Lesetipps Sommerliteratur: Diese Bücher bringt Suhrkamp im August

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Der Suhrkamp Verlag hat sein August-Programm veröffentlicht. Wir haben uns einige interessante Bücher herausgepickt, die wir Ihnen hier kurz vorstellen möchten. Essays, Lyrik und Prosa für einen lesereichen Sommer.

Der Surhkamp-Sommer hat einiges zu bieten. Von Lyrik über Prosa bis hin zu dringlichen Fragestellungen bezüglich unserer Zukunft, gibt es im August-Programm spannende Bücher! Wir zeigen eine kleine Auswahl. Foto: Pixabay

Wer während des Sommerurlaubs nicht auf spannende und aufschlussreiche Literatur verzichten möchte, bekommt hier einen Einblick in das spannende August-Programm des Suhrkamp Verlags. Was verbindet Denken und Dichten, wie könnte eine Ethik für die technologische Zivilisation aussehen, wie gegenwärtig ist die Philosophin Hannah Arendt? Theoretische Fragestellungen wie diese kommen im Suhrkamp-Sommer ebenso auf den Tisch, wie bewegende Erzählungen. Wir haben eine kleine Auswahl an Büchern zusammengetragen.

Annie Ernaux: Die Scham

Die französische Schriftstellerin Annie Ernaux hat das biografische Erzählen revolutioniert. Bücher wie "Eine Frau" oder "Die Jahre" haben eine neue literarische Technik des Zurück-Erinnerns, des poetischen Entsinnens aufgezeigt. Umso gespannter darf man auf das im August erscheinende, ebenfalls autobiografische Werk "Die Scham" sein, in welchem Annie Ernaux einen Tötungsversuch ihres Vaters thematisiert. Im Ankündigungstext heißt es dazu:

"Juni 1952, die kleine Annie ist 12 Jahre alt. Eines Sonntagnachmittags geschieht etwas Entsetzliches – ohnmächtig muss sie miterleben, wie der Vater die Mutter umzubringen versucht. Nach kurzer Zeit beruhigt sich der Vater, und Annie versucht, den Eklat zu vergessen. Bis sie, nahezu ein halbes Jahrhundert später, auf ein altes Foto stößt, das eine Flut von Erinnerungen auslöst. Aber was genau ist damals geschehen? Und wie ist es dazu gekommen?" (Aus dem Klappentext )

Hans Jonas: Das Prinzip Verantwortung - Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation

Die Auswirkung des Klimawandels sind heute sichtbarer denn je. Zum ethischen Umgang mit der Umwelt hatte Hans Jonas bereits in seinem Standardwerk "Das Prinzip Verantwortung", erschienen im Jahre 1979, einiges zu sagen gehabt. Heute bringt vor allem die jüngere Generation jene dort formulierten Dringlichkeiten wieder auf den Plan. Wie aber können wir diese Dringlichkeiten ins Bewusstsein der Politikerinnen und Politiker bringen? Steht jeder und jede Einzelne von uns in dieser Hinsicht in der Pflicht? Und wenn ja, wie sollten wir handeln?

"Jonas argumentiert für eine radikale Ethik der ökologischen Verantwortung, der Individuen, Unternehmen und Regierungen gleichermaßen unterworfen sind. Dabei geht er mit unserem bedingungslosen Technikglauben genauso hart ins Gericht wie mit den Dynamiken des Machterhalts in demokratischen Systemen, in denen Zukunft höchstens bis zur nächsten Wahl gedacht wird. Sein Plädoyer für den »Vorrang der schlechten vor der guten Prognose« ist aktueller denn je." (Aus dem Klappentext)

Amir Eshel: Dichterisch denken -Ein Essay

Wie ist ein Denken außerhalb der vorgegebenen rationalen Muster möglich? Dichterisch!, so lautet die Antwort, die Amir Eshel in seinem Essay gibt. Dabei stellt er Werke unterschiedlichster KünstlerInnen (beispielsweise Malereien von Gerhard Richter oder Arbeiten von Dani Karavan) in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen. Denken vollzieht sich hier in der Praxis, in einem individuellen Blick auf die Welt, der vielleicht gerade deshalb interessant ist, weil er vieles als "notwendig" oder "unerlässlich" Deklariertes außen vor lässt. Wie können wir lernen, dichterisch zu denken?

"Amir Eshel richtet seine Aufmerksamkeit auf zeitgenössische Künstler, deren Werke Inhumanität und Unfreiheit ins Zentrum rücken und in ihrer künstlerischen Gestaltung einen Ausweg aus der negativen Wirklichkeit, Erfahrung und Einschränkung weisen zu eigenem Denken, zu perspektivischer Weite, die den Anderen in die Betrachtung einbezieht, zu neuen Formen und Inhalten." (Aus dem Klappentext)

Gertrud Leutenegger: Späte Gäste

Wer eher am Belletristischen interessiert ist, für den könnte auch dieses Buch interessant sein: Der Roman "Späte Gäste" von Gertrud Leutenegger. Erzählt wird die Geschichte einer Frau, die einen geliebten Menschen verloren hat und die Nacht vor der Totenwache in einer merkwürdig verlassenen Villa am Waldrand verbringt. Erinnerungsfetzen suchen sie heim, Bilder aus ihrer Kindheit tauchen auf. Und obendrein hört man von beunruhigenden Nachrichten aus dem benachbarten Tal, wo sich die Dorfbewohner zur Fastnacht-Zeit als "Schöne und Hässliche" verkleiden. Gegen morgen tauchen maskierte Gestalten im Gartensaal der Villa auf, die der Protagonistin ebenso abstoßend wie anziehend erscheinen.

"Auswandern und Vertriebensein, Verlust und Wiedergewinn, Trauer und das Irrlichtern während der Fasnachtszeit verbinden sich in Gertrud Leuteneggers Roman zu einer traumwandlerischen Gegenwart." (Aus dem Klappentext)

Richard J. Bernstein: Denkerin der Stunde - Über Hannah Arendt

Der Titel dieses Buches könnte treffender nicht sein. Die Theorien und Denkansätze der Philosophin Hannah Arendt sind gegenwärtig aktueller denn je und erleben eine regelrechte Renaissance. "Begreifen" bedeutete für Arendt die unmittelbare Konfrontation mit den gegenwärtigen Ereignissen, "sich aufmerksam und unvoreingenommen der Wirklichkeit zu stellen...". Die 1906 geborene Arendt erlebte Antisemitismus, Ausgrenzung, Hetzte und Flucht. Alles Themen, die sich leider auch heut wieder in den Mittelpunkt dessen drängen, was wir "Wirklichkeit" nennen müssen. Richard J. Bernstein hat sich daher das Denken der Philosophin noch einmal genauer angesehen.

"Liest man Hannah Arendt heute«, so Richard J. Bernstein, »überkommt einen ein fast schon unheimliches Gefühl zeitgenössischer Relevanz.« Bernstein, der Arendt als junger Professor noch selbst kennengelernt hat, bietet anhand zentraler Themen einen kompakten Überblick über das Denken der Theoretikerin und zeigt, inwiefern ihr Werk die heutigen finsteren Zeiten erhellen kann." (Aus dem Klappentext)

Weitere Neu-Erscheinungen im August (Suhrkamp)


Deniz Ohde: Streulich

Marcel Beyer: Dämonenräumedienst

Elena Ferrante: Das lügenhafte Leben der Erwachsenen

Samanta Schweblin: Hundert Augen

Ben Lerner: Die Topeka Schule

Camille de Toledo, Alexander Pavlenko: Herzl - Eine europäische Geschichte

Axel Honneth: Die Armut unserer Freiheit (Wissenschaft)

Heiner Müller: Der amerikanische Leviathan

Maya Angelou: Was für immer mir gehört

Garrett M. Graff: Und auf einmal diese Stille

Nicolas mahler: Ulysses

Dirk Peitz: Fernblick: Wie wir uns die Zukunft erzählen

Neuerscheinungen im August (Insel Verlag)


Erling Kagge: Philosophie für Abenteurer

Hans Peter Duerr: Diesseits von Eden

In 80 Liebesgedichten um die Welt

Tatjana Kruse: Zwei Schwestern für ein Halleluja

Eoin McLaughlin: Winkst du mir mal?

María Isabel Sánchez Vegara: Greta Thunberg


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