Stolze 45 Euro ruft KiWi für den exzentrischen Roman rund um einen mysteriösen Schriftsteller auf. Glauben Sie uns: Der Band ist jeden Cent wert.
"S. - Das Schiff des Theseus" beweist, dass Star-Wars-Regisseur J. J. Abrams nicht nur große erzählerische Universen auf die Leinwand bringen kann, sondern selbst ein Kreativer mit äußerst ungewöhnlichen Ideen ist.
Zusammen mit dem US-Autor Doug Dorst hat er eine bibliophile Schnitzeljagd konzipiert, die in einem einzigen Buch stattfindet, aber über die Seiten hinausgeht.
Erzählung auf mehreren Ebenen
Je mehr sich die beiden des Rätsels Lösung nähern, desto größer wird die Angst. Eric will sich nicht mit Jen treffen, da er von der Uni verwiesen wurde. Nun will er sich mit einer revolutionären Arbeit über den mysteriösen Schriftsteller rehabilitieren und recherchiert heimlich. Doch es scheint viel mehr dahinterzustecken.
Hollywood in Buchform
Einzigartig ist die optische Darbietung. Der Leser glaubt, ein in festem Einband gebundenes Leihexemplar von V. M. Stravkas "Das Schiff des Theseus" aus einer öffentlichen Bibliothek in den Händen zu halten. Dabei ist alle Kunst subtiler Patinierung eingeflossen, um das Buch benutzt wirken zu lassen; Bibliotheksstempel, Mahnhinweise, Eselsohren und Kaffeeflecken inklusive. Zusätzlich aber sind die Ränder vollgekritzelt mit Botschaften, Dialogen und Notizen von Jen und Eric. Die beiden übermitteln sich außerdem zahlreiche Beweisstücke. Das findet der Leser täuschend echte Fälschungen von Tageszeitungen, gezeichnete Pläne auf Servietten, Drehscheiben für Codes, alte Rechnungen, Postkarten - kurzum: Ein ganzes Sammelsurium an Dreingaben zwischen den gut 550 Seiten, wie es die drei Fragezeichen nicht hätten besser zusammentragen könnten.
Fazit: Was für ein Buch! "Das Schiff des Theseus" nutzt mehrere Ebenen, um eine ungewöhnlich spannende Geschichte zu erzählen. Einerseits verfolgt der Leser auf den Seiten den grotesken Schauerroman des fiktiven Schriftstellers V. M. Stravka. Andererseits führen die Kommentare von Jen und Eric und die Fülle an Beweisstücken - wir sprechen hier von Dutzenden - im Zick-Zack durch die Handlung. Gerade diese Beweisstücke und der intelligente, sehr durchdacht konstruierte Dialog zwischen Jen und Eric, der nicht selten vor Wortwitz sprüht, machen aus "Das Schiff des Theseus" viel mehr als nur ein Buch: Selten wurde dem Leser eine Geschichte so plastisch vor Augen gesetzt. Ein überragend facettenreiches, faszinierendes Lese-Erlebnis!
Topnews
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Jenny Erpenbeck gewinnt Internationalen Booker-Preis 2024
Karl Ove Knausgård: Das dritte Königreich
Romanverfilmung "Sonne und Beton" knackt Besuchermillionen
Asterix - Im Reich der Mitte
Rassismus in Schullektüre: Ulmer Lehrerin schmeißt hin
14 Nominierungen für die Literaturverfilmung "Im Westen nichts Neues"
"Die Chemie des Todes" - Simon Becketts Bestsellerreihe startet bei Paramount+
Michel Houellebecq und die "Aufstachelung zum Hass"
Belletristik-Charts: "Sean Brummel" löst Jojo Moyes von der Spitze ab
Belletristik: "Grey" fällt zu Weihnachten überraschend aus den Top Ten
Belletristik-Charts: Zu Weihnachten gibt´s J. J. Abrams
Geheimhaltung: Buch zu "Das Erwachen der Macht" kommt erst im Januar
WDR 3: Geschenkbücher von J. J. Abrams bis zum Haus der 20.000 Bücher
Vorbestellungen: "Nähen mit Jersey" ist gefragter als "Mein Kampf"
Jojo Moyes und Kerstin Gier räumen doppelt ab
Amazon.de: Buchpreis-Gewinner Frank Witzel steigt auf Platz 2
Trotz Friedensnobelpreis: Charlotte Roche vor Swetlana Alexijewitsch in den Top 10
Aktuelles
„Tschick“ von Wolfgang Herrndorf – Warum dieser Jugendroman längst ein moderner Klassiker ist
„Die Hüter der Sieben Artefakte“ von Christian Dölder – Wie ein Fantasyepos die klassischen Regeln neu schreibt
„Blood of Hercules“ von Jasmine Mas – Dark Romantasy trifft Mythos und Macht
„Nebel und Feuer“ von Katja Riemann – Wie vier Frauen inmitten der Krisen unserer Zeit Gemeinschaft, Mut und Sinn finden
Der Pinguin meines Lebens – von Tom Michell - Buch & Filmstart 2025: Rezension einer besonderen Freundschaft
„Mama, bitte lern Deutsch“ von Tahsim Durgun – TikTok trifft Literatur
"The Loop – Das Ende der Menschlichkeit“ von Ben Oliver: Was passiert, wenn Künstliche Intelligenz den Wert des Lebens bestimmt?
„Déjà-vu“ von Martin Walker – Brunos siebzehnter Fall und die Schatten der Geschichte
„Der Besuch der alten Dame“ – Wie Dürrenmatts Klassiker den Preis der Moral entlarvt
„Der Hundebeschützer“ von Bruno Jelovic – Wie aus einem Fitnessmodel ein Lebensretter für Straßenhunde wurde
Für Martin Suter Fans: „Wut und Liebe“ -Wenn Gefühle nicht reichen und Geld alles verändert
„Rico, Oskar und die Tieferschatten“ – Warum Andreas Steinhöfels Kinderbuchklassiker so klug, witzig und zeitlos ist
Abschied: Peter von Matt ist tot
„Hoffe: Die Autobiografie“ von Papst Franziskus – Was sein Leben über die Welt von heute erzählt
„Hunger und Zorn“ von Alice Renard – Was der stille Debütroman über Einsamkeit und Empathie erzählt
Rezensionen
„Der Gesang der Flusskrebse“ – Delia Owens’ poetisches Debüt über Einsamkeit, Natur und das Recht auf Zugehörigkeit
„Der Duft des Wals“ – Paul Rubans präziser Roman über den langsamen Zerfall einer Ehe inmitten von Tropenhitze und Verwesungsgeruch
„Die Richtige“ von Martin Mosebach: Kunst, Kontrolle und die Macht des Blicks
„Das Band, das uns hält“ – Kent Harufs stilles Meisterwerk über Pflicht, Verzicht und stille Größe
„Die Möglichkeit von Glück“ – Anne Rabes kraftvolles Debüt über Schweigen, Schuld und Aufbruch
Für Polina – Takis Würgers melancholische Rückkehr zu den Ursprüngen
„Nightfall“ von Penelope Douglas – Wenn Dunkelheit Verlangen weckt
„Bound by Flames“ von Liane Mars – Wenn Magie auf Leidenschaft trifft
„Letztes Kapitel: Mord“ von Maxime Girardeau – Ein raffinierter Thriller mit literarischer Note
Good Girl von Aria Aber – eine Geschichte aus dem Off der Gesellschaft
Guadalupe Nettel: Die Tochter
„Größtenteils heldenhaft“ von Anna Burns – Wenn Geschichte leise Helden findet
Ein grünes Licht im Rückspiegel – „Der große Gatsby“ 100 Jahre später
"Neanderthal" von Jens Lubbadeh – Zwischen Wissenschaft, Spannung und ethischen Abgründen
