Bedingungsloses Grundeinkommen Richard David Precht kündigt neues Buch an

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In einem Gespräch mit dem österreichischen Genetiker Markus Hengstschläger im Rahmen einer Veranstaltung der ACADEMIA SUPERIOR, kündigte der Philosoph Richard David Precht ein demnächst erscheinendes Buch an. Wichtige Themen werden darin die Geschichte des Arbeitsbegriffes sowie die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens sein.

Der Philosoph Richard David Precht ("Von der Pflicht") ist bekanntermaßen ein enthusiastischer Befürworter des Bedingungslosen Grundeinkommens. Prechts Argumente für die Einführung eines solchen Einkommens klingen zunächst einmal überzeugend: In einer Welt, in der immer weniger Menschen einer regelmäßigen Lohnarbeit nachgehen, müssen jene, die aufgrund des digitalen Fortschritts ihre Jobs verlieren, abgefedert werden. Im gegenwärtigen System würden diese Menschen schnell auf Harz 4-Niveau sinken, was nicht nur finanzielle, sondern auch psychische Sorgen mit sich bringen würde. Die vorherrschenden Stigmatisierung im Harz-System würde gerade bislang gut Verdienenden schnell den Boden unter den Füßen nehmen. Ein Abfedern der auf uns zurollenden Arbeitslosenwelle ist Precht zu Folge dringend notwendig.

Bildung , Arbeit, Digitalisierung, Grundeinkommen, Pflicht...

In einem interessanten Gespräch mit dem österreichischen Genetiker Markus Hengstschläger spricht Precht über seine zentralen Themen: Bildung, Arbeit, Digitalisierung, Grundeinkommen, Pflicht und, selbstverständlich, darüber, wie diese Segmente gesellschaftlich untrennbar zusammengehören. Denn ohne eine gewaltige Reform im Bildungswesen werden Menschen kaum etwas mit ihrer freien Zeit anzufangen wissen. Unser Bildungssystem, so Precht, befähigt Menschen dazu, Dienst nach Vorschrift zu leisten. Wir aber werden in eine Welt kommen, in der die Figur des klassischen Arbeitgebers an vielen Stellen wegfällt und somit vom Arbeitsplatz ausgehende Vorschrift immer seltener sein werden.

Grundeinkommen Finanzieren?

Wie soll man das alles nur bezahlen? Eine Frage, die uns eingebrannt zu sein scheint, und mit der sich vor allem Konservative gern zur Wehr setzen - nicht nur, wenn es um das Grundeinkommen geht. Precht plädiert für eine Finanztransaktionssteuer und rechnet vor: Der Bundeshaushalt in Deutschland beläuft sich auf etwas mehr 350 Milliarden, das BIP liegt bei 3 Billionen, die Summer der Finanztransaktionen die von Deutschen Banken abgewickelt werden, beläuft sich auf 260 Billionen. Mit einer Finanztransaktionssteuer von 0,3 Prozent könnte man damit ein Grundeinkommen in Deutschland finanzieren. Wobei man - das weiß auch Precht - natürlich berechnen müsse, dass gewisse Geschäfte im Hochfrequenzhandel damit ausbleiben werden.

Im Zuge des Gesprächs kündigt der Philosoph unter anderem auch ein neues, umfassendes Buch an, in welchem das Thema Grundeinkommen eine zentrale Rolle spielen wird. "In meinem neuen Buch schreibe ich 200 Seiten darüber", so Precht, der, wie er sagt, ursprünglich gegen die Einführung eines Grundeinkommens war. Ob Precht neues Buch - welches wohl jene Kategorien zum Thema haben wird, die auch in diesem Gespräch abgehandelt werden - noch im Jahr 2021 erscheinen wird, bleibt allerdings offen.

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