Sophie Passmann sichert sich mit ihrem Buch "Komplett Gänsehaut" den ersten Platz im Sachbuch-Ranking; Christian Kracht schafft es mit "Eurotrash" auf Platz zwei in der Belletristik. Wir zeigen, welche Bücher es in der vergangenen Woche außerdem in die Top 20 der SPIEGEL Bestsellerliste geschafft haben, und liefern einen Überblick.
Im Jahr 2019 landete die Moderatorin Sophie Passmann mit ihrem Buch "Alte weiße Männer. Ein Schlichtungsversuch" einen Bestseller. Nun steigt ihr aktueller Titel - "Komplett Gänsehaut" - direkt an der Spitze des Sachbuch-Rankings im Bereich Hardcover ein. Auf Platz 3 bei den Sachbüchern (Paperback) startet Mohamed Amjahid mit seinem Antirassismus-Buch "Der weiße Fleck". Im Belletristik-Ranking kann Christian Kracht mit seinem Roman "Eurotrash" punkten - der Titel sichert sich den zweiten Platz im Bereich Hardcover. Ebenfalls auf Platz 2 (Bereich: Paperback) positioniert sich Nicola Förgs "Böse Häuser"; auf Platz 7 bei den Taschenbüchern reüssiert Jenny Colgans "Happy Ever After. Wo Geschichten neu beginnen". Wir stellen alle Neuankömmlinge kurz vor und geben einen Überblick.
Christian Kracht - "Eurotrash" (Platz 3, Belletristik / Hardcover)
In Christian Krachts lange erwarteten Roman "Eurotrash" begegnen wir einem alten Bekannten. Der Erzähler aus Krachts 1995 erschienen Debüt "Faserland" taucht plötzlich wieder auf, und unternimmt nun eine Reise in die Abgründe seiner Familiengeschichte. Eine autofiktionale, fesselnde Geschichte, die "relativ traumatisch" daherkommt.
"Christian Krachts lange erwarteter neuer Roman beginnt mit einer Erinnerung: vor 25 Jahren irrte in »Faserland« ein namenloser Ich-Erzähler (war es Christian Kracht?) durch ein von allen Geistern verlassenes Deutschland, von Sylt bis über die Schweizer Grenze nach Zürich. In »Eurotrash« geht derselbe Erzähler erneut auf eine Reise – diesmal nicht nur ins Innere des eigenen Ichs, sondern in die Abgründe der eigenen Familie, deren Geschichte sich auf tragische, komische und bisweilen spektakuläre Weise immer wieder mit der Geschichte dieses Landes kreuzt." (Aus dem Ankündigungstext)
Nicola Förg - Böse Häuser (Platz 2, Belletristik / Paperback)
Sowohl der Kommissar Gerhard Weinzirl aus Nicola Förgs "Oberbayern-Krimis", als auch die Kommissarin Irmi Mangold aus Förgs "Alten-Krimis" sind uns wohlbekannt. Nun, in "Böse Häuser", werden wir mit einem Fall konfrontiert, der beide Ermittler zugleich auf den Plan ruft. Dabei handelt es sich um einen Mord, der bis ins Berlin der Nachkriegswendezeit reicht.
"Wohnen ist Leben! Wohnungssuche kann tödlich sein! Während Kommissarin Irmi Mangold rein privat einen Hof zum Kauf besichtigt, wird ein anderer Kaufinteressent direkt neben ihr erschossen. Der Tote: der Besitzer eines Autohauses für Nobelkarossen. Der Makler: ein Geschäftsmann mit eigener Moral. Der Hausbesitzer: ein zugeknöpfter Biobauer. Irmi und der leitende Ermittler Gerhard Weinzirl werden in jenen Strudel aus Neid und Hass gerissen, der wühlt, wenn es um Geld und Besitz geht. Die Spuren führen in die Vergangenheit, bis ins Berlin der Nachwendezeit – wo Häuser böse Geschichten erzählen." (Aus dem Ankündigungstext)
Jenny Colgan - Happy Ever After. Wo Geschichten neu beginnen ( Platz 7, Belletristik / Taschenbuch)
Wie die beiden Vorgänger "Wo das Glück zu Hause ist" und "Wo dich das Leben anlächelt" kann auch dieser dritte Band "Happy Ever After. Wo Geschichten neu beginnen" aus Jenny Colgans Feder in der SPIEGEL Bestsellerliste reüssieren. Im Mittelpunkt steht hierbei die Geschichte zweier Menschen, die von Veränderung träumen und die Liebe finden.
"Die Londoner Krankenschwester Lissa kümmert sich um alle, nur zu wenig um sich selbst. Erst ein traumatisches Erlebnis macht ihr klar, dass sie eine Auszeit braucht: irgendwo, wo es ruhig ist, alle nett zueinander sind und der Himmel unendlich scheint. Das schottische Heimatdorf des Ex-Soldaten Cormac ist Idylle pur, aber ihm fehlen neue Impulse. So tauschen die beiden für drei Monate ihre Wohnungen. Per Mail helfen sie einander, sich in der jeweils neuen Heimat zurechtzufinden. Anfangs geht es um ganz alltägliche Fragen, doch aus dem leichten Geplauder wird nach und nach mehr: Was als kleine Atempause startet, wird zum Beginn einer ganz neuen Geschichte …" (Aus dem Ankündigungstext)
Sophie Passmann - "Komplett Gänsehaut" (Platz 1, Sachbuch / Hardcover)
Sophie Passmann setzt sich sowohl in ihren Büchern als auch in ihrer Funktion als Moderatorin mit gegenwärtig herrschenden Widersprüchen und aktuellen Debatten auseinander. Damit hat sie es bereits 2019 (Alte weiße Männer. Ein Schlichtungsversuch) auf die SPIEGEL Bestsellerliste geschafft. In "Komplett Gänsehaut" widmet sie sich nun der westdeutschen Bürgerlichkeit.
"Eine Passmannsche Suada at its best. Bloß nicht so werden, wie alle anderen um sich herum. Bloß nicht so werden, wie man schon längst ist. Bloß schnell erwachsen werden, um in die transzendentale Form des Verklärens eintauchen zu dürfen, die Jugend als »die beste Zeit des Lebens« zu feiern. Sophie Passmann teilt aus gegen alle, am verheerendsten aber gegen sich selbst und ihresgleichen. Zornig und böse, sanft und lustig zugleich zieht sie uns mit rein ins tiefe Tal der bürgerlichen Langeweile im westdeutschen Mittelstand. Sie geht vehement vor gegen die hedonistische Haltung einer wohlgemerkt nicht homogenen Generation, die ihr selbst nur allzu bekannt ist. Dies ist kein Memoir, kein Roman, keine Biographie, es ist: literarischer Selbsthass." (Aus dem Ankündigungstext)
Mohamed Amjahid - "Der weiße Fleck" (Platz 3, Sachbuch / Paperback)
In "Der weiße Fleck" zeigt Mohamed Amjahid, wie tief rassistisches Verhalten in uns allen verankert ist, und wie selten wir dieses in seinem vollen Ausmaß erkennen. Um dem entgegenzuwirken zeigt er auf, wie das System weißer Privilegien wirkt, und wie wir unseren Rassismus verlernen können.
"Struktureller Rassismus, weiße Privilegien und Andersmachung von verletzbaren Minderheiten – die Debatte der vergangenen Monate hat gezeigt, wie stark diese Themen die Gesellschaft polarisieren. Und auch wenn das Bewusstsein für die Ungleichheit in unserem Land gewachsen ist: Rassistisches Denken ist nach wie vor tief in uns allen verankert – und doch unsichtbar für die weiße Mehrheitsgesellschaft. Diese blinden Flecken will Mohamed Amjahid in seinem Buch auflösen. Er beschreibt dabei nicht nur, wie das System weißer Privilegien wirkt, sondern zeigt auch ganz konkret, wie wir unseren Rassismus verlernen können, um dem Ziel einer friedlichen, gerechten und inklusiven Gesellschaft gemeinsam näher zu kommen." (Aus dem Ankündigungstext)
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