Der Internationale Comic-Salon in Erlangen ist das wichtigste Festival für Comic-Kunst und grafische Literatur. Nachdem die alle zwei Jahre stattfinden Veranstaltung 2020 coronabedingt abgesagt und ins Netzt verlegt werden musste, werden in diesem Jahr wieder Türen und Tore geöffnet. Vom 16. bis 19. Juli können Besucherinnen und Besucher ein Festivals sehen, das nie so weiblich, divers und interkulturelle war, wie in diesem Jahr.
Der Internationale Comic-Salon in Erlangen kann endlich wieder öffnen. Nachdem es für die Comic-Branche in den vergangenen drei Jahren kaum Gelegenheiten gegeben hatte, sich entsprechend zu präsentieren, wird es vom 16. bis 19. Juni bunter, lauter, diverser und interkultureller denn je. Feministische Comics und queere Themen werden eine zentrale Rolle im Programm spielen. Auch Comics und populäre Kunst aus der Demokratischen Republik Kongo werden einen gewichtigen Teil des Festivals einnehmen. Insgesamt sind über zwanzig Ausstellungen geplant, die die Vielfalt des Genres präsentieren sollen. Flankiert werden diese von einem umfangreichen Vortrags- und Diskussionsprogramm, Lesungen, dem Comic Film Fest, Workshops und anderen Events. Junge Leserinnen und Leser können sich zudem auf das "Kinder lieben Comics"-Festival freuen, welches mit einem eigenen Programm unter dem Dach der Großveranstaltung auffährt.
Über 200 Aussteller: Verlage, studentische Arbeiten, Self-Publisher
In den Messezelthallen auf dem Erlanger Schlossplatz sowie im Schlossgarten werden in diesem Jahr um die 25.000 Besucher erwartet. Über 200 Aussteller – von den führenden Verlagen über die Hochschulen bis zu Künstlerinnen und Künstlern, die im Selbstverlag veröffentlichen – präsentieren ihre Arbeiten auf der Messe. Es wird Live-Zeichnungen und Erstvorstellungen zahlreicher Neuerscheinungen geben. Rund 400 Künstlerinnen und Künstler werden vor Ort sein.
Vorbilder*innen – Feminismus in Comic und Illustration
Unter dem Motto "Vorbilder*innen - Feminismus in Comic und Illustration" wird das Festival weit über die Messehallen hinaus auf die gesamte Stadt wirken. Zahlreiche Ausstellungen werden das Thema "Vorbilder*innen" auf unterschiedlichste Weise aufgreifen. Der schwedischen Comiczeichnerin Liv Strömquist wird mit "Fruits of Knowledge. Die Welten der Liv Strömquist" eine eigene Ausstellung gewidmet. Außerdem wird es umfassende Retrospektiven zu der Zeichnerin und Graphic Novel-Autorin Catherine Meurisse und der deutschen Zeichnerin und Erzählerin Birgit Weyhe geben. Eine weitere, umfassende Schau ist dem Graphic Novel-Pionier Will Eisner gewidmet, dem es unter anderem zu verdanken ist, dass ein Event wie der Internationale Somic-Salon überhaupt stattfinden kann.
Ausstellungen
Das Kulturamt der Stadt Erlangen hat in einem bereits über zwei Jahre andauernden Projekt mit der besonderen Rolle beschäftigt, die Comics und populäre Bildende Kunst in der Demokratischen Republik Kongo spielen. Hierzu wird es einiges in Erlangen zu sehen geben. Das Kunstpalais Erlangen wirft indessen einen Blick auf den in Shanghai lebenden. bildenden Künstler LuYang, der mit seinen die Manga-Ästhetik aufgreifenden Arbeiten die internationale Kunst- und Kulturszene derzeit im Sturm erobert. In der Ausstellung "Aber ich lebe" wird die Zusammenarbeit zwischen Zeichnerinnen und Zeichner dokumentiert, die den Holocaust überlebt haben.
Der Max und Moritz-Preis
Auch der Max und Moritz-Preis wird im Zuge der Messe verliehen. Er gilt als die wichtigste Auszeichnung für grafische Literatur im deutschsprachigen Raum. 25 Titel sind für die Preise, die in verschiedenen Kategorien vergeben werden, nominiert. Mit Naoki Urasawa, einem der einflussreichsten Mangaka der Gegenwart, wird erstmals ein Japaner mit dem Max und Moritz-Preis für sein herausragendes Lebenswerk ausgezeichnet.