Am Freitag den 28. August lädt Thea Dorn im ZDF zum nächsten "Literarischen Quartett". Gäste sind dieses Mal die SchriftstellerInnen Dörte Hansen, Vea Kaiser und Christian Berkel. Gemeinsam sprechen die vier über Neuerscheinungen von Annie Ernaux, Kate Elizabeth Russell, Samanta Schweblin und Robert Seethaler.
Thea Dorn lädt zum Gespräch über aktuelle Neuerscheinungen. Im Rang-Foyer des Berliner Ensembles spricht sie mit Dörte Hansen, Vea Kaiser und Christian Berkel über Bücher von Annie Ernaux: "Die Scham"; Kate E. Russell: "Meine dunkle Vanessa"; Samanta Schweblin: "Hundert Augen" und Robert Seethaler: "Der letzte Satz".
Annie Ernaux: "Die Scham"
Auch in ihrem neuen Buch analysiert die Französische Schriftstellerin Annie Ernaux Fragmente einer bedrückenden Vergangenheit. Ein altes Foto erinnert sie 50 Jahre später an jenen Nachmittag, an dem sie als Kind mit ansehen musste, wie ihr Vater versuchte ihre Mutter umzubringen. Wie in ihren bisherigen Büchern auch, seziert Ernuax das Geschehen und schafft dabei ein Panorama der 50er Jahre.
Kate E. Russell: "Meine dunkle Vanessa"
Im Alter von 15 Jahren wird Vanessa auf ein College-Internat geschickt. Sie fühlt sich allein, in ihrer Gefühlswelt gefangen und unverstanden. Mit einer Ausnahme. Der am College tätige Englischlehrer scheint das Mädchen zu verstehen, gibt ihr Gehör und wird zu einem fester Pfeiler in einer schwierigen Zeit. Sie haben Sex, Vanessa verliebt sich. Zwei Jahrzehnte später wütete die #Metoo-Debatte und auch jener Lehrer wird von ehemaligen Schülerinnen wegen sexuellen Missbrauch angezeigt. Vanessa blickt voller Zweifel zurück: War sie nur ein Opfer unter Vielen?
Samanta Schweblin: "Hundert Augen"
In "Hundert Augen" zeigt Samanta Schweblin eine vollkommen vernetzte Welt, in der der Terror herrscht. Bevölkert wird diese von Menschen, die aussehen, riechen und leben wie wir; Menschen, die unsere Schlafzimmer infiltriert und sämtliche andere private Plätze infiltriert haben? Sie sind mitten unter uns, und wir lieben sie, denn sie zeigen uns die Schönheit der Welt. Noch.
Robert Seethaler: "Der letzte Satz"
"Der letzte Satz" zeigt das Lebensende eines großen Musikers, der die Orchester der Metropolen dirigiert und vom Konzertpublikum weltweit bejubelt wird: Gustav Mahler. Alt, krank und dem Ende nah begibt er sich per Schiff auf seine letzte Passage von New York nach Europa. Von hier aus blickt er zurück auf sein Leben, auf die große Liebe, Alma, die ihn beinahe den Verstand kostet, und nicht zuletzt auf sein Werk, seine Verluste und Ängste.