Ein Horror der Naturheilkunde Neues Buch von Olga Tokarczuk

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Am 1. Juni ist ein neuer Roman von Olga Tokarczuk in Polen erschienen. Der Titel lautet: “Empuzjon. Horror przyrodoleczniczy“ zu deutsch: „Empusion. Ein Horror der Naturheilkunde.“ Deutsche Leserinnen und Leser müssen sich noch etwas gedulden. Hierzulande wird der Roman erst im nächsten Frühjahr beim Kampa Verlag erscheinen.

Am 1. Juni ist ein neuer Roman von Olga Tokarczuk mit dem Titel “Empuzjon. Horror przyrodoleczniczy“ in Polen erschienen. Foto: Harald Krichel (Wikipedia)

Und wieder begibt sich Tokarczukin dieZeit vor dem ersten Weltkrieg 1913. Der Handlungsort ist im Kurort Sokolowska in Niederschlesien, die weltweit erste Tuberkuloseheilanstalt ( gegründet 1855). Und ja, wer vermutet das es Analogien zum Zauberberg von Thomas Mann gibt, wird bedient.

Der Protagonist ein Student aus Lwiw reist in die Heilanstalt mit der Hoffnung auf wundersame Heilung. Dabei trifft er auf einen Katholiken aus Königsberg, einen Sozialisten aus Prag und einen Malereistudenten aus Berlin.

Wie bei Thomas Mann werden die Gefahr eines Krieges diskutiert und die Ängste der Monarchie und neuaufkeimenden Demokratie. Aber nicht nur die Weltpolitik bietet Stoff zur Unterhaltung sondern auch die idyllische Gegend in der sie sich befinden. Vom Selbstmord bis zu mysteriösen Unfällen ist alles dabei- ob Gerüche oder Wahrheit, ist nicht zu unterscheiden.

Nach Aussage der Autorin gegenüber der „Gazeta Wyborcza“ ist das Wort im Titel Empusion eine eigene Wortschöpfung aus : Symposium und Empusa (weibliches Schreckgespenst in der griechischen Mythologie).

Olga Tokarczuk geboren 1962 in Zielona Gora in Polen ist eine polnische Schriftstellerin und Psychologin. Seit 1999 ist sie Mitglied im polnischen PEN-Club.

Bekannt wurde sie mit ihrem Roman „Ur und andere Zeiten“ (1996 erschienen). Hier werden in Ur, einer erdachten Kleinstadt, die unter dem Schutz der Vier Erzengel steht, 8 Jahrzehnte mit Start 2014 beschrieben.

Es folgten kurze Prosatexte und Essays.

2014 erschienen Die Jakobsbücher, für dieses Buch wurde sie in ihrem Heimatland Polen angefeindet aber 2022 sogar für den International Booker Prize nominiert.

Nach zahlreichen polnischen und internationalen Preisen erhielt sie 2019 den Nobelpreis für Literatur für: “for a narrative imagination that with encyclopedic passion represents the crossing of boundaries as a form of life.” (….für eine narrative Vorstellungskraft, die mit enzyklopädischer Leidenschaft das Überschreiten von Grenzen als Lebensform darstellt.)

2021 übernahm Tokarczuk den Vorsitz des Usedomer Literaturpreises, sie folgte damit auf den Literaturkritiker Denis Scheck.

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