Der Schriftsteller Daniel Kehlmann ist am Samstag mit dem Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis ausgezeichnet worden. Geehrt wird damit das Gesamtwerk des 47-Jährigen. In seinem letzten Roman ("Tyll") versetzte Kehlmann den berühmt-berüchtigten Schelm Till Eulenspiegel in die Zeit des Dreißigjährigen Kriegs, und begeisterte damit sowohl das breite Lesepublikum als auch die Literaturkritik. Der Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis ist mit 7500 Euro dotiert und wurde am Samstag in - coronabedingt - kleiner Runde überreicht.
Der Schriftsteller Daniel Kehlmann ist am Samstag mit dem Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis für sein Gesamtwerk ausgezeichnet worden. Der Kultur-Staatssekretär Jürgen Hardeck bezeichnete Kehlmann in seinem Grußwort als eine "Ausnahmeerscheinung der Gegenwartsliteratur". Kehlmanns Erfolg, so Hardeck weiter, zeige deutlich, dass man Bücher schreiben könne, die sowohl von der Literaturkritik wie auch von einer großen Zahl von Leserinnen und Lesern goutiert werden.
"Kehlmanns Werke gelten als überzeugende Beispiele moderner Literatur. Dadurch werden sie bereits bei Schulbuchverlagen als empfehlenswerte Lektüre für den Deutschunterricht der Oberstufe geführt." (Kultur-Staatssekretär Jürgen Hardeck)
Der Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis
Der Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis wird alle drei Jahre an deutschsprachige Autorinnen und Autoren vergeben. Er erinnert an die in der rheinhessischen Stadt Alzey geborenen Schriftstellerin Elisabeth Langgässer, deren Werk sowohl der Strömung des magischen Realismus, als auch (nach 1945) der typischen Nachkriegsliteratur hinzuzurechnen ist. Kehlmann ist der zwölfte Preisträger- Zuvor hatten unter anderem Rolf Hochhuth, Christa Wolf und Ulla Hahn den Preis erhalten. Zuletzt wurde Rafik Schami (2018) ausgezeichnet.
Daniel Kehlmann
Der deutsch-österreichische Schriftsteller Daniel Kehlmann zählt als einer der wichtigsten Gegenwartsautoren deutscher Sprache. Er wurde bereits vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kleist-Preis, dem Frank-Schirmmacher Preis und dem Thomas-Mann-Preis. Zu seinen bekanntestes Werken zählen "Die Vermessung der Welt" (2005), "Ruhm" (2009) und der zuletzt erschienen Roman "Tyll" (2017). Darüber hinaus veröffentlicht Kehlmann verschiedene Bühnenstücke und ist als Dozent an Universitäten tätig.