Die Publizistin und Philosophin Carolin Emcke wurde mit dem Carl-von-Ossietzky-Preis ausgezeichnet. Gewürdigt wird damit vor allem ihr Engagement gegen Hass und Ausgrenzung, sowie ihr stetiger Einsatz für die Demokratie. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Die Publizistin Carolin Emcke ist mit dem von der Stadt Oldenburg verliehenen Carl-von-Ossietzky-Preis ausgezeichnet worden. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) bezeichnete die in Berlin lebende Autorin als außergewöhnlich starke und mutige Persönlichkeit. In ihrem 2019 beim S. Fischer Verlag erschienenen Buch "ja heißt ja und ..." beschäftigte sich Emcke mit den Begriffen Lust und Unlust im Rahmen der "MeToo-Debatte". Vor wenigen Monaten erst erschien ihr "Journal: Tagebuch in Zeiten der Pandemie".
Versteckte Gewalt
Die Jury verwies in ihrer Begründung auf Emckes Engagement gegen versteckte und offene Gewalt. Die Autorin lasse sich nicht einschüchtern, sondern mische sich als kritische, intellektuelle Stimme in gesellschaftliche Diskurs ein. Hier spreche sie sich klar gegen Hetzte, Rassismus und Antisemitismus aus. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde aufgrund der Corona-Pandemie im kleinen Kreis vergeben
Laut Redemanuskript betonte Emcke die Notwendigkeit, sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit auseinanderzusetzten. Die historische Erinnerung an Ausschwitz dürfe nicht abstumpfen, sondern müsse, gerade gegenwärtig, wachgehalten werden, "damit wir die Spuren der Missachtung und Ausgrenzung nicht immer nur woanders, in einem Gestern, an der Peripherie, sondern heute, bei uns, in der Mitte der Gesellschaft erkennen"
Der Carl-von-Ossietzky-Preis
Der an den Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky (1889-1938) erinnernde Preis wird alle zwei Jahre von der Stadt Oldenburg vergeben. Er würdigt Menschen, die sich in besonderer Weise mit dem Leben und Werk Carl von Ossietzkys, dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus und der demokratischen Tradition und Gegenwart in Deutschland auseinandersetzen.