ARD titel, thesen, temperamente: Ist "Wachstum" die Lösung oder das Problem?

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Führt uns das fortwährende Bestreben nach weiterem Wachstum geradewegs in die Katastrophe, oder hilft es dabei, die bestehenden und kommenden Probleme zu lösen? Was genau ist überhaupt unter Wachstum zu verstehen? Wir selbstverständlich ist Steigerung für westliche Gesellschaften geworden? Um diese und weitere Fragen wird es in der kommenden Ausgabe "ttt: titel, thesen, temperamente" (Sonntag, 12. Juni) gehen. Thema wird dort nämlich die aktuelle Streitschrift "Wachstum" sein, in der die politische Philosophin Katja Gentinetta und der Postwachstumsökonom Niko Paech ihre konträren Standpunkt ins Feld führen.

Was bedeutet Wachstum für eine Gesellschaft. Über diese Fragen streiten Niko Paech und Katja Gentinetta in ihrem Buch "Wachstum". "ttt" hat die Autoren zum Gespräch getroffen. Bild: ARD/Herby Sachs

Die "Wachstumsfrage" scheint eine der zentralsten und zugleich entscheidendsten zu sein, wenn es um die Zukunft unseres Planeten geht. Vielleicht aber, ist die Frage nach der Zukunft "unseres" Planeten bereits falsch gestellt. Vielleicht deutet bereits diese auf einen Besitz verweisende Formulierung auf ein Problem hin, mit welchem wir uns eingehender beschäftigen sollten. Denn vom Besitz bis zum Wachstums-Versprechen ist es nicht weit. Was genau Wachstum bedeutet, wo es beginnt, was es voraussetzt und wohin es uns führen kann - Darüber sprechen der Postwachstumsökonom Niko Paech und die politische Philosohpin Katja Gentinetta in ihrer am 13. Juni beim Westend-Verlag erscheinenden Streitschrift "Wachstum". Am kommenden Sonntag ist das Buch auch Thema in der Kultursendung "ttt - titel, thesen, temperamente"

Die Weltbank warnt unermüdlich: Das globale Wachstum gerät ins Stocken, die Weltkonjunktur droht einzubrechen. Besserung sei nicht in Sicht. Zugleich steigen die Emissionen, schmelzen die Polkappen, werden Flecken auf der Welt unbewohnbar. Vor diesem Hintergrund streiten sich die Autoren darüber, was "Wachstum" für eine Gesellschaft bedeutet.

Während Katja Gentinetta dafür plädiert, dass menschliches Handeln nicht einzig auf ein Überleben ausgerichtet sein darf, sondern sich vielmehr auf die größte Fähigkeit des Menschen rückbesinnen muss, die Welt durch seine Talente immer weiter zu verbessern, übt Niko Paech scharfe Kritik: Gerade das menschliche Streben nach Wachstum ist es, das unsere Welt ihrem Ende immer näher bringt, da die Menschheit durch ihre besinnungslose Ausrichtung an immer mehr Fortschritt und der dadurch ausgelösten Zerstörung kurz vor ihrem Ende steht.

"ttt" hat die beiden Autoren zum Gespräch getroffen. "Wachstum" ist einer von zwei Essays, die jetzt unter der Unterschrift "Streitfrage" bei Westend erscheinen. Im zweiten Essay - "Transhumanismus" - diskutieren Ulrike Guérot und Stefan Lorenz Sorgner die Frage, ob die technische Erweiterung der menschlichen Natur Optimierung, oder Ende des Menschen bedeutet.

Außerdem bei "ttt - titel, thesen, temperamente"

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