Am 15. Oktober lädt Gastgeberin Thea Dorn zum nächsten "Literarischen Quartett" ein. Zu Gast sind dieses Mal die Bestsellerautorin Juli Zeh ("Über Menschen"), die Schriftstellerin und Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal ("Identitti") und der Schriftsteller und Literaturkritiker Philipp Tingler. Gemeinsam diskutieren die vier über Neuerscheinungen von Dave Eggers ("Every"), Sasha Marianna Salzmann ("Im Menschen muss alles herrlich sein"), Jonathan Franzen ("Crossroads") und über die erstmalig in deutscher Übersetzung erscheinende Erzählung "Traumreisen: China und die Chinesen. Reise Paris nach Java. Zwei Gedankenexkursionen" von Honoré de Balzac. (In der ZDFmediathek ist die Sendung bereits ab Donnerstag, 14. Oktober, ab 18.00 Uhr abrufbar.)
Thea Dorn lädt zum Gespräch über Bücher. In der kommenden Ausgabe des "Literarischen Quartetts" wird es um die Monopol-Bildung eines Konzerns, um zerfallende Systeme, Migration, Familientragödien und um die Reise in den Fernen Osten gehen. Folgende Titel sind im Gespräch:
Dave Eggers "Every"
Dave Eggers beschreibt in seinem Roman "Every" ein nicht allzu weit in der Ferne liegendes Szenario. Im Mittelpunkt steht der "Every-Konzern", der plötzlich das Monopol auf die weltweit größte Suchmaschine, den größten Social-Media-Anbieter und den erfolgreichsten Onlineversand hat. Die Protagonistin in diesem Roman, Delaney Wells, heuert bei "Every-Konzern" an. Ihr Ziel ist es jedoch nicht, Karriere zu machen oder an die Spitze zu gelangen. Wells ist ehemalige Förstern und überzeugte Technikskeptikerin. Sie will den Konzern von innen zerstören, sucht nach Schwachstellen und hofft, die Menschheit von der Massenverblödung und Totalüberwachung befreien zu können. Aber diese Menschheit, wer ist das überhaupt? Versteht sie, wofür Wells kämpft? Und will sie überhaupt befreit werden?
Sasha Marianna Salzmannn "Im Menschen muss alles herrlich sein"
Gerade erst wurde Sasha Marianna Salzmanns aktueller Roman "Im Menschen muss alles herrlich sein" an die Spitze der SWR-Bestenliste gewählt. Salzmann schreibt darin über vier Frauen und zwei Generationen, über ein restriktives Regime und Migration. Der Roman beginnt in der Ukraine, in der sogenannten "Fleischwolf-Zeit" der Perestroika, und führt weiter bis ins Deutschland der Gegenwart. Salzmann zeigt dabei vor allem, wie Traumata generationsübergreifend weiterwirken.
Jonathan Franzen "Crossroads"
Jonathan Franzens Familienroman "Crossroads" ist der Auftakt einer anstehenden Trilogie, die die Geschichte einer Familie aus dem Mittleren Wester der USA erzählt. Sie alle sind Menschen am Scheideweg. Im Mittelpunkt stehen dabei Russ Hildebrandt, der evangelischer Pastor in einer liberalen Vorstadtgemeinde ist, seine Frau Marion und die drei schon bald erwachsenen Kinder. Alle Familienmitglieder stehen vor schwierigen Entscheidungen, jeder sucht seine Freiheit, und jeder wird dabei von den jeweils anderen behindert. An einem einzigen Wintertag wird über das Schicksal der Familie entschieden.
Honoré de Balzac "Traumreisen: China und die Chinesen. Reise von Paris nach Java. Zwei Gedankenexkursionen"
Diese beiden Reiseerzählungen des großen französischen Realisten Honoré de Balzac beruhen auf ihm zugetragenen Berichten. Selbst war Balzac niemals nach China oder Java gereist. Hier zeigt sich der Franzose ein weiteres Mal als versierter Erzähler, der erträumen kann und auszumalen weiß. Die Erzählung "China und die Chinesen" wurde das erste Mal ins Deutsche übersetzt. Die "Reise von Paris nach Java" wurde vollständig neu ins Deutsche übertragen.