Der Roman "Berliner Briefe" von Susanne Kerckhoff führt in den Monaten Juli und August die SWR-Bestenliste an. Auf Platz 2 und 3 folgen der Gedichtsband "Taupunkt" von Kerstin Preiwuß und der Roman "Echos Kammern" von Iris Hanika.
Die Schriftstellerin Susanne Kerckhoff beging am 15. März 1950 Suizid. Ihr sich vor allem aus Lyrik und Prosa zusammensetzendes Werk fand erst knapp vierzig Jahre später Beachtung. In den Nullerjahren setzten sich Autorinnen wie Ines Geipel und Monica Melchert dafür ein, dass das Werk der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
Susanne Kerckhoff sorgte für heftige Kontroversen in West und Ost-Deutschland. Waren ihre frühen literarischen Werke noch eher unpolitisch, beschäftigte sich die Schriftstellerin später zunehmend mit dem Thema Schuld im Natonalsozialismus. So auch in dem Roman "Berliner Briefe", der die Briefe einer Berlinerin, Helene, an ihren jüdischen, emigrierten Freund versammelt. Die Schreiberin versucht im Zuge ihrer Aufzeichnungen, Rechenschaft abzulegen. Die niedergeschriebene Selbstüberprüfung einer jungen Intellektuellen, die inmitten der Nazi-Diktatur frei von Illusionen ist. Erschienen sind die "Berliner Briefe" im Verlag "Das kulturelle Gedächtnis".
Die 10 Bücher der SWR Bestenliste
- Susanne Kerckhoff: Berliner Briefe (Verlag: Das kulturelle Gedächtnis)
- Kerstin Preiwuß: Taupunkt (Verlag: Berlin)
- Iris Hanika: Echos Kammern (Verlag: Droschl)
- Anna Katharina Hahn: Aus und davon (Verlag: Suhrkamp)
- Graham Swift: Da sind wir (Verlag: dtv Verlagsgesellschaft)
- Helen Wolff: Hintergrund für Liebe (Verlag: Weidle)
- David Vann: Momentum (Verlag: Hanser)
Gleiche Punkteverteilung
Die Jury der SWR-Bestenliste vergibt pro Buch eine Punktzahl, aus der sich dann die besten zehn Bücher ergeben. Mit jeweils 25 Punkten und somit auf gleicher Höhe teilen sich die folgenden Bücher den 8. Platz:
- Nana Kwame Adjei-Brenyah: Friday Black (Verlag: Penguin)
- Anna Enright: Die Schauspielerin (Verlag: Penguin)
- Elizabeth Strout: Die langen Abende (Verlag: Luchterhand)