In der kommenden Ausgabe "ttt - titel, thesen, temperamente" erklärt die Technologie-Journalistin Esther Paniagua, warum es nur eine Frage der Zeit ist, bis das Internet ausfällt, und welche Folgen ein solcher Ausfall für die Welt haben könnte. In ihrem Buch "Error 404" hat sich Paniagua intensiv mit dem Thema beschäftigt. "ttt" trifft die Journalistin in Madrid. Außerdem wird es um das Metaverse als digitale Parallelwelt und um Kunst in Zeiten des Krieges gehen. Die Programmschwerpunkte im Überblick.
In der kommende Ausgabe "titel, thesen, tempeeramente" mit Max Moor im NDR am Sonntag, 3. April um 23:05 Uhr (am Sendetag ab 20:00 Uhr in der ARD Mediathek) geht es um folgende Programmschwerpunkten:
- Versinkt die Welt im Chaos? - Esther Paniaguas Buch über den Ausfall des Internets
- Von Bomben erschüttert: Die Bildes des ukrainischen Künstlers Arten Volokitin
- Von der Schule zur Weltkarriere: Der Aufstieg der Sängerin Zoe Wees
- Digitale Parallelwelten: Wie sieht der Kunstbetrieb im Metaverse aus?
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Kunst aus Wasser: Nebelskulpturen im Haus der Kunst
Versinkt die Welt im Chaos? - Esther Paniaguas Buch über den Ausfall des Internets
Es sei keine Frage des ob, sondern nur eine Frage des wann. Nicht, ob das Internet irgendwann ausfällt, sondern nur, wann es geschehen wird. Darüber schreibt die spanische Technologie-Journalistin Esther Paniagua in ihrem Buch "Error 404 - Der Ausfall des Internets und seine Folgen für die Welt". Wird der Ausfall des Internets die Welt ins Chaos stürzen? Anfang Oktober 2021 fielen die Dienste von Facebook, Instagram und WhatsApp für einige Stunden aus und sorgten für eine gewisse Aufregung unter vornehmlich jungen Usern. Doch was, wenn das ganze Internet nicht mehr funktioniert? Und das für Tage, für Wochen. Experten sind sich sicher, dass es dazu kommen wird - sei es durch eine Überlastung der Serverfarmen, einen Sonnensturm oder einen militärischen Anschlag. Wie sehr derartige Angriffe schon jetzt eine wichtige Rolle spielen, zeigt sich im Ukraine-Krieg. Unter anderem auch darüber haben wir mit Esther Paniagua in Madrid gesprochen.
Von Bomben erschüttert: Die Bildes des ukrainischen Künstlers Arten Volokitin
In den Bildern von Artem Volokitin (40) spiegelt sich der Krieg in seinem Heimatland, der Ukraine. Seine hyperrealistischen Ölgemälde zeigen Staubwolken nach gewaltigen Bombenexplosionen. 2015 war er Teilnehmer der Biennale in Venedig. Bis vor wenigen Wochen hat er in Charkiw gelebt, hat zuletzt in Kellern vor den Bomben Schutz gesucht, eine tiefe Erschütterung, die einen nicht mehr verlässt, wie er sagt. Im "ttt"-Interview erzählt er von der ersten, ungläubigen Lähmung, dem Ausharren in Charkiw bis zur Entscheidung "Nichts wie weg". Jetzt ist er mit seiner Familie nach Deutschland geflüchtet. Weil er fünf kleine Kinder hat, durfte er ausreisen, seine großformatigen Gemälde konnte er nicht mitnehmen. "ttt" trifft Artem Volokitin in Potsdam.
Von der Schule zur Weltkarriere: Der Aufstieg der Sängerin Zoe Wees
Es klingt wie ein Märchen: Eine Hamburger Schülerin wird von ihrem Musiklehrer entdeckt. Er kündigt seinen Job und wird ihr Manager, sie macht mit 18 Jahren Weltkarriere. Dieses Märchen ist die wahre Geschichte der Sängerin Zoe Wees. Ihre Songs werden millionenfach gestreamt, allein das offizielle Musikvideo ihres Hits "Control" hat bei YouTube über 61 Millionen Aufrufe. Zoe Wees, inzwischen 19, trat im amerikanischen Fernsehen u. a. bei Jimmy Fallon auf und- als erste deutsche Sängerin überhaupt - bei den American Music Awards. In ihren Songs geht es um persönliche Themen, wie ihre Kindheit mit Rolando-Epilepsie. Jetzt geht sie auf ihre erste Europa-Tournee - vorher gibt die Sängerin "ttt" noch ein Interview.
Digitale Parallelwelten: Wie sieht der Kunstbetrieb im Metaverse aus?
Das nächste große Ding im Internet: "Metaverse"! In Zukunft sollen wir abtauchen in digitale Parallelwelten. Als Avatare Leute treffen, arbeiten, gamen, reisen. Aber auch Konzerte und Kunstausstellungen besuchen - in virtuellen Räumen. Was kommt da auf uns zu? Leben wir in 10 bis 15 Jahren wirklich in einem digitalen Paralleluniversum? Auch Kultureinrichtungen experimentieren schon: Der Künstler Manuel Rossner hat gerade seine eigene virtuelle Galerie "New Float" gegründet. Das Berliner Startups Ravespace hat das erste komplett virtuelle Metaverse-Museum erschaffen: das "Musée Dezentral". Noch sieht das aus wie ein Computerspiel. Erste Schritte in die schöne neue Welt der Digital Natives.
Kunst aus Wasser: Nebelskulpturen im Haus der Kunst
Ihre Kunst ist aus Wasser und Luft: Nebelskulpturen, die sich je nach Temperatur, Wind und Atmosphäre ständig verändern. Ihre Faszination für diesen volatilen Werkstoff erklärt Fujiko Nakaya so: "Nebel lässt sichtbare Dinge unsichtbar werden, während unsichtbare - wie der Wind - sichtbar werden." Erstmals ist jetzt eine umfassende Werkschau der japanischen Künstlerin im Haus der Kunst zu sehen (8. April bis 31. Juli) - von den frühen ersten Arbeiten bis hin zu zwei eigens für München geschaffenen, ortsspezifischen Installationen. "ttt" ist beim Aufbau der Ausstellung mit dabei.