerin Dorothee Elmigerein ab. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Zudem kann Poschmann nun ein Jahr lang im Stadtschreiberhaus wohnen und arbeiten.
Die in Essen geborene Schriftstellerin Marion Poschmann wird neue Stadtschreiberin in Frankfurt-Bergen-Enkheim. Der mit 20.000 Euro dotierte Literaturpreis soll voraussichtlich am 2. September dieses Jahres verliehen werden. Die aktuelle Stadtschreiberin, Dorothee Elmiger, wird im Rahmen der Preisverleihung eine Abschiedsrede halten und den Schlüssel für das Stadtschreiberhaus symbolisch an ihre Nachfolgerin übergeben.
Die Begründung der Jury
In der Begründung der Jury heißt es: "Die Natur ist bei Marion Poschmann tonangebend – in ihren Gedichten genauso wie in der Prosa. Die Autorin sieht sich einer 'Naturlyrik' verpflichtet, die zwangsläufig auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen reagieren muss. In ihrem Essay Laubwerk hat Marion Poschmann ein literarisches Manifest zur Klimaveränderung geschrieben – voller Verve und voller Nachdenklichkeit."
Und weiter: "In ihren Romanen bestechen die poetischen Worterkundungen und das Schaffen neuer imaginärer Räume, und sie spielt auffallend gern melancholisch, skurril und lustbetont mit romantischen Motiven. So begibt sich in Die Kieferninseln ein eheflüchtiger Privatdozent und Bartforscher unvorbereitet nach Japan. Detailkundig, zugleich schimmernd ironisch wird die Reise durch ein hochtechnologisiertes Land auf den Spuren eines Haikudichters geschildert. Je näher der Protagonist der bedeutungsaufgeladenenen Insel mit den wettergeformten Kiefern kommt, umso facettenreicher wird die Geschichte, Konturen lösen sich auf – wie sie die Bewegungen der Schatten, der Wolken, des Himmels einfängt, zeigt die große poetische Kraft dieser Autorin."
Marion Poschmann: Ein Profil
Marion Poschmann wurde 1969 in Essen geboren. Sie studierte Germanistik und Slawistik. Heute lebt sie in Berlin. Ihre Werkesammlung besteht aus vier Romanen und fünf Gedichtbände. Ihr Essay "Laubwerk" (erschienen im Verbrecher Verlag) wurde 2021 mit dem "Wortmeldungen-Literaturpreis" ausgezeichnet.
Marion Poschmann tritt als 49. Amtsinhaberin diese Position an und wird ein Jahr in Bergen-Enkehim in Stadtschreiberhaus verbringen. Dort wird sie wohnen und arbeiten. Die Kulturgesellschaft Bergen-enkheim unterstützt das Wohnrecht zusätzlich mit einem Preisgeld von 20.000 Euro.
Das Stadtschreiberamt
Das symbolische Amt des Stadtschreibers / der Stadtschreiberin wurde in Bergen-Enkheim erstmals 1947 verliehen. Seither griffen viele Deutsche Städte das Konzept auf. Der Preis wird von einer Jury vergeben, die sich aus FachjurorInnen, JurorInnen aus der Bergen-Enkheimer Bürgerschaft und die für Bürgen-Enkheim zuständige Ortsvorsteherin zusammensetzt.
Bekannte StadtschreiberInnen waren bisher: Wolfgang Koeppen, Peter Härtling, Jurek Becker, Peter Bichsel, Eva Demski, Katja Lange-Müller, Robert Gernhardt, Herta Müller, Wilhelm Genazino, Peter Kurzeck, Peter Weber, Katharina Hacker, Ulrich Peltzer, Thomas Lehr, Marcel Beyer, Thomas Melle und Anja Kampmann.
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