Robert Habeck, Co-Vorsitzender und eventueller Kanzlerkandidat der Partei "Bündnis 90/Die Grünen", spricht in der aktuellen Ausgabe des SPIEGEL-Formats "Spitzentitel" über sein Buch "Von hier an anders".
"Von hier an anders"; so lautet der programmatische Titel des vor wenigen Wochen erschienen Buches des Bundesvorsitzenden der Partei "Die Grünen" Robert Habeck. In der aktuellen Ausgabe von "Spitzentitel" spricht er mit Volker Weidermann über Twitter, literarische Vorbilder, Angela Merkels Auftritt bei "Anne Will", strukturelle Probleme innerhalb der aktuellen Politik und, selbstverständlich, über die Absicht seines Buches.
Als Einstieg dient dabei ausgerechnet der umstrittene Autor Michel Houellebecq, dessen Buch "Serotonin" Habeck in einer Ausgabe der Literatursendung "Das Literarischen Quartett" einmal heftig angriff. Houellebecq, so Volker Weidermann in dem Gespräch, sei in seinen Augen jedoch ein Autor, der den sogenannten Abgehängten und Nichtgesehenen eine Stimme verleiht. Diesbezüglich, so Weidermann weiter, bestehe doch eine gewisse Übereinstimmung zwischen Habecks Buch und den Werken Houellebecqs.
Paternoster als zentrale Figur
Und in der Tat geht es in "Von hier an anders" sehr stark um jene Bevölkerungsschichten, die auf der Strecke zu bleiben drohen, wie Habeck bestätigt. Allerdings sei es nicht sein Anliegen gewesen, von oben herab despektierlich auf jene Schichten hinunter zu schauen, sondern zu den Gründen vorzudringen, die ein solchen Abgehängt-Sein erst bedingen. Ein weiterer Wichtiger Punkt ist, zu skizzieren, warum politische Erfolge zu gesellschaftlichen Misserfolgen führen können. Im Mittelpunkt stehen dabei wirtschaftliche und soziale Fragen, beispielsweise hinsichtlich der Qualitätsunterschiede der Schulen. Wie Habeck erklärt, ist die zentrale Figur, die bezüglich dieser Fragen im Buch angelegt wurde, das Paternoster. Weitere wichtige Punkte sind: Steueroasen, Identitätspolitik und die Zersplitterung der Gesellschaft.