Der alljährlich vom Deutschen Literaturfonds vergebene Paul-Celan-Preis für herausragende Übersetzungen ins Deutsche geht in diesem Jahr an Andrea Spingler. Damit würdigt die Jury das Gesamtwerk der in Deutschland und Frankreich lebenden Übersetzerin. Der Paul-Celan-Preis ist mit 20.000 Euro dotiert.
Andrea Spingler erhält den Paul-Celan-Preis für herausragende Übersetzungen ins Deutsche. Damit würdigt die Jury das umfangreiche Gesamtwerk Spenglers, zu dem unter anderem Übersetzungen von Marguerite Duras, André Gide, Alain Robbe-Grillet, Jean-Paul Sartre, Albert Camus, Patrick Modiano sowie eine Neuübersetzung von Alexandre Dumas‘ „Kameliendame“ gehören. De reit 20.000 Euro dotierte Preis wird am 11. Oktober 2021 im Literaturhaus Leipzig überreicht. Die Laudatio hält die Lektorin Heike Ochs.
Mit Präzision und Sprachlust
Besonders würdigt die Jury ihre Übersetzung des 2020 erschienenen Romans „Die Annonce" von Marie-Hélène Lafon, in der Andrea Spingler „mit beeindruckendem stilistischen Gespür die schwebende Erzählperspektive und die mit indirekter und erlebter Rede gespickten rhythmischen Satzkaskaden des Romans nachbildet, ohne die eigenwillige Syntax zu glätten. Mit Präzision und Sprachlust macht sie die beklemmende Fremdheit zwischen den Figuren einerseits und die ambivalente Sinnlichkeit von Natur und Landleben andererseits auch im Deutschen in jeder Zeile spürbar.“
Paul-Celan-Preis
Der Paul-Celan-Preis wurde 1988 vom Deutschen Literaturfonds gestiftet, und wird einmal jährlich für herausragende Übersetzungsleistungen vergeben. Zunächst beschränkte sich der Preis auf Übersetzungen aus dem Französischen, seit 1995 können auch Übersetzer aus anderen Sprachen ausgezeichnet werden. Die Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert. Der Jury gehören Karin Betz, Ursula Gräfe, Gabriele Leupold, Miriam Mandelkow und Ulrich Sonnenberg an.
Preisträger der vergangenen 10 Jahre
- 2011: Mirjana und Klaus Wittmann
- 2012: Dorothea Trottenberg
- 2013: Friedhelm Rathjen
- 2014: Gerhard Meier
- 2015 Moshe Kahn
- 2016: Anne Birkenhauer
- 2017: Christiane Körner
- 2018: Thomas Brovot
- 2019: Annette Kopetzki
- 2020: Eveline Passet
- 2021: Andrea Spingler