Der Autor von Bestsellern wie "Zeit des Erwachens" und "Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte" verstirbt mit 82.
Oliver Sacks ist, wie von ihm selbst angekündigt, mit 82 Jahren verstorben. Der Arzt und Philantrop hat mehrere Bestseller verfasst. Sein Debut "Awakening - Zeit des Erwachens" von 1973 über die europäische Schlafkrankheit wurde mit Robert de Niro und Robin Williams verfilmt.
Im Bestseller "Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte" (1985) erzählte Sacks in 24 Fallgeschichten, wie wenig genügt, damit Menschen aus der vermeintlichen Normalität fallen. In diesem Jahr ist seine Autobiografie "On the Move" erschienen.
Oliver Sacks Forschungsinteresse war dabei universell: Von Migräne über mittelamerikanische Farne in Mittelamerika, Zwillingen, Vulkanen bis hin zu vorkolumbianischen Siedlungsformen richtete sich sein Interesse.
Der begeisterte Schwimmer, Gewichtheber und Motorradfahrer hat seine Selbstexperimente mit LSD und Amphetaminen in seiner Autobiografie als "Ritt auf der Rasierklinge" beschrieben.
1933 als Sohn eines jüdischen Ärztepaares in London geboren, war Oliver Sacks der Weg in einen naturwissenschaftlichen Beruf früh vorgezeichnet. Mit 27 Jahren verließ er als Arzt Großbritannien. Nach wilden Jahren in San Francisco und Los Angeles arbeitete er schließlich an der Beth-Abraham-Klinik in der New Yorker Bronx.
Als Neurologe untersuchte Sacks geistige Störungen, beschrieb das Abweichen von der Norm aber als Kunstwerke und Partituren in den Köpfen der Menschen. Noch bis kurz vor seinem Tod empfing er Patienten.
Obwohl Oliver Sacks mit großer Anteilnahme und Empathie schrieb und behandelte, stand er erst in seiner vor wenigen Monaten erschienenen Autobiografie "On the move – Mein Leben" öffentlich zu seiner Homosexualität. Am 30. August 2015 ist der große Arzt und Menschenfreund in New York an den Folgen seiner Krebserkrankung gestorben. Sein letzter Wunsch: "Ich würde gern den Himmel sehen, wenn ich sterbe."