Im November dieses Jahres feiert die Literaturwelt den 200. Geburtstag des russischen Schriftstellers Fjodor M. Dostojewskij. Der Publizist und Lyriker Klaus Hugler legt bereits jetzt ein Buch vor, welches sich auf interessante Weise mit dem Weltschriftsteller beschäftigt. "Ein Monat mit Dostojewskij" liefert zu jedem Tag eines Monats ein Zitat aus dem Werk des russischen Schriftstellers. Dazu werden weiterführende Fragen gestellt, die auch im Werk Dostojewskijs wiederholt aufgeworfen werden. Holzschnitte und Zeichnungen erweitern das Ganze. Dostojewskij für unterwegs, Tag für Tag.
Den Romanen des russischen Schriftstellers Fjodor M. Dostojewskij geht ein bewegtes Leben voraus. Insbesondere die Auseinandersetzungen mit der Gottes-Frage, die in nahezu alles großen Dostojewskij Romanen essentiell ist, lässt sich an diesem Leben ablesen. Im Alter von 25 Jahren war der spätere Weltschriftsteller Mitglied eines geheimen Zirkels, in dem ein "utopischer Sozialismus" diskutiert wurde. Man verurteilte ihn zum Tode. Den Strick schon um den Hals gelegt wurde er in letzter Sekunde begnadigt. Erst 1859, nach mehreren Jahren sibirischer Verbannung und Militärdienst, konnte er nach Sankt Petersburg zurückkehren. Allerdings hatten die Erfahrungen, das sibirische Arbeitslager und vor allem die Begegnung mit dem Tod, ihre Spuren hinterlassen. Aus dem Atheisten Dostojewskij wurde ein überzeugter Chris, der sich als radikaler Gegner dem atheistischen Sozialismus gegenüberstellte.
Gemeinsam mit seinen Bruder Michail gab er nun die Zeitschrift Epocha heraus, unternahm Auslandsreisen und begann mit der Arbeit an seinem ersten großen Roman "Schuld und Sühne" (Verbrechen und Strafen). Es folgten mit "Der Spieler", "Der Idiot", "Die Dämonen", "Der Jüngling" und schließlich "Die Brüder Karamasow" vier weitere .
Dostojewskij von A bis Z
Aus dem so geprägten Leben hat der Publizist und Lyriker Klaus Hugler nun ein Buch gemacht, welches Sentenzen für den jeden Tag eines Monats enthält. Sie enthalten Fragen nach dem Sinn des Leids, nach dem Verhältnis von Gott und Mensch, Gut und Böse. Gemeinsam mit der Lektorin Birgit Rubach (Kleinmachnow) und dem Verleger Peter Amsler (Berlin) entwickelte Hugler daraus weiterführende Denkanregungen für die Leserinnen und Leser. Mit jedem Tag des Monats erhalten diese die Möglichkeit, sich Dostojewskijs Fragen zu eigen zu machen.
"Wir haben das Konzept des Buches gemeinsam beraten", so Verleger Peter Amsler. "Und wir waren sofort davon begeistert, den Leserinnen und Lesern Möglichkeiten der Selbstreflektion zu geben, diese ins Buch zu notieren und sich bei kommenden Lesertreffen gemeinsam auszutauschen. So halten wir diesen großen russischen Schriftsteller lebendig und umgehen seine Musealisierung, die in diesem Dostojewskij-Jahr 2021 unvermeidlich erfolgt, schließlich würdigen wir seinen 200. Geburtstag."
Zur Veröffentlichung "Ein Monat mit Dostojewskij"
Das 124-seitige Büchlein "Ein Monat mit Dostojewskij" wurde im handlichen Format DIN A6 in Israel von Alfred Nordmann als Hardcover mit Fadenbindung gedruckt. Es erschien im Erzählverlag und wurde erstmals am 12. Juni in Caputh am Schwielowsee präsentiert. Am Samstag, 31. Juli 2021, wird das Buch in Kooperation mit der Christian Morgenstern-Gesellschaft im Literaturhaus Wildau Wentdorf im brandenburgischen Dahmetal einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Hier erhalten Sie weitere Einblicke ins Buch.
Topnews
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Jenny Erpenbeck gewinnt Internationalen Booker-Preis 2024
Karl Ove Knausgård: Das dritte Königreich
Romanverfilmung "Sonne und Beton" knackt Besuchermillionen
Asterix - Im Reich der Mitte
Rassismus in Schullektüre: Ulmer Lehrerin schmeißt hin
14 Nominierungen für die Literaturverfilmung "Im Westen nichts Neues"
"Die Chemie des Todes" - Simon Becketts Bestsellerreihe startet bei Paramount+
Michel Houellebecq und die "Aufstachelung zum Hass"
Angela Merkel stellt ihre Memoiren im Rahmen der lit.COLOGNE vor
Eine Frage der Chemie von Bonnie Garmus – Ein ungewöhnlicher Roman über Wissenschaft, Frauenrechte und den Mut, anders zu sein
Monster von Nele Neuhaus – Ein düsterer Psychokrimi, der die Abgründe der Menschlichkeit offenlegt
Katja Lange-Müller: "Unser Ole" zu Gast bei Denis Scheck in Druckfrisch
Thilo Sarrazin: Neue Provokation und Angriff auf die SPD – Ein Blick auf sein jüngstes Buch und seine politischen Statements
Die Troika

Die Insel des weisen Mannes (Auszug aus einer Erzählung)
Kafka. Um sein Leben schreiben
Der Wind kennt meinen Namen
3sat zeigt den Essayfilm "Hermann Hesse – Brennender Sommer"
"Figurenstehen": Bisher unbekannte Erzählung von Günter Grass kommt noch im Juni
Hamburger Theater bringen Dostojewski auf die Bühne
100 Jahre Wolfgang Borchert: So feiert Hamburg das große Jubiläum
Am Lebensweg entlang geschrieben
Literarische Höhepunkte: Das erwartet uns 2021
Aktuelles
„Tschick“ von Wolfgang Herrndorf – Warum dieser Jugendroman längst ein moderner Klassiker ist
„Die Hüter der Sieben Artefakte“ von Christian Dölder – Wie ein Fantasyepos die klassischen Regeln neu schreibt
„Blood of Hercules“ von Jasmine Mas – Dark Romantasy trifft Mythos und Macht
„Nebel und Feuer“ von Katja Riemann – Wie vier Frauen inmitten der Krisen unserer Zeit Gemeinschaft, Mut und Sinn finden
Der Pinguin meines Lebens – von Tom Michell - Buch & Filmstart 2025: Rezension einer besonderen Freundschaft
„Mama, bitte lern Deutsch“ von Tahsim Durgun – TikTok trifft Literatur
"The Loop – Das Ende der Menschlichkeit“ von Ben Oliver: Was passiert, wenn Künstliche Intelligenz den Wert des Lebens bestimmt?
„Déjà-vu“ von Martin Walker – Brunos siebzehnter Fall und die Schatten der Geschichte
„Der Besuch der alten Dame“ – Wie Dürrenmatts Klassiker den Preis der Moral entlarvt
„Der Hundebeschützer“ von Bruno Jelovic – Wie aus einem Fitnessmodel ein Lebensretter für Straßenhunde wurde
Für Martin Suter Fans: „Wut und Liebe“ -Wenn Gefühle nicht reichen und Geld alles verändert
„Rico, Oskar und die Tieferschatten“ – Warum Andreas Steinhöfels Kinderbuchklassiker so klug, witzig und zeitlos ist
Abschied: Peter von Matt ist tot
„Hoffe: Die Autobiografie“ von Papst Franziskus – Was sein Leben über die Welt von heute erzählt
„Hunger und Zorn“ von Alice Renard – Was der stille Debütroman über Einsamkeit und Empathie erzählt
Rezensionen
„Der Gesang der Flusskrebse“ – Delia Owens’ poetisches Debüt über Einsamkeit, Natur und das Recht auf Zugehörigkeit
„Der Duft des Wals“ – Paul Rubans präziser Roman über den langsamen Zerfall einer Ehe inmitten von Tropenhitze und Verwesungsgeruch
„Die Richtige“ von Martin Mosebach: Kunst, Kontrolle und die Macht des Blicks
„Das Band, das uns hält“ – Kent Harufs stilles Meisterwerk über Pflicht, Verzicht und stille Größe
„Die Möglichkeit von Glück“ – Anne Rabes kraftvolles Debüt über Schweigen, Schuld und Aufbruch
Für Polina – Takis Würgers melancholische Rückkehr zu den Ursprüngen
„Nightfall“ von Penelope Douglas – Wenn Dunkelheit Verlangen weckt
„Bound by Flames“ von Liane Mars – Wenn Magie auf Leidenschaft trifft
„Letztes Kapitel: Mord“ von Maxime Girardeau – Ein raffinierter Thriller mit literarischer Note
Good Girl von Aria Aber – eine Geschichte aus dem Off der Gesellschaft
Guadalupe Nettel: Die Tochter
„Größtenteils heldenhaft“ von Anna Burns – Wenn Geschichte leise Helden findet
Ein grünes Licht im Rückspiegel – „Der große Gatsby“ 100 Jahre später
"Neanderthal" von Jens Lubbadeh – Zwischen Wissenschaft, Spannung und ethischen Abgründen
