Der Rechtsphilosoph Christoph Möllers wird für sein im vergangenen Jahr erschienenen Essay "Freiheitsgrade. Elemente einer liberalen politischen Mechanik" mit dem Tractatus-Preis 2021 ausgezeichnet. Darin entwickle Müller - so heißt es in dem Statement der Jury - ein "Mosaik der Freiheit, wie es klarer und in seiner Vielfältigkeit dennoch schillernder nicht zu denken ist."
Der Rechtsphilosoph Christoph Möllers erhält den mit 25.000 Euro dotiert Traktats-Preis. Ausgezeichnet wird damit sein im September 2020 in der edition suhrkamp erschienenes Buch "Freiheitsgrade. Elemente einer liberalen politischen Mechanik". In der Begründung der Jury (Barbara Bleisch, Michael Krüger und Thomas Vašek) heißt es zur Entscheidung:
"Christoph Möllers (…) hat in seinem Buch Freiheitsgrade den geglückten Versuch unternommen, die seit dem 18. Jahrhundert umlaufenden liberalen Ideen zur freiheitlichen Ordnung der Gesellschaft für unsere Gegenwart zu prüfen. In 349 kurzen Mini-Essays, die durch Verweise miteinander verbunden sind, entwickelt Möllers ein Mosaik der Freiheit, wie es klarer und in seiner Vielfältigkeit dennoch schillernder nicht zu denken ist. Undogmatisch, voller Klugheit und Witz, elegant und ohne alle Besserwisserei geschrieben, ist ihm ein ‚Handorakel‘ gelungen, das alle lesen sollten: die Dogmatiker und Besserwisser ebenso wie die, die entschlossen sind, die Welt, in der wir leben, nicht mehr durchschauen zu wollen."
Die feierliche Preisverleihung finden am Freitag, 24. September, um 21 Uhr im Rahmen des Philosophicum Licht statt. Unter dem Titel „Als ob! Die Kraft der Fiktion“ lädt dieses vom 22. bis 26.09.2021 nach Lech am Arlberg zur transdisziplinären Erörterung und Diskussion eines ebenso breiten wie brisanten Themenspektrums.
Der "Tractatus"-Preis
Seit 2009 verleiht der Verein Philosophicum Lech den "Tractatus" für herausragende Publikationen aus dem Bereich der philosophisch-kulturwissenschaftlichen Essayistik. Der mit 25.ooo Euro dotierte Preis gilt als einer der renommiertesten auf diesem Felde im deutschsprachigen Raum.
Christoph Möllers
Christoph Möllers wurde 1969 geboren, studierte Jura, Philosophie und Komparatistik in Tübingen, München Madrid und Chicago. Seit 2009 lehrt er Rechtsphilosophie an der Humbold-Universitt zu Berlin. In seinen Büchern beschäftigt er sich mit Fragen der politischen Philosophie und mit der Theorie sozialer Normen. Für seine Forschungen wurden er 2016 mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und 2019 mit dem Schaden-Preis ausgezeichnet.
Zum Buch "Freiheitsgrade"
"Freiheitsgrade kennt man aus der Mechanik. Der Begriff bezeichnet dort die Zahl der Richtungen, in die ein Körper sich an einem Gelenk bewegen kann. Bei seinem Versuch, den Liberalismus auf die Höhe der Zeit zu bringen, geht Christoph Möllers weder von der politischen Großwetterlage aus noch vom Gegensatz zwischen Individuum und Gemeinschaft. Vielmehr versucht er, Formen einer Ordnung herauszupräparieren, die Bewegungsfreiheit und soziale Varianz ermöglicht. So gerüstet, verspricht er keine Antworten, aber neue Perspektiven auf diverse Phänomene: auf den Begriff der politischen Repräsentation, aber auch die Funktion territorialer Grenzen. Freiheit, so Möllers, ist eine Praxis der Ergebnisoffenheit, die Prozesse ermöglicht, von denen unklar sein muss, wohin sie führen." (Suhrkamp)
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