Sie warten auf Terry Pratchetts Vermächtnis "Die Krone des Schäfers"? Sie sollten sich die Zeit bis zur deutschen Ausgabe am 9. November mit einem humoristischen Meisterwerk verkürzen. "Ein gutes Omen" ist ein reines Gag-Feuerwerk.
Die Geschichte erzählt die Geschichte vom Engel Erziraphael und dem Dämon in Gestalt des Aleister Crowleys. Der Weltuntergang ist beschlossene Sache. Beide sollen ihrerseits dazu beitragen - ob ewige Verdammnis oder der Tag des Jüngsten Gerichts droht, entscheiden später die himmlischen und höllischen Mächte im Zweikampf.
Ärgerlich: Das Baby ist weg
Als erste Mission sollen sie den Sohn des Höllenfürsten ausfindig machen und dessen Aufwachsen beaufsichtigen. Trotz der Aufzucht satanischer Schwestern verwechselt man im Hospiz ausgerechnet den Sohn Satans mit einem harmlosen Bengel, dem fortan der wenig schmückende Name Warlock verpasst wird. Der interessiert sich in allererster Linie aber für Weltliches, wie etwa Baseball-Karten oder Briefmarken. Verdutzt verfolgen Erziraphael und Aleister Crowley den Lebensweg des Jungen.
Währenddessen verbindet das ungleiche Paar eine Erkenntnis: Die Erde ist ein recht angenehmer Platz. Die beiden fühlen sich immer weniger wohl mit ihrem Auftrag..
Gags ohne Pause
Fazit: Der Roman, den Terry Pratchett zusammen mit Neil Gaiman ("Niemalsland", "Der Ozean am Ende der Strasse") verfasst hat, ist ein humoristisches Highlight: Kaum ein Absatz ohne Gag und Seitenhieb gegen Politik und Gesellschaft. Hier zündet nahezu jeder Dialog in einer Pointe; fast jede Szene geht unweigerlich mit brillanter Situationskomik einher. Nicht nur als Pausen-Happen bis zum Erscheinen von "Die Krone des Schäfers" am 9. November!
Für wen eignet sich´s? Stilistisch sind Neil Pratchett und Neil Gaiman am ehesten mit Walter Moers, oder, wenn man ins Science-Fiction-Genre greift, Douglas Adams vergleichbar. Auch Scheibenwelt-Fans, die in "Ein gutes Omen" nicht ihr bekanntes Universum vorfinden, erwarten vergnügliche Lesestunden.