Grusel-Wochenende Halloween: Die besten Horror-Filme zum Lesen

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Wer zu Halloween Horrorfilme im deutschen TV erwartet, schaut in die Röhre. Kein Grund zum Download: Einige Vorlagen für die besten Gruselstreifen aller Zeiten sind als Roman sogar noch besser.

Foto: © Romolo Tavani

An diesem Halloween-Wochenende herrscht im Fernsehen weitgehend Friede, Freude, Eierkuchen. Da die Sendeplätze mit in Serie produzierten Shows und lange vorher eingekauften Kinoschinken vollgestopft sind, bleibt wenig Raum für einen thematisch passenden Horrorfilm.

Lesering.de hat für Sie die Filme gelesen, deren Romanvorlage auch für sich alleine für wohlige Gänsehaut sorgen.

Shining zählt zu den besten Romanen von Stephen King. Foto: Shane Leonard
Übersinnlicher Grusel: "Shining" von Stephen King

"Shining" zählt zu den besten Romanen von Stephen King, insbesondere, weil ihm diesmal ein dramatisches und im Abschluss befriedigendes Finale gelungen ist. Wer den Roman zu Film von Stanley Kubrick nicht kennt, hat etwas verpasst.

Zwar gehört der Film mit Jack Nicholson zu den besten Verfilmungen von Stephen-King-Romanen, doch das Buch selbst bietet noch erheblich mehr Spannung und Details, die die Atmosphäre noch verdichten.

Doch worum geht es? Der arbeitslose Lehrer Jack Torrance, der von einer Schriftstellerkarriere träumt, soll im Winter das im Winter leer stehende und eingeschneite Overlook Hotel bewirtschaften. Torrance ist trockener Alkoholiker und will zusammen mit seiner Frau Wendy und seinem Sohn Danny sein Leben wieder in den Griff bekommen.

Danny hat jedoch das "Shining" - eine übersinnliche Fähigkeit, die ihm vergangene und zukünftige Geschehnisse als Visionen erscheinen lassen.

In der Einsamkeit der Berge nimmt das Hotel Besitz von Jack Torrance, denn das Haus hat eine fürchterliche Vergangenheit. Selbst wenn Sie den Film lieben und Jack Nicholson in seiner Rolle als Jack Torrance brilliert - das Buch von Stephen King ist mit seiner sich zum Ende hin immer stärker verdichtenden Atmosphäre noch besser!

Endzeit-Blutsauger: "Ich bin Legende" von Richard Matheson

Der Sci-Fi-Horror-Roman spielt in einer Endzeit-Welt, in der ein Vampir-Virus ausgebrochen ist. Die Zombie-artigen Wesen, in die sich die Menschheit ausnahmslos verwandelt zu haben scheint, sind allerdings nur nachts auf der Suche nach Opfern unterwegs. Die Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang verbringen sie in merkwürdigen Zirkeln hyperventilierend unter Tage.

Das ist gut für Robert Neville, der sich mittlerweile als den letzten Mensch auf Erden wähnt. Aus welchem Grund auch immer ist er immun gegen den Virus und streift nun tagsüber auf der Suche nach Vorräten und Waffen durch die zerstörte Stadt.

Zwischendrin führt er Experimente an den tagsüber hilflosen Vampiren durch und sendet trotz zunehmender Hoffnungslosigkeit Funksprüche. Als Neville tatsächlich auf Leben trifft, wirft ihn dies fast aus der Bahn.

Obwohl Richard Matheson diesen Horror-Klassiker bereits 1958 abgeliefert hat, spricht die Verfilmung mit Will Smith für die Aktualität. Eine hochspannende, sehr ungewöhnliche Vampir-Story.

Teufelswerk: "Der Exorzist" von William Blatty

Leider ist der bereits 1971 erschiene "Der Exorzist" derzeit nur als E-Book erhältlich, gehört er dennoch zu den absoluten Spitzen-Romanen des Horror-Genres. Legendär wurde das Werk durch die Verfilmung von 1973, in der die entfesselte Darstellung der Besessenen durch die damals erst 12jährige Linda Blair weltweit Aufsehen erregte.

Der Roman ist nicht minder beklemmend. Die bisher lebensfrohe, 12-jährige Regan hat Schlafstörungen und böse Träume. Trotz ärztlicher Untersuchungen wird Regans Zustand immer schlimmer. Als Regan blasphemische und obszöne Flüche von sich gibt und in fremden Sprachen redet, ruft ihre Mutter die Jesuiten-Priester Damien Karras und Pater Lancaster Merrin zu Hilfe. Die diagnostizieren schnell, dass Regan von einem Dämon ergriffen wurde und dass der seinen Wirtskörper zu töten beabsichtigt.

Beide beginnen einen Exorzismus, der fatale Folgen haben soll. Während der Film durch die darstellerische Wucht der Linda Blair lebt, kann auch das Buch die extrem beklemmende Atmosphäre insbesondere im Zimmer, in dem der eigentliche Exorzismus stattfindet, hervorragend fühlbar machen.

Mehr Teufelswerk: "Rosemarys Baby" von Ira Levin

Ira Levin ist nicht umsonst Träger des Bram-Stoker- und des Edgar-Allan-Poe-Preises. Der Amerikaner lieferte mit "Rosemarys Baby" einen Horrorklassiker ab, den Roman Polanski genial verfilmte.

Im Roman zieht das junge Ehepaar Rosemary und Guy Woodhouse in eine New Yorker Apartment-Wohnung. Guy kämpft als Schauspieler ums Überleben, Rosemary macht auf Hausfrau.

Doch bald geschehen merkwürdige Dinge: Guys größter Widersacher, der ihm stets Rollen wegzuschnappen droht, erblindet und kann nicht mehr als Schauspieler arbeiten. Rosemary hat dagegen während einer Dinner-Party einen Schwächeanfall. In ihrem Traum erlebt sie wirre Visionen einer Vergewaltigung.

Nachdem sie erwacht sind, geben sich insbesondere die älteren Nachbarn, die Rosemary seit jeher eher seltsam vorgekommen sind, besonders fürsorglich.

Doch Rosemary ist einfach nur überglücklich, dass sie endlich schwanger ist.

Sie ahnt nicht, dass ihre Nachbarn Guy längst auf ihrer Seite wissen und die haben ihre ganz eigenen Pläne mit Rosemarys Baby.

Ira Lewins Klassiker glänzt durch einen intelligenten, überraschenden Plot und nicht durch Blutszenen. Ein kurzer Roman, der aber auf 250 Seiten echte Horror-Atmosphäre aufbaut und nach hinten hin immer spannender wird.

Liefert mit So finster die Nacht einen wohltuend anderen Vampir-Roman: John Ajvide Lindqvist.Foto: Oliver Favre
Der andere Blutsauger: "So finster die Nacht" von John Ajvide Lindqvist

Thomas Alfredsson ("Dame, König, As, Spion") hat diese völlig ungewöhnliche Vampirgeschichte verfilmt. Die Romanvorlage von "So finster die Nacht" stammt von John Ajvide Lindquist und wurde ein weltweiter Bestseller.

Der 12jährige Oskar fristet in einem Abrissvorort in Stockholm ein trostloses Dasein. In der Schule wird er gehänselt und verspottet, die Familie ist zerrüttet.

Plötzlich ziehen neue Nachbarn ein, die sich aber höchst seltsam verhalten. Die Fenster sind verhängt, niemand lässt sich blicken.

Doch Oskar ist schnell abgelenkt. Eine grauenvolle Mordserie erschüttert das Viertel und fasziniert den Jungen auf morbide Weise.

Und noch mehr beeindruckt ihn Eli, die er plötzlich auf dem Spielplatz trifft. Das 12jährige Mädchen gehört zu der geheimnisvollen Familie, die nebenan eingezogen ist. Oskar ahnt nicht, warum er Eli immer nur nach Sonnenuntergang antrifft. Tatsächlich schmiedet das Mädchen ihre eigenen Pläne mit dem Jungen, freundet sich dann aber mit Oskar an.

"So finster die Nacht" ist der Beweis, das Schweden nicht nur Krimis können. Dier Tristesse der Vorstadtsiedlung bildet einen abstrakten Hintergrund für einen Vampir-Thriller, den man gelesen haben sollte.

Zickige Zombies: "Operation Zombie: Wer länger lebt, ist später tot" von Max Brooks

Eines vorweg: Das Buch von Max Brooks liefert zwar die Vorlage für "World War Z" mit Brad Pitt, aber die hat nur so rudimentär etwas mit dem Kinofilm gemein, dass im Grunde unklar bleibt, warum Hollywood überhaupt die Rechte für den Roman erworben hat.

Der Film mit Brad Pitt glänzt insbesondere durch die grotesk animierten Zombies, die nicht durch Schminke, sondern durch ihr Verhalten schockieren. Das Buch packt ebenso, ist aber eine Collage verschiedener Erzählformen, die in ihrer Bruchstückhaftigkeit dann im Gesamten wieder an Form gewinnt.

"World War Z" kommt als das umfassende Standardwerk daher, in dem der "renommierte Zombie-Experte" Max Brooks den Krieg gegen die Zombies als "die größte Katastrophe der Menschheit seit den beiden Weltkriegen" beschreibt.

Dieser Endzeit-Scholl-Latour hat Berichte, Tonbandmitschnitte von Überlebenden und Interviews mit Augenzeugen verfasst. Nach und nach erfährt der Leser am Rande von Präventions- und Verteidigungstipps die gesamte Geschichte des Ausbruchs.

Natürlich ist es ein gewagtes Experiment, ein Patchwork-Format an verschiedenen Darstellungsformen gerade bei einem klassischen Genre wie dem Horror-Thema zu wählen. Bei Max Brooks geht das Experiment auf.

Trotz der Wechsel von Interview über Reportage bis zum Dialog-Mitschnitt liest sich der Roman immer flüssig und gewinnt sogar an Abwechslungsreichtum und Spannung, ohne durch zu viele Handlungsstränge zu verwirren. Ein Leckerbissen nicht nur für Zombiefans, sondern auch für Leser, die sich für Endzeit- und Katastrophen-Lektüre begeistern können.

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