In der kommenden Ausgabe von "Druckfrisch" (Sonntag, 12.09 im Ersten) trifft der Literaturkritiker Denis Scheck die Schriftstellerinnen Eva Menasse (Dunkelblum) und Daniele Krien (Der Brand) und diskutiert über Verdrängung und Paarprobleme.
Zwei der eindrucksvollsten deutschsprachigen Schriftstellerinnen der Gegenwart sind am kommenden Sonntag zu Gast in der Sendung "Druckfrisch". Gemeinsam mit Moderator und Literaturkritiker Denis Scheck sprechen sie über ihre aktuellen Bücher "Dunkelblum" (Menasse) und "Der Brand" (Krien). Außerdem wirft Scheck einen weiteren kritischen Blick auf die SPIEGEL-Bestsellerliste (Belletristik). Seine Buchempfehlung: Der kürzlich auf Deutsch erschienen Roman "Die Anomalie" des Franzosen Hervé Le Tellier, der den prestigeträchtigsten Literaturpreis Prox Goncourt gewonnen hat.
Eva Menasse - "Dunkelblum"
In dem österreichischen Örtchen Dunkelblum teilen alle Bewohner ein dunkles Geheimnis. Niemand spricht, weder der Bürgermeister noch der Lebensmittelhändler. Als plötzlich einige Studenten auftauchen und den zugesicherten Friedhof freilegen, graben sie auch ein Stück verschwiegene Geschichte aus.
Plötzlich steht eine Scheune in Flammen. Auf einer Dorfwiese wird ein Toter ausgegraben. Die Alten werden zunehmend unruhiger. Eva Menasse wählt für ihren fesselnden, bisweilen auch bitter-komischen Roman die verschiedenen Perspektiven der Dorfbewohner - und eine mit Austriazismen gespickte Sprache.
Daniela Krien - "Der Brand"
Ein gemeinsamer Urlaub, um die prekär gewordene Ehe zu retten. Rahel und Peter planen einen heilsamen Ausflug in die Berge. Das Problem: Die Ferienhütte, in die es gehen sollte, brennt noch vor ihrer Ankunft ab. Und so wird ein einsamen Bauernhof zur Bühne einer Paartherapie ohne Therapeut.
Nüchtern und in einer klaren Sprache schildert Daniela Krien die Mechanismen einer festgefahrenen Ehe. Dabei bleibt sie nicht bei einer Beschreibung eins-zu-eins. Auf suggestive Weise mischt Krien gegenwärtige Thematiken in ihre Geschichte. Es geht um die Gender-Debatte, um Ungleichheit und um Generationenkonflikte. Auch das Ost- und Westdeutschland spielen eine Rolle, ebenso wie die Sprachlosigkeit und Ohnmachtsgefühle.