ZDF "Das Literarische Quartett" mit Vea Kaiser, Christian Berkel und Cornelius Pollmer

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Am Freitag (8. April) lädt die Autorin und Moderatorin Thea Dorn ein weiteres Mal zum Gespräch über aktuelle Neuerscheinungen. Im Rang-Foyer des Berliner Ensembles spricht sie mit der Schriftstellerin Vea Kaiser, dem Schauspieler und Schriftsteller Christian Merkel und dem Journalisten und Autor Cornelius Pollmer über Bücher von Szczepan Twardoch, Fatma Aydemir, Henrik Bolz und Karl Ove Knausgård. Nachdem "Das Literarische Quartett" lange Zeit ohne Publikum aufgezeichnet wurde, werden in der kommenden Ausgabe wieder Gäste anwesend sein.

In der kommenden Ausgabe des "Literarischen Quartetts" spricht Gastgeberin Thea Dorn mit der Schriftstellerin Vea Kaiser, dem Schauspieler und Schriftsteller Christian Berkel und dem Journalisten und Autor Cornelius Pollmer über aktuelle Neuerscheinungen von Szczepan Twardoch, Fatma Aydemir, Henrik Bolz und Karl Ove Knausgård. Bild: ZDF

Thea Dorn lädt zum Gespräch über Bücher. Am Freitag den 8. April diskutiert sie im Rahmen des "Literarischen Quartetts" gemeinsam mit Vea Kaiser, Christian Merkel und Cornelius Pollmer über aktuelle Neuerscheinungen. Mit dabei: Der Roman "Demut" des polnischen Schriftstellers Szczepan Twardoch, der von den Irrungen und Wirrungen im Berlin der entstehenden Weimarer Republik erzählt. Fatma Aydemir´s Roman "Dschinns", der Familien- und zugleich Migrationsgeschichte ist. Hendrik Bolz Debütroman "Nullerjahre", in dem ein Aufwachsen und Erwachsenwerden im Stadtteil Stralsund gezeigt wird, wo die Euphorie nach der Wende schnell in Ernüchterung, Perspektivlosigkeit und Wut umgeschlagen ist. Auch dabei ist der neue große Roman des norwegischen Schriftstellers Karl Ove Knausgård, in dem eine Welt gezeigt wird, in der Ratten dort auftauchen, wo man sie niemals vermutet hätte, Katzen unter seltsamen Umständen ums Leben kommen und Mensch und Natur insgesamt aus dem Gleichgewicht geraten sind.

Szczepan Twardoch: "Demut"

Alois Pokora zieht in den Ersten Weltkrieg, und erwacht in einem Krankenhaus in Berlin. Die Welt, stellt er bald fest, hat sich gewandelt. Es ist das Jahr 1918. Der Kaiser ist in das belgische Exil geflohen; die bisherige, von Obrigkeitshörigkeit und Militarismus durchdrungene Ordnung zerbrochen. Es dauert nicht lang, und Alois ist der neu aufkeimenden Freiheit erlegen -politisch, geistig und auch erotisch. Ein Roman, der von der Tragödie des Krieges und den Wirren der Revolution im Berlin der entstehenden Weimarer Republik erzählt. Verlierer und Verlorene taumeln zwischen Partyexzessen und gesellschaftlichem Umbruch, der Mord und Vernichtung nach sich ziehen wird.

Fatma Aydemir: "Dschinns"

Dreißig Jahre lang hat Hüseyin in einer deutschen Metallfabrik gearbeitet. Nun kann er sich endlich sein Lebenstraum erfüllen: Eine Eigentumswohnung in Istanbul. Aber noch am Tag seines Einzugs erleidet er einen Herzinfarkt und stirbt in seinem neuen Zuhause. Nach islamischen Glauben muss er spätestens nach achtundvierzig Stunden beerdigt sein. Seine in Deutschland lebende Familie wird aus ihrem Alltag gerissen. Umgehend machen sich die sechs Hinterbliebenen auf und Reisen nach Istanbul. Eine Reise, die auch tief in die eigene Familiengeschichte hineinführt.

Hendrik Bolz: "Nullerjahre"

Als Rapper thematisiert Hendrik Bolz immer wieder gesellschaftliche Widersprüche und schreibt gegen die Absurdität eines systematisch Verlierer produzierenden Systems an. In seinem Debütroman "Nullerjahre" zeigt er nun, wie und wo er aufgewachsen ist. In den Plattenbauten von Knieper West, einem Stadtteil in Stralsund, ist die Euphorie nach der Wende schnell in Trostlosigkeit und Ernüchterung umgeschlagen. Von der staatlich verordneten Vollbeschäftigung der DDR fällt die Bevölkerung direkt in die Massenarbeitslosigkeit. Die Folge sind Identitätsverlust, plötzlich eintretende Perspektivlosigkeit und sich stauende Wut. Die Jugendlichen der Nullerjahr sind alleingelassen, verroht und brutal. Auswege finden sie im Drogenrausch. Die Suche nach Schuldigen mündet in der Jagt nach Ausländer. Bolz zeigt ein Jahrzehnt im Osten Deutschlands, das ein Stück gesamtdeutsche Gegenwart erklären könnte.

Karl Ove Knausgård: "Der Morgenstern"

Alles beginnt mit einem traumhaft schönen Sommer in Norwegen. Doch plötzlich geraten Idyll und Beschaulichkeit ins Wanken. Ratten tauchen an Plätzen auf, wo man sie nicht vermutet, Katzen sterben auf unerklärliche Weise, Krabben spazieren an Land. Am Himmel taucht zudem ein seltsamer Stern auf, dessen Erscheinen niemand einordnen kann. Knausgårds Figuren sind indessen in ihre eigenen, individuellen Konflikten verworren: Da ist der Literaturprofessor Arne, der an sich selbst zweifelt. Da ist die Pastorin Kathrine, die sich in ihrer Ehe plötzlich unwohl und eingeschränkt fühlt und das Bedürfnis hat, sich loszureißen. Schließlich der Journalist Jostein, der auf einer exzessiven Trinktour von mysteriösen Morden erfährt, während seine Frau Turid in einer psychiatrischen Klinik als Nachtwache arbeitet.

"Das Literarische Quartett": Ausstrahlung

"Das Literarische Quartett" wird im Rang-Foyer des Berliner Ensembles aufgezeichnet. Dieses Mal seit langem wieder mit Publikum. Im Fernsehen läuft die Sendung am 8. April um 23:30 Uhr im ZDF. In der ZDF-Mediathek ist sie am Sendetag bereits ab 16:00 Uhr abrufbar. Ab Montag, 11. April kann sie ab 12:00 Uhr bei Deutschlandfunk Kultur als Podcast nachgehört werden.

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