Endlich mag man sagen, ist der spannende Erstlingsroman von Tom Rob Smith verfilmt und kommt in die Kinos. Der Roman Kind 44 gilt hier als Vorlage und Leser dieses Buches werden sicher mit Ungeduld auf das Ergebnis dieser Romanverfilmung gewartet haben. Schließlich warten auf den Cineasten große Namen.
Das Drehbuch lieferte der Drehbuchstar Richard Price. Als Produzent ist Ridley Scott. Ein Duo das eigentlich schon als Garant für einen guten Film stehen sollte. Als Regisseur hat Scott Daniel Espinosa erkoren. Der Film wurde in Tschechien, Großbritannien und Rumänien gedreht. Die Kamera führte Oliver Wood.
Über die Vorgehensweise, die Handlungsebene des Romans einkürzen zu müssen und sich zu entscheiden den Täter so in den Vordergrund zu stellen, dass quasi die atemberaubende Spannung des Romanes von Anfang an dahin ist, kann nur spekuliert werden. Schade. Es grenzt an historischer Unkenntnis wie dieser Film versucht die stalinistische Zeit der Sowjetunion darzustellen - einige Male wirkt der Film dadurch unfreiwillig grotesk komisch.
In den Hauptrollen finden sich: Tom Hardy als Leo Demidow , Noomi Rapace als seine Frau Raisa und Gary Oldman als Bösewicht. Leo ist Agent des MGB (Vorläufer des KGB) und an der Ermittlung eines Serienmordes beteiligt, den es in einem Land wie der Sowjetunion gar nicht geben dürfte. Mitten in einem Land, das von der Dominanz des Geheimdienstes erstarrt, in dem Lügen und Denunziation den Alltag bestimmen, wird versucht ein Krimi zu intonieren, der gewaltig hätte sein können, gewaltig an Gräueln aber auch faszinierend was seinen Ursprung, den Grund der Handlungen angeht.
Der Film liefert nicht. Der Roman wird durch das Drehbuch so verdreht, dass faktisch keine Spannung aufkommt. Die Schauspieler geben sich alle Mühe, man wird aber das Gefühl nicht los, dass die Chemie zwischen Ihnen nicht stimmt. Die dicht von Rob Smith in seinen Romanen aufbereiteten geschichtlichen Verflechtungen und Ereignisse wurden schlicht vergessen.
In Russland wurde vom russischen Kultusministerium der Film kurzerhand vor Erscheinen verboten, wegen: “Verfälschung historischer Fakten sowie einer absichtlichen Interpretation von Geschehnissen, Bildern und des Charakters der sowjetischen Bürger dieser Zeit“.
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