Die Autorin Sophie Passmann ist schnell zum neuen Gesicht des Feminismus in Deutschland avanciert. Ihre Bücher "Alte weiße Männer" und "Komplett Gänsehaut" wurden und werden stark diskutiert. In der aktuellen Ausgabe des "BARBARA"-Magazins spricht die 27-Jährige unter anderem darüber, warum Männer noch immer als der "Prototyp Mensch" erscheinen, wonach sie sich sehnt und warum sie neidisch auf Schauspielerinnen auf roten Teppichen ist.
Mit ihrem 2019 erschienen Buch "Alte weiße Männer - Ein Schlichtungsversuch" durchstieß Sophie Passmann die maroden Mauern des Feuilletons. Ihr Buch wurde heftig kritisiert, mal als zu "naiv", mal als "langweilig und larmoyant" abgetan. Kritikerinnen und Kritiker schienen sich einerseits mehr Härte, andererseits mehr Tiefgang zu wünschen. Vielleicht entging ihnen damals, dass dies exakt die Wünsche und Forderungen waren, die auch Passmann mit ihrem Buch in die Öffentlichkeit trug. Vielleicht erlagen sie aber auch schlicht der Annahme, die Welt sei eine einzige große Kulturredaktion, die umso besser funktioniert, je tiefer die Debatten und bedeutender die Diskurse geführt werden.
Vor knapp zwei Monaten erschien Passmanns aktuelles Buch. In "Komplett Gänsehaut" wirft die Autorin einen kritischen Blick auf "den unerträglichen Habitus einer Bürgerlichkeit, durch die sie selbst geprägt wurde." Die Rede ist vom westdeutschen Mittelstand, deren JüngerInnen hedonistisch, selbstverständlich und, um ein Wort Roger Willemsens zu variieren, eher abgeklärt als aufgeklärt durch die Welt schweift.
Barbara Schöneberger und Sophie Passmann im Gespräch
In der aktuellen Ausgabe des Magazins "BARBARA" spricht die Moderatorin Barbara Schöneberger mit Sophie Passmann über ihre Funktion als neues Role Model des Feminismus in Deutschland. Auf die Frage, wie dies passieren konnte, antwortet Passmann geradeaus: "Wir Frauen wurden jahrhundertelang unterschätzt. Der Vorteil daran: Wir konnten uns unbeobachtet eine Souveränität, eine Coolness, eine Vielgeistigkeit aneignen, die jetzt auf einmal herauskommt, weil Frauen heute stattfinden." Männern, so Passmann, war dieser Raum nie gegeben, da sie schließlich ständig stattfanden. Und doch bestünden nach wie vor große Unterschiede. Männer seien noch immer der Prototyp Mensch. "... du siehst einen Mann und denkst: ein Mensch. Und so wird er auch beurteilt, über sein Menschsein. Eine Frau hingegen wird immer als Frau betrachtet, da sitzt ein Filter mit Frauenbeurteilungsparametern vor."
Für eine Feministin sehnt sie sich dann allerdings nach einer überraschenden Frage: "Was tragen Sie heute, Frau Passmann?" Denn: "Ich bin so neidisch auf diese Schauspielerinnen auf roten Teppichen, für deren Kleider man sich interessiert. Ich gebe mir solche Mühe mit meinem Outfit, aber bei mir denken alle, oberflächliche Fragen gehen gar nicht, da muss irgendwas Feministisch-Gehaltvolles kommen. Und dann stehe ich da und denke: Wirklich? Palina darf über ihr Kleid reden - und ich nicht?"
Hollywoodstar Matthew McConaughey spricht über sein Buch "Greenlights"
Übersetzungsstreit um Amanda Gormans Gedicht "The Hill We Climb" - Wer darf was?
Markus Ostermair punktet mit Debütroman "Der Sandler"
Wo Einhorn und Räuber sich treffen
Wie Kunst auf Politik und Gesellschaft blickt
ARTE bringt mit TWIST neues Kulturmagazin
Ferdinand von Schirach: Für eine europäische Verfassung
Was uns im Jahr 2020 erwartet
"Das Literarische Quartett" am 9. April mit Dörte Hansen, Marko Martin und Moritz von Uslar
Leben mit Humor und Stärke
Frankfurter Buchmesse 2021: "Die Branche braucht Austausch und Sichtbarkeit..."
SPIEGEL Bestseller: Bill Gates an der Spitze, Janne Mommsen auf Platz 3
Zur Aktualität von Bertolt Brecht´s Dreigroschenoper
Verstoßene und Flaneure: Das bringt Suhrkamp im März
Topnews
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Jenny Erpenbeck gewinnt Internationalen Booker-Preis 2024
Karl Ove Knausgård: Das dritte Königreich
Romanverfilmung "Sonne und Beton" knackt Besuchermillionen
Asterix - Im Reich der Mitte
Rassismus in Schullektüre: Ulmer Lehrerin schmeißt hin
14 Nominierungen für die Literaturverfilmung "Im Westen nichts Neues"
"Die Chemie des Todes" - Simon Becketts Bestsellerreihe startet bei Paramount+
Michel Houellebecq und die "Aufstachelung zum Hass"
Jahresrückblick 2022: Die besten Bücher
"Studio Orange" mit Sophie Passmann: Verhöhnung der Literatur?
Unsere Leseempfehlungen zur Weihnachtszeit
Aktuelles
Der Sandkasten
Bald ist es wieder soweit: Leipzig wird zum Literaturhotspot
Christoph Peters "Innerstädtischer Tod" darf weiter erscheinen
Simons Linien" von Kerstin Fischer – Ein ergreifendes Porträt auf der Suche nach Identität
Literatur im Rampenlicht: ARD, ZDF und 3sat setzen auf Buchmesse-Glamour
Robert Habeck: Den Bach rauf – Der schmale Grat zwischen Ehrlichkeit und Inszenierung
Die besten Psychothriller Bücher: Bestseller & Geheimtipps für Nervenkitzel
