Nach Absage der Leipziger Buchmesse 2022 "Wir wollen lesen!" - AutorInnen fordern westdeutsche Verlage zu Solidarität auf

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In einem offenen Brief fordern Schriftstellerinnen und Schriftsteller westdeutsche Großverlage zu Solidarität mit der Leipziger Buchmesse auf. Damit reagieren sie auf die am Mittwoch öffentliche gewordene Absage der Messe, die in diesem Jahr - aller Voraussicht nach - zum dritten Mal in Folge nicht stattfinden wird. Grund waren die Absagen zahlreicher Verlage. Ein Konzept, so die Schreibenden, liege vor. Man hätte öffnen können. Zu den Unterzeichnenden gehören unter anderem Gregor Sander, Katja Oskamp, Peter Wawerzinek, Julia Schoch, Christian Baron, Lea Streisand und Bov Bjerg.

Die Leipziger Buchmesse 2022 wurde abgesagt. Jetzt haben AutorInnen einen offenen Brief verfasst, in dem sie Solidarität mit Leipzig verlangen. Vor allem von Seiten westdeutscher Verlage. Bild: Pixabay (Symbolbild)

"Macht die Buchmesse auf! Wir wollen lesen!" - In einem offenen Brief protestieren Schriftstellerinnen und Schriftsteller gegen die erneute Absage der Leipziger Buchmesse. Am Mittwoch (09.02.) wurde bekannt, dass die Veranstaltung aufgrund der Absagen zahlreicher Ausstellerinnen nicht durchführbar sei. Man könne unter diesen Umständen die Qualität einer großen Publikumsmesse nicht mehr gewährleisten, hieß es in dem Schreiben der Veranstalter.

Die Verfasser des offenen Briefes sehen eine große Mitschuld bei den "westdeutschen Verlagen". Die auf Change.org geteilte Petition richtet sich an Penguin Random House, Holtzbrinck Buchverlage, Bonnier Media Deutschland, den Börsenverein des Deutschen Buchhandels und schließlich an die Leipziger Buchmesse.

"Wütend, traurig, fassungslos" - Schuld seien die großen westdeutschen Verlage

"Wir sind wütend, traurig, fassungslos. Die Leipziger Buchmesse wurde von den großen westdeutschen Verlage zur Absage gezwungen.", beginnt das Schreiben. Die Autoren verweisen auf den tatsächlich absurden - uns die gesamte Pandemie über begleitenden - Umstand, dass scheinbar it zweierlei Maß gemessen wird. Am Wochenende werden Fußballspiele mit 10.000 Besucherinnen stattfinden, eine in fünf Wochen eröffnende Messe aber, darf nicht stattfinden. Auch auf die Berlinale verweisen die AutorInnen, die derzeit "mit Publikum" in Berlin stattfindet. Die 2G Regel in Geschäften werde gerade abgeschafft, nur lesen dürfe man nicht. "Ist Literatur nichts wert? Sind wir nichts wert?"

Wichtig dabei ist der Verweis auf die Tatsache, dass die Organisatoren der Buchmesse ein funktionierendes, der Sächsischen Coronaschutzverordnung entsprechendes Konzept vorgelegt hatten. Die Messe, so wurde auch aus der Mittelung der Leipziger Buchmesse klar, wäre durchführbar gewesen. Allein das Abspringen großer Verlage war ausschlaggebend für die Entscheidung. Daher wenden sich die AutorInnen in ihrem Schreiben ganz direkt an jene Verlage, die letztlich diese Entscheidung zu verantworten haben: "Was es jetzt braucht von Penguin-Random-House, Holtzbrinck, Bonnier und den anderen Großen dieser Branche ist Solidarität mit Leipzig, mit den Leserinnen und Lesern und uns AutorInnen. Macht die Buchmesse auf! Wir wollen lesen!"

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