Trauer um Dichterin Lyrikerin Barbara Köhler im Alter von 61 Jahren gestorben

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Barbara Köhler während ihrer Antrittsvorlesung für die Thomas-Kling-Poetikdozentur 2012 Foto: Youtube

Die Literaturwelt trauert um die Textkünstlerin und Dichterin Barbara Köhler. Wie die Kunststiftung Nordrhein-Westfalen mitteilte, ist die Autorin nach langem Kampf gegen ihre Krankheit am 8. Januar im Alter von 61 Jahren gestorben.

Die Dichterin Barbara Köhler ist im Alter von 61 Jahren nach einem langen Kampf gegen ihre Krankheit gestorben. Köhler, deren Arbeit am ehesten als die Herstellung von Textflächen und Klangräume beschrieben werden kann, wurde für ihr literarisches Werk mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, vielfach geehrt und anerkannt.

Die 1959 in Sachen geborene Autorin wuchs in der DDR auf und arbeite nach ihrem Abitur zunächst als Altenpflegerin. 1976 begann sie in Plauen eine Lehre zur Facharbeiterin für textile Flächenherstellung, ein Beruf, der wohl auch ihren Umgang mit Texten prägte. Nach der Ausbildung zog sie nach Chemnitz, wo sie am Theater arbeitete. Von 1985 bis 1988 studierte sie dann am Institut für Literatur in Leipzig. Nach 1989 schlug sie sich als freischaffende Künstlerin durch, schrieb Lyrik und essayistische Arbeiten, schuf künstlerische Installationen und Übersetzte literarische Werke. Seit 1994 lebte sie in Duisburg.

"Sympathisch humorvoll"

1991 debütierte Barbara Köhler mit dem Gedichtband Deutsches Roulette. Gedichte 1984–1989 bei Suhrkamp. Ihr letztes Werk - Istanbul, zusehends. Gedichte, Lichtbilder - erschien 2015 beim Lilienfeld Verlag. Zwischenzeitig schrieb und veröffentlichte sie diverse Gedichte, aber auch Prosa-Arbeiten und Essays.

Köhlers Werk beschäftigt sich vor allem mit der Verknüpfbarkeit von Genres und nicht minder mit der Übersetzbarkeit von Literatur in physische Räume. So schrieb sie nicht nur für Bände bestimmte Gedichte, sondern schuf darüber hinaus auch Klanginstallationen und komponierte Texte für den öffentlichen Raum. Ihr nahestehende Personen waren von ihrer Fähigkeit, Wort- und Klangräume zu schaffen, begeistert.

Diese Begeisterung fand auch in der Öffentlichkeit ihren Wiederhall. Die Dichterin erhielt zahlreiche Preise, darunter etwa 2016 den Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik. 2019 erhielt sie die Thomas-Kling-Poetikdozentur an der Universität in Bonn. Später war sie als Gastprofessorin für Literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien in Köln tätig.

Zahlreiche Editionen und Verlage trauern um den frühen Tod dieser großen Autorin. Darunter etwa die Edition Korrespondenzen Wien, die Galerie m in Bochum, der Lilienfeld Verlag und das Duisburger Museum DKM. Hier heißt es unter anderem, Köhlers Werk sei "auf verspielte Art hochgelehrt und nicht zuletzt sympathisch humorvoll".

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