In der kommenden Ausgabe "ttt - titel, thesen, temperamente" (10.10.2021) spricht die Komikerin Carolin Kebekus über ihr kürzlich bei Kiepenheuer & Witsch erschienenes Buch "Es kann nur eine geben". Kebekus schreibt darin über ihre eigenen Erfahrungen als Mädchen, junge Frau und erfolgreiche Künstlerin. Am stärksten beschäftigt sie dabei die Frage, warum sich Frauen oft als Konkurrentinnen gegenüber stehen, anstatt als Mitstreiterinnen Seite an Seite zu kämpfen. Kann es wirklich nur eine geben?
In ihren Comedy-Auftritten hat die Komikerin, Sängerin, Schauspielerin und Autorin Carolin Kebekus immer wieder feministische Themen verhandelt. Als selbstbewusste und bissige Entertainerin schaffte sie es im deutschen Unterhaltungsprogramm bis an die Spitze. Dort ist sie eine der wenigen, sagt Kebekus, die mit "den Jungs an einem Tisch sitzen darf". Aber woher kommt das eigentlich, dass es scheinbar "nur eine geben kann?". "Ich will wissen, woher das kommt ", sagt Kebekus, "es kann doch eigentlich nicht sein, dass man uns Frauen sagt, man kann nicht mit mehreren Frauen im Team arbeiten, weil ihr seid halt so stutenbissig."
Der Märchentraum-Prinz erwählt die Eine
Diese Singularität finden Kebekus bereits in Überlieferungen und Märchen, in denen der stets begehrte und gefeierte Prinz bekanntermaßen immer die Eine wählt. So lernen Mädchen bereits in jungen Jahren, dass sie sich besonders anstrengen müssen, um später einmal auserwählt zu werden. Und da ist kein Platz für eine zweite Prinzessin. "Das ist das Wichtigste, dass wir es schaffen, dass ein Mann sich für uns entscheidet. Wir haben gelernt, die einzige zu sein. Sonst kriegen wir nie was ab vom Macht-Kuchen.", so Kebekus.
Der Entschluss, sich selbst als Feministin zu bezeichnen, kam bei der Komikerin recht spät. Zunächst dachte sie: "Nein, nein nein. Das ist was ganz Anstrengendes. Und ich will nicht anstrengend sein." Dennoch waren ihre Programme stets von feministischen Themen durchzogen. Heute fällt ihr die Zuschreiben "Feministin" nicht mehr so schwer, und setzt sie explizit kämpferisch für Gleichberechtigung und Themen wie die Frauenquote ein: "Ehrlich gesagt, habe ich jetzt keinen Bock, noch mal 50 Jahre zu warten, bis sich in Führungspositionen das mit der Gleichberechtigung von selber erledigt. Deswegen bin ich voll für eine Frauenquote, weil sich Dinge auch ändern müssen von oben herab."
Außerdem bei "ttt"
in seinem Dokumentarfilm "Dear Future Children" begleitet der 22-jährige Regisseur Franz Böhm die Aktivistinnen Hilde aus Uganda, Rayen aus Chile und Pepper aus Hongkong. Sie alle protestieren für Klimaschutz, Gerechtigkeit und Demokratie. Ihr Ziel ist eine lebenswerte Welt für unsere zukünftigen Kinder. Der bereits mehrfach ausgezeichnete Film kommt am 16. Oktober in die Kinos. "ttt" hat Franz Böhm in Stuttgart getroffen.
Ohne den Kölner Videokünstler Marcel Odenbach wäre die heutige Videokunst nicht denkbar. In diesem Jahr wurde er mit dem Wolfgang-Hahn-Preis ausgezeichnet. Außerdem widmet die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen ihm jetzt eine große Retrospektive. Unter dem Titel "So oder so" zeigt das K21 in Düsseldorf bis zum 9. Januar 2022 rund 60 seiner Werke.