Das Team des International Book Arsenal Festival (mit Hauptsitz in Kiew) hat sich in einem Brief an befreundete AutorInnen, KünstlerInnen und Kulturinstitutionen im Ausland gerichtet, und um Unterstützung gebeten. Sechs Punkte zählt das Team auf und zeigt, wie Partner und Freunde jetzt am besten helfen können.
Hilfsappell aus Kiew: Das können AutorInnen, KünstlerInnen und Kulturinstitutionen jetzt tun
Das Team des International Book Festival hat in einem an ausländische Kulturschaffende gerichteten Brief um Unterstützung gebeten. Sechs Punkte, die zeigen, wie KünstlerInnen, AutorInnen und Institutionen mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln jetzt am besten helfen können. (Zuvor hatte das Börsenblatt berichtet.)
1. Informationen aufnehmen und verbreiten...
Nehmen Sie die Informationen über den laufenden russischen Krieg in der Ukraine in Ihre öffentlichen Vorträge und Reden auf - bei Kunst- und Literaturveranstaltungen, Festivals, Buchmessen, Ausstellungen; der Krieg, der bereits zu einem Krieg gegen die gesamte zivilisierte Welt, freies Denken, demokratische Werte und Wahrheit geworden ist.
2. Initiieren öffentlicher Erklärungen...
Initiieren Sie gemeinsame öffentliche Erklärungen ziviler Organisationen, Institutionen und Branchenverbände – von Schriftstellern, Verlegern, Buchhändlern, Künstlern und Museen; tauschen Sie Informationen über den Krieg und die aktuelle Situation in den sozialen Medien unter dem Hashtag #StandWithUkraine, versorgen Sie internationale Medien mit wahrheitsgetreuen Kommentare.
3. Informieren über vom Kreml inhaftierte politische Gefangene...
Teilen Sie Informationen über die Menschenrechtslage und das Leben der vom Kreml inhaftierten ukrainischen politischen Gefangenen mit dem Hashtag #SolidarityWords. Derzeit befinden sich 127 ukrainische Staatsbürger, darunter 89 Krimtataren, in Gefängnissen oder unter Hausarrest in Russland und auf der vorübergehend besetzten Krim – aus politischen Gründen. Darüber hinaus sind mindestens 300 Ukrainer wegen ihrer Identität und ihrer Ablehnung der russischen Besatzung in den Gebieten der Regionen Donezk und Luhansk inhaftiert.
4. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Ukraine hochhalten...
Machen Sie in diesen schwierigen Tagen die Erfolgsgeschichten der Zusammenarbeit mit der Ukraine öffentlich; unser Land hat in den vergangenen Jahren wesentliche Fortschritte in den Bereichen Kunst und Literatur, Kulturdiplomatie, Austausch und Förderung europäischer Werte erzielt. Wir möchten diese Entwicklung fortsetzen und die positiven Meilensteine, die wir gemeinsam erreicht haben, verteidigen.
5. Solidarität zeigen...
Zeigen Sie Ihre Solidarität mit der Ukraine, unterstützen Sie den Frieden und lenken Sie die Aufmerksamkeit Ihrer Mitbürger, Medien und Politiker auf sich, indem Sie die Fassaden Ihrer Büros und andere verfügbare Flächen für künstlerische und symbolische Aktionen in den Farben der ukrainischen Flagge nutzen.
6. Zeitgenössische ukrainische Kunst hervorheben...
Heben Sie die zeitgenössische ukrainische Kunst hervor und diskutieren Sie die Bücher moderner Schriftsteller, die über den seit acht Jahren andauernden Krieg in der Ukraine geschrieben haben und weiterhin schreiben. Als führende Kunstinstitution sind wir bestrebt, Sie mit allen uns zur Verfügung stehenden Informationen zu versorgen.
Erklärung der Frankfurter Buchmesse
Die Frankfurter Buchmesse - die seit vielen Jahren mit dem International Book Arsenal Festival zusammenarbeitet - zeigte sich angesichts des Angriffs Russlands auf die Ukraine "bestürzt". In einem Schreiben heißt es dazu unter anderem:
"Die Frankfurter Buchmesse unterhält seit vielen Jahren rege Beziehungen mit Verlagen, Autor*innen und branchennahen Institutionen in der Ukraine und hat, in Kooperation mit dem Goethe Institut vor Ort, dem Arsenal Book Festival und mit finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amts in den vergangenen Jahren zahlreiche Messebeteiligungen, Verleger*innenfortbildungen und Fachprogramme durchgeführt. Auch für 2022 ist eine Sommerakademie für ukrainische Verleger*innen geplant."
Ukrainische Verlage seien auch im internationalen Buchhandel immer stärker aktiv und präsentierten sich u.a. auf der Frankfurter Buchmesse mit modernen und attraktiven Ständen, heißt es weiter. Etwa 250 Übersetzungslizenzen seien innerhalb der letzten drei Jahre in die ukrainische Sprache vergeben worden.
"Unsere Gedanken sind bei den Kolleg*innen in der Ukraine. Wir alle hoffen, dass sie die Angriffe unbeschadet überstehen."
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