Der österreichische Schriftsteller Norbert Gstrein erhält den von der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Hansestadt Lübeck gestiftete Thomas-Mann-Preis. Gstrein, so heißt es in der Begründung der Jury, sei einer der virtuosesten deutschsprachigen Erzähler der Gegenwart. Sein aktuellster Roman "Der zweite Jakob" ist für den Deutschen Buchpreis nominiert.
Seinen ersten großen Erfolg feierte der österreichische Autor Norbert Gstrein mit seinem bei Suhrkamp erschienenen Debüt-Roman "Einer" (1988). Seitdem hat Gstrein diverse Essays, Romane und Erzählungen veröffentlicht; unter anderem die Emigrationsgeschichte "Die englischen Jahre" (1999), den Kriegsroman "Das Handwerk des Tötens" (2003) und zuletzt den in diesem Jahr erschienenen und für den Deutschen Buchpreis 2021 nominierten Roman "Der zweite Jakob".
In der Begründung der Jury hieß es, Gstreins Geschichten "... erzählen von Außenseitern und Mitspielern, von Warlords und Flüchtlingen, von Menschen, die etwas zu verbergen haben, von kollektiven Störfällen und den allzu glatten Schuldzuweisungen, mit denen wir uns zu beruhigen suchen: scharfsinnige, schonungslose Beobachtungen unserer Gegenwart"
Der Thomas-Mann-Preis
Der Thomas-Mann-Preis wird seit 2010 im jährlichen Wechsel in Lübeck und München verliehen. Er ist mit einem Preisgeld von 25.000 Euro dotiert. Jurymitglieder waren in diesem Jahr Friedhelm Marx, Sven Hanuschek, Michael Krüger, Birte Lipinski, Georg Oswald, Gabriele Schopenhauer und Hans Wißkirchen.
Die Preisverleihung findet am 14. Dezember statt. Übergeben wird der Preis von Jan Lindenau (Bürgermeister in Lübeck) und Winfried Geringer (Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Dieses Jahr findet die Preisverleihung in München statt. Die Laudatio hält Friedhelm Marx.