Für seinen Roman "Der Turm" wurde Uwe Tellkamp 2008 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Tellkamps gefeiertes Epos erzählt auf beinahe tausend Seiten vom Untergang der DDR aus der Perspektive des Bildungsbürgertums. Nun, 14 Jahre nach Erscheinen des "Turms", hat der Suhrkamp Verlag die langersehnte Fortsetzung angekündigt. Unter dem Titel "Der Schlaf in den Uhren" soll diese am 16. Mai erscheinen.
Mit "Der Turm" hat Uwe Tellkamp vor 14 Jahren einen Roman vorgelegt, in dem der Untergang der DDR über sieben Jahre hinweg detailliert beschrieben und minuziös dargestellt wurde. Angelegt ist dieser große Gesellschaftsroman im Dresdner Villenviertel, wo die Zumutungen des Systems allmählich zu Widersprüchen führt. Zwischen Anpassung und Aufbegehren wandeln die uns hier vorgeführten Protagonisten, die mal ohnmächtig, mal gestaltend auf die große Revolution von 1989 zusteuerten. Der Bestseller begeisterte Kritiker und Leser gleichermaßen, und wurde 2008 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Jetzt erscheint endlich die bisher unter dem Titel "Lava" angekündigte Fortsetzung. Unter dem neuen Titel "Der Schlaf in den Uhren" soll das Buch laut Suhrkamp Verlag am 16. Mai erscheinen.
Auch die Fortsetzung zählt stolze 904 Seiten. Wie eine Sprecherin des Suhrkamp Verlags der Deutschen Presseagentur mitteilte, handle es sich um eine "Fortschreibung" des "Turm"-Romans, in der Leserinnen und Leser dem Personal des Vorgängers wiederbegegnen werden. Auch die Ankündigung des Verlags lässt darauf schließen. Demnach folgen wir dem einstigen Dissidenten Fabian Hoffmann, der in den Labyrinthen eines unterirdischen Reiches als Chronist für die sogenannte "Sicherheit" arbeitet. In dieser Unterwelt versucht Fabian herauszufinden, wer seine Schwester und seine Eltern verraten hat. Seine Aufgabe führt ihn immer tiefer in die Machenschaften der "Tausendundeinenachtabteilung", er sieht sich konfrontiert mit Ordnungsvorstellungen, Machtausübung, Verflechtungen von Politik, Staatsapparat und Medien.
Ankündigung (Suhrkamp)
August 2015: Fabian Hoffmann, der einstige Dissident, steht als Chronist in Diensten der »Tausendundeinenachtabteilung« von Treva. Hier, in den Labyrinthen eines unterirdischen Reichs, arbeitet die »Sicherheit« an Aktivitäten, zu denen einst auch die Wiedervereinigung zweier geteilter Staaten gehörte. In diese Welt ist Fabian einem ihrer Kapitäne, Deckname »Nemo«, gefolgt, um herauszufinden, wer seine Schwester und seine Eltern verraten hat. Zugleich ist Fabian mit einer Chronik befasst, die zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung erscheinen soll. Doch es kommt anders. Fabian gerät auf eine Reise, die ihn tief in die trevische Gesellschaft und ihre Utopien hineinführt.
Er analysiert Ordnungsvorstellungen und Prinzipien der Machtausübung, die Verflechtungen von Politik, Staatsapparat und Medien, beobachtet die Veränderungen im alltäglichen Leben. Immer mehr löst sich dabei seine Chronik von ihrem ursprünglich amtlichen Auftrag, streift zurück bis in das Dresden seiner Kindheit, in die stillstehende Zeit vor zwei Epochenjahren. Auf seiner Suche nach Ordnung und Sinn kämpft Fabian gegen die Windmühlen der Macht, die Fälschungen der Wirklichkeit, den Verlust aller Sicherheiten – und gibt doch den Traum von einer befreiten Zukunft nicht verloren.