Heute, am 3. März, feiert die Schauspielerin Jutta Hofmann ihren 80. Geburtstag. Der MDR gratuliert und zeigt die Kultur-Doku „Die Fahrradfahrerin von Sanssouci – Jutta Hoffman“, die ab sofort in der Mediathek abrufbar ist. Außerdem gibt es fünf Folgen von Hofmanns Lesungen aus Brigitte Reimanns Tagebuch-Band "Ich bedaure nichts" als Audio auf MDR-Kultur zu hören.
Am 4. März beleuchtet das MDR-Fernsehen das Schaffen der Schauspielerin Jutta Hofmann. Keine andere deutsche Schauspielerin verkörperte so viele Frauen durch die Jahrhunderte und Jahrzehnte wie sie. Sehnsüchtig, selbstbewusst, kämpferisch, widerspenstig: Hoffmann vermittelte viele Facetten in unterschiedlichster Gestalt, und zeigte so auch durchaus Widersprüche auf.
Jutta Hofmann - Zur Person
Jutte Hofmann wurde am 3. März 1941 in Ammendorf bei Halle geboren. Mit vierzehn wurde sie Mitglied der Laienspielgruppe der Buna-Werke in Schkopau, wo ihr Vater arbeitete. Nachdem sie das Abitur absolvierte bewarb sie sich mit Erfolg an der Hochschule für Film- und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg. Während ihrer Ausbildung engagierte sie sich für das Berliner Maxim-Gorki-Theater. Vor allem bekannt wurde sie durch die DEFA-Filme der 60er und 70er Jahre.
Hofmann setzte sich außerdem gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann 1976 ein, was zur Folge hatte, dass immer weniger Filmangebote an sie herangetragen wurden. Nachdem sie eine „Arbeitserlaubnis für das nichtsozialistische Ausland“ erhielt, feierte sie im Westdeutschen Theater große Erfolge und wurde innerhalb kürzester Zeit zum Star. Unter anderem spielte sie in Inszenierungen von Luc Bondy und Peter Zadek in Salzburg, München und Hamburg. 1982 erfolgte der Umzug nach München. Ihre letzte große Rolle spielte sie 2017 in dem Film "Ein Teil von uns", in der sie als die obdachlose Wanda auftrat.
Jutta Hofmann liest Brigitte Reimann
Das MDR-Fernsehen zeigt am 5. März den DEFAA-Film "Karla" aus dem Jahr 1965. Hier spielt Hofmann die junge, unkonventionelle Lehrerin Klara Blum. In den 1960er Jahren stieß der Film in der DDR auf Ablehnung, man warf eine pessimistische Grundhaltung sowie eine zum Teil falsche Geschichtsbetrachtung vor.
MDR KULTUR widmet der Schauspielerin außerdem eine fünfteilige "Lesezeit", in der sie einen Auszug aus den Tagebüchern von Brigitte Reimann liest. Die 1997/98 erschienene zweibändige Ausgabe der Tagebücher hat MDR KULTUR bereits im Jahr 2000 mit Jutta Hofmann als Lesung aufgenommen. Die Lesungen, die vom 1. bis zum 5. täglich um 9 Uhr in Teilen online gestellt werden, sind eine Auswahl aus dem ersten Band "Ich bedaure nichts".
Brigitte Reimann - Die Tagebücher
Die Tagebücher der 1933 in Burg bei Magdeburg geborenen Brigitte Reimann werden im Nachhinein als das literarische Hauptwerk der Schriftstellerin gewertet. Bislang veröffentlicht sind die Bücher zwischen dem 31. August 1955 und dem 14. Dezember 1970. Hier beschreibt Reimann ihre Erlebnisse zwischen ihrem 23. und 38. Lebensjahr. Die Tagebücher, die die Autorin vor dieser Zeit schrieb, hatte sie am 11. November 1959 selbst verbrannt. Die Frage nach dem Verbleib der nach dem Jahre 1970 verfassten Tagebücher ist nach wie vor unklar.