Die Schriftstellerin und Literaturkritikerin ist eine vehemente Gegnerin der gendergerechten Sprache. "Grauenhaft, wenn ich das schon höre, diese Sprache. Das ist verlogen und es verhunzt die Sprache", sagte sie dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstagausgabe). "Wenn ich Künstler sage, meine ich alle Menschen, die Künstler sind, auch die Frauen. Dieses feministische Betonen in der Sprache geht mir gegen den Strich", so die 78-Jährige weiter.
Auch gegen eine Frauen-Quote spricht sie sich aus: "Ich bin kein Freund der Quote. Ich kann das Wort Quote nicht hören. Es geht nach Qualifikation und nicht nach Geschlecht. Wenn einer besser ist, ist er besser."
Die Bestseller-Autorin hält es zudem für falsch, in Büchern Änderungen vorzunehmen und etwa rassistische Begriffe zu ersetzen. Das sei überkorrekt und hysterisch. "Literatur nachträglich bereinigen geht gar nicht. Wir können heute keine kolonialistischen Romane mehr schreiben, aber wenn der liebe Dr. Dolittle aus dem Kinderbuch der 20er Jahre in den Wald aufbricht, um den Negerkönig zu heilen, dann ist der eben der Negerkönig. Und man kann jedem Kind erklären, dass man das damals gesagt hat und heute nicht mehr." Das sei ein Wort, das es jetzt mit Recht nicht mehr gebe, das aber seine Vergangenheit habe. "Aber ein Kinderbuch zu verändern und alles zu streichen, da stehen mir die Haare zu Berge. Bücher sind ein in sich geschlossenes Kunstwerk."
Elke Helene Heidenreich geb. Riegert (* 15. Februar 1943 in Korbach) ist eine deutsche Schriftstellerin, Literaturkritikerin, Kabarettistin, Moderatorin, Journalistin und Opern-Librettistin. Heidenreich wurde bekannt durch die Moderation zahlreicher Fernseh- und Hörfunksendungen. Seit 1975 trat sie in der Rolle der Comedy-Figur Else Stratmann auf. 1992 debütierte sie als Schriftstellerin und veröffentlicht seither vor allem Sammlungen von Erzählungen. In der ZDF-Literatursendung Lesen! stellte sie von 2003 bis 2008 Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt vor und wurde in dieser Zeit zu einer einflussreichen Literaturkritikerin. Seit 2012 gehört sie zum Kritikerteam des Schweizer Literaturclubs, den sie bereits von 1993 bis 1994 moderierte.
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