Die Diskussion um die Absage der diesjährigen Leipziger Buchmesse ist weiterhin in vollem Gange. Nachdem sich in der vergangenen Woche bereits Autorinnen und Autoren in einem Offenen Brief zu Wort gemeldet haben, schalten sich nun auch politische VertreterInnen ins Gespräch ein. Die Kulturstaatsministerin Claudia Roth und der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer laden in einer aktuellen Pressemitteilung zu einem "Zukunftsgespräch"
Leipziger Buchmesse: Claudia Roth und Michael Kretschmer laden zum "Zukunftsgespräch"
Die Leipziger Buchmesse ist abgesagt, die Empörung entsprechend groß. Nachdem es bereits branchenintern brodelte, hatten sich in der vergangenen Woche auch Autorinnen und Autoren über Wort gemeldet. In einem Offenen Brief machten die SchriftstellerInnen insbesondere große westdeutsche Verlage für die Absage verantwortlich. Diese sprangen nämlich nach und nach ab. Von Seiten der Organisatoren hieß es letztlich, man könne die Qualität einer großen Publikumsmesse unter diesen Umständen nicht gewährleisten.
Jetzt wird der Buchmessen-Fall allem Anschein nach auch politisch verhandelt. In einer heute auf der Website der Bundesregierung veröffentlichten Pressemitteilung, laden Kulturstaatsministerin Claudia Roth und der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer Beteiligte zu einem "Zukunftsgespräch" ein. "Die Absage der Leipziger Buchmesse, aber auch die Umände dieser Absage werfen viele Fragen auf", beginnt das Schreiben.
Der gesamte Buchstandort Deutschland betroffen
Die Fragen würden sowohl Fragen des Buchmarktes im Allgemeinen, als auch die Verantwortlichkeit von Markteilnehmern, Interessenvertretern und Messeverantwortlichen betreffen. Die Absage der Leipziger Buchmesse wirke sich, gerade angesichts der Tatsache, dass derzeit "in Bologna, London oder Köln vergleichbare Veranstaltungen stattfinden", auf den gesamten Buchstandort Deutschland aus. Folgendermaßen beziehen Claudia Roth und Michael Kretschmer Bezug:
"Die deutsche Buchlandschaft, von Buchläden über Verlage bis hin zu Lesefestivals liegt uns beiden sehr am Herzen. Wichtige Impulse der deutschen Gegenwartsliteratur, aber auch der internationalen Verbindungen unseres Landes knüpfen sich an die Buchmesse in Leipzig. Wir haben deren Absage für dieses Jahr durch die Messeverantwortlichen zu Kenntnis genommen. Dabei darf es mit Blick auf das nächste Jahr nicht bleiben. Denn wir wollen, dass unsere Kulturlandschaft und der Buchmarkt ihre Brückenfunktion zu den Ländern Mittel- und Osteuropas auch in Zukunft wahrnehmen. Deswegen laden wir den Börsenverein des deutschen Buchhandels, die Leipziger Messeverantwortlichen und VertreterInnen großer deutscher Verlage zu einem Zukunftsgespräch ein. "