Die von dem Journalisten und Publizisten Günter Gaus geführte Interviewreihe "Zur Person" ist ein Meilenstein der deutschen Fernsehlandschaft. Zwischen 1963 und 1966 lud Gaus Wissenschaftler, Politiker und Schriftsteller wie Ludwig Erhard, Willy Brandt, den jungen Günter Grass und - als einzige Frau der Reihe - Hannah Arendt zum Gespräch. Kaum ein Fernsehformat schaffte es, große Persönlichkeiten so nahbar zu porträtieren. Nun stellt das ZDF alle 32 Folgen der mit dem Grimme-Preis-prämierten Interviewreihe in der ZDFmediathek zur Verfügung.
Die Interviews des Journalisten Günter Gaus gehören mit Sicherheit zu den großartigsten Zeugnissen der deutschen Fernsehlandschaft. In dem ZDF-Format "Zur Person" interviewte der spätere Diplomat Nobelpreisträger, Spitzenpolitiker und hochkarätige Wissenschaftler. Blickt man heute auf die oftmals in dichtem Zigarren-, Pfeifen- oder Zigarettenqalm geführten Gespräche, kommt man nicht umhin, dem heutigen Journalismus eine gewisse "Sprachimpotenz" zu attestieren. Mit rhetorischer Brillanz und äußerstem Feingefühl porträtierte Gaus seine Gäste, und machte sie so für ein breites Publikum zugänglich. Mit klaren, gezielten Fragen hielt der Journalist die Spannung während der knapp 40-minütigen Gespräche durchgehend aufrecht. So entstand eine hochkonzentrierte Atmosphäre, eine knappe Stunde der tiefgreifenden Gedanken. Fernab der rhetorischen Glanzleistungen bietet die Reihe "Zur Person" darüber hinaus zeithistorisch aufschlussreiche Einblicke in die deutsche Nachkriegszeit. Das ZDF stellt nun alle 32 Folgen der in der ZDFmediathek zur Verfügung.
"300.000 Stunden Programmgeschichte auf Knopfdruck"
Ermöglicht wurde dieses Angebot durch die Digitalisierung des kompletten ZDF Programmstocks, die Ende Juni 2022 abgeschlossen worden ist. Mehrere Jahre lang saß man an der Retrodigitalisierung der Programmstände. Insgesamt wurden dabei rund 40.000 Videobeitröge ins Digitale übertragen und auf einem Massenspeichersystem dauerhaft gesichert. "Rechtzeitig vor dem 60-jährigen Jubiläum im kommenden Jahr ist das ZDF-Programmvermögen rundum digital und nachhaltig gesichert. 300.000 Stunden Programmgeschichte stehen damit auf Knopfdruck bereit, um Aktuelles und Relevantes mit Blick auf unsere gemeinsame Vergangenheit einzuordnen", sagt der ZDF-Indendant Dr. Norbert Himmler.
"Geschichte beleuchtet immer die Gegenwart. Sie hilft, das Heute besser zu verstehen und einzuordnen. Deshalb ist das Projekt so wichtig", so Eckart Gaddum, Leiter der ZDF-Hauptredaktion Digitale Medien. "'Zur Person' gewährt einen Blick durch das Schlüsselloch des ZDF-Archivs, das sich Schritt für Schritt für die Öffentlichkeit öffnen soll."
Literatur im Rampenlicht: ARD, ZDF und 3sat setzen auf Buchmesse-Glamour
Annett Gröschner wird Mainzer Stadtschreiberin 2025
Mein Bücherregal entrümpeln – Eine literarische Reise durch 100 Jahre Deutschland
Denis Scheck : „Lesenswert“ wird gestrichen
Das Literarische Quartett mit Vea Kaiser, Deniz Yücel und Adam Soboczynski
"Hannah-Arendt-Preis" für den ukrainischen Schriftsteller Serhij Schadan
Der Publizist Johannes Willms im Alter von 74 Jahren gestorben
"Der Schwarm": Producer präsentieren erste Einblicke in die Romanverfilmung
"Lesch sieht Schwartz": Hysterie ist auch keine Lösung
Lübecker Literaturtreffen findet dieses Jahr im Juni statt
Das ZDF-Sonderprogramm zum "Welttag des Buches"
Hier können Sie die Leipziger Literaturveranstaltungen hören
"Das Blaue Sofa", "aspekte", "Kulturzeit": Das bringen ZDF und 3sat aus Leipzig
Das Literarische Quartett mit Juli Zeh, Ijoma Mangold und Philipp Tingler
Topnews
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Jenny Erpenbeck gewinnt Internationalen Booker-Preis 2024
Karl Ove Knausgård: Das dritte Königreich
Romanverfilmung "Sonne und Beton" knackt Besuchermillionen
Asterix - Im Reich der Mitte
Rassismus in Schullektüre: Ulmer Lehrerin schmeißt hin
14 Nominierungen für die Literaturverfilmung "Im Westen nichts Neues"
"Die Chemie des Todes" - Simon Becketts Bestsellerreihe startet bei Paramount+
Michel Houellebecq und die "Aufstachelung zum Hass"
Jahresrückblick 2022: Die besten Bücher
"Studio Orange" mit Sophie Passmann: Verhöhnung der Literatur?
Aktuelles
