Angesichts der steigenden Corona-Zahlen wird die Frankfurter Buchmesse nun doch komplett ohne Publikum vor Ort stattfinden. Die Eröffnungsfeier am Dienstagabend (18 Uhr) wird im Internet live übertragen.
Gefühlt hatte man bis zum bitteren Ende um die Möglichkeit der physischen Anwesenheit - wenigstens einiger hundert Gäste - gekämpft. Am Montag teilten die Verantwortlichen nun mit, dass die Frankfurter Buchmesse aufgrund der steigenden Corona-Zahlen komplett ins Netz verlegt werden wird. Nur Moderatoren und Autoren werden auf der ARD Buchmessenbühne anwesend sein. Lesungen und Gespräche sind live zu verfolgen.
"Das Gesundheits- und Hygienekonzept für die Nutzung der Frankfurter Festhalle wurde vor wenigen Tagen von den örtlichen Behörden erneut geprüft und genehmigt. Dennoch haben wir aus Rücksicht auf die Gesundheit der Gäste entschieden, die Risiken zu minimieren und die Festhalle nicht für das Publikum zu öffnen", teilt der Direktor der Frankfurter Buchmesse Juergen Boos mit. Man hoffe nun, mit dem Livestream viele Zuschauerinnen und Zuschauer zu erreichen. Hier können Sie die Eröffnung im Internet verfolgen.
Beinahe alle Veranstaltungen digital, doch nicht alle
Nach längerem Abwägen und intensiver Planung wird es also wohl kaum zu physischen Berührungen zwischen den einzelnen Akteuren der Literaturbranche kommen. VerlegerInnen, AutorInnen, AgentInnen und allgemein Literaturbegeisterte werden sich im besten Falle von Weitem sehen. Das diesjährige Gastland Kanada hat seinen Auftritt auf das kommende Jahr verschoben.
Nicht ins Netz verschoben werden indessen die Veranstaltungen, die unter dem Titel "Bookfest City" laufen. Alle hierfür geplanten Veranstaltungsorte innerhalb Frankfurts erfüllen die aktuell geltenden Schutzverordnungen.
Corona: Buchbranche zeigt sich recht resistent
Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Dienstag mitteilte, kann der Buchhandel seinen mit dem Corona-Lockdown einhergehenden Umsatzeinbruch allmählich wieder ausgleichen. Dies hängt auf der einen Seite mit einer treuen Leserschaft zusammen, auf der anderen mit einem überraschend guten Krisen-Management in vielen Fällen. Im Zeitraum von Mai bis September lag der Umsatz um etwa vier Prozent höher als im Vorjahr. Der Verkauf von Belletristik, Kinder und Jugend- sowie Sachbücher ist hierfür in erster Linie verantwortlich. Reiseführer kamen, logischerweise, nicht so gut weg.