Am Freitag (27. August) diskutiert die Moderatorin Thea Dorn im "Literarischen Quartett" ein weiteres Mal über interessante Neuerscheinungen. Zu Gast in der kommenden Ausgabe: Der Schauspieler und Schriftsteller Christian Merkel, der Literaturkritiker und Schriftsteller Ijoma Mangold und der Regisseur und Schriftsteller David Schalke. Gemeinsam sprechen die vier über Bücher von Jenny Erpenbeck, Eva Menasse, Sigrid Nunez und Klaus Pohl.
"Das Literarische Quartett" mit Christian Berkel, Ijoma Mangold und David Schalko
Die Schriftstellerin und Moderatorin Thea Dorn lädt zu einer weiteren Runde des "Literarischen Quartetts". Gemeinsam mit den ihren drei Gästen diskutiert sie im Rang-Foyer des Berliner Ensembles über folgende Bücher: "Kairos" von Jenny Erpenbeck; "Dunkelblum" von Eva Menasse; "Was fehlt dir" von Sigrid Nunez und "Sein oder Nichtsein" von Klaus Pohl.
Jenny Erpenbeck: "Kairos"
Die Kulisse dieses Romans ist die der untergehenden DDR. Jenny Erpenbeck erzählt die Geschichte zweier Liebender im Grenzgebiet zwischen Wahrheit und Lüge, Obsession und Gewalt, Restriktion und Hoffnung. Stets stehen die neunzehnjährige Katharina und der Mittfünfziger Hans dabei kurz vor dem Abgrund; ein weiterer Schritt könnte dazu führen, dass sie alles verlieren.
Klappentext: "Die neunzehnjährige Katharina und Hans, ein verheirateter Mann Mitte fünfzig, begegnen sich Ende der achtziger Jahre in Ostberlin, zufällig, und kommen für die nächsten Jahre nicht voneinander los. Vor dem Hintergrund der untergehenden DDR und des Umbruchs nach 1989 erzählt Jenny Erpenbeck in ihrer unverwechselbaren Sprache von den Abgründen des Glücks – vom Weg zweier Liebender im Grenzgebiet zwischen Wahrheit und Lüge, von Obsession und Gewalt, Hass und Hoffnung. Alles in ihrem Leben verwandelt sich noch in derselben Sekunde, in der es geschieht, in etwas Verlorenes. Die Grenze ist immer nur ein Augenblick."
Eva Menasse: "Dunkelblum"
Dunkelbum, das ist der Name einer Kleinstadt in Österreich, hinter deren Fassade sich die Geschichte eines furchtbaren Verbrechens versteckt. Das Wissen darum, verbindet gerade die älteren Einwohner und Schweiz sie zusammen. Weder über die Tat noch über die Täter wird gesprochen. In den Spätsommertagen des Jahres 1989 jedoch, trifft ein rätselhafter Besucher in der Stadt ein. Plötzlich setzen sich die Dinge in Bewegung. Eva Menasse schreibt über verschwiegene Schuld und den Umgang mit Geschichte.
Klappentext (Auszug): "Auf den ersten Blick ist Dunkelblum eine Kleinstadt wie jede andere. Doch hinter der Fassade der österreichischen Gemeinde verbirgt sich die Geschichte eines furchtbaren Verbrechens. Ihr Wissen um das Ereignis verbindet die älteren Dunkelblumer seit Jahrzehnten – genauso wie ihr Schweigen über Tat und Täter. In den Spätsommertagen des Jahres 1989, während hinter der nahegelegenen Grenze zu Ungarn bereits Hunderte DDR-Flüchtlinge warten, trifft ein rätselhafter Besucher in der Stadt ein. Da geraten die Dinge plötzlich in Bewegung: Auf einer Wiese am Stadtrand wird ein Skelett ausgegraben und eine junge Frau verschwindet. Wie in einem Spuk tauchen Spuren des alten Verbrechens auf – und konfrontieren die Dunkelblumer mit einer Vergangenheit, die sie längst für erledigt hielten."
Sigrid Nunez: "Was fehlt dir"
Was heißt es, am Leben zu sein? Die amerikanische Schriftstellerin Sigrid Nunez such in ihrem neuen Buch nach der Antwort dieser Frage, und liefert dafür unterschiedliche Lebensentwürfe: Eine verunsicherte Airbnb-Gastgeberin; eine ehemalig große, doch nun verflossene Liebe; eine unheilbar kranke Jugendfreundin, die um einen großen Gefallen bittet - Nunez schreibt über die Möglichkeiten und Bedingungen der Empathie und kommt dabei unter anderem zu den Schluss, dass wir wesentlich mehr für einander tun könnten, wenn wir wieder lernen würden, genauer zuzuhören.
Klappentext (Auszug): "Kaum jemand durchdringt das, was es heißt, am Leben zu sein, tiefer, als die amerikanische Autorin Sigrid Nunez. In ihrem neuen Roman »Was fehlt dir« schreibt sie darüber, wie wir einander verbunden sind, in Glück und Trauer, Trost und Zuversicht – und wie Mitgefühl unsere Sicht aufs Leben verändern kann. Was hat das Schicksal anderer Menschen mit dem eigenen zu tun? Die New Yorker Erzählerin in Sigrid Nunez’ neuem Roman findet Antworten auf diese Frage in der Begegnung mit ganz unterschiedlichen Menschen, ihrer Traurigkeit, ihrem Mut, ihrer Zuversicht..."
Klaus Pohl: "Sein oder Nichtsein"
Aufreibende Abenteuer, heftige Auseinandersetzungen, Reibereien, Zweifel und Hysterie, aufkeimende Liebesgeschichten - dies alles gibt es in Klaus Pools neuem Buch "Sein oder Nichtssein" zu lesen. Der Autor beschäftigt sich in "Sein oder Nichtsein" mit der legendären "Hamlet"-Inszenierung von Starregisseur Peter Zadek aus dem Jahre 1999. Wir erleben hautnah, wie sich eine Gruppe von SchauspielerInnen - darunter Angela Winkler, Ulrich Wildgruber, Otto Sander und Eva Mattes -auf eine Reise ins Unbekannte begibt. Über all dem schwebt die Frage: Was ist ein Kunstwerk?
Klappentext (Auszug): "Es ist und bleibt ein großes Geheimnis: Wie entsteht ein Kunstwerk? Klaus Pohl ist es mit seinem grandiosen Roman »Sein oder Nichtsein« gelungen, diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Denn er erzählt in seinem Buch von der Entstehung eines wirklich großen Kunstwerks, der denkwürdigen »Hamlet«-Inszenierung des Starregisseurs Peter Zadek aus dem Jahr 1999 mit der Schauspielerin Angela Winkler als Hamlet. Mit zu diesem kleinen Wunder hat sicher beigetragen, dass der Autor Klaus Pohl als Schauspieler in der Rolle des Horatio selbst Teil der Inszenierung war und so an den monatelangen Probenarbeiten in Straßburg teilgenommen hat."